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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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vorteilhafte Veränderungen mit sich gebracht - und nicht nur techno-ökonomische und eugenische. Sowohl unter den Firvulag als auch unter den Tanu - besonders unter den Tanu-Mischlingen - haben sich Gruppen gebildet, die der traditionellen Feindschaft müde sind und ein zivilisierteres Konzept anstreben. Es mag durchaus sein, daß die Assimilierung latenter Menschen in die Tanu-Bevölkerung wünschenswert ist. Aber du ...«
    »Keine anthropologische Untersuchung kann meine Wirkung abschätzen.«
    »Vielleicht ist es zweckmäßig, daß du an diesem Punkt mit deinem kostbaren Erbgut zu der Evolution unserer Rasse beiträgst. Der Thagdal glaubt das, und ebenso Eadone Wissenschaftsmeisterin, Aluteyn der Lord-Kreator, Sebi-Gomnol und eine Reihe anderer unter unseren Großen. Ebenso gut jedoch können du und deine Gene für operante Metafunktionen ein potentiell tödlicher Faktor sein - als den dich die Heerschar Nontusvels ansieht. Was ist zu tun? Ich weiß wirklich nicht, was ich unternehmen soll.«
    Langsam drehte Elizabeth den Diamantring an ihrem Finger. »Einige andere, die Menschen gern manipuliert hätten, haben das Gefühl kennengelernt.«

10
    Die vom Festland isolierte Lage der Tanu-Hauptstadt am Ende der langen Halbinsel erschwerte ihren Einwohnern die Teilnahme an Jagden. Lange bevor Menschen in das Vielfarbene Land kamen, waren alle Firvulag Avens ausgelöscht oder vertrieben worden. Bürger, die nach blutigem Sport lechzten, mußten entweder zum iberischen Plateau reisen oder sich mit den Veranstaltungen zufriedengeben, die man in Muriahs riesiger Freiluft-Arena oder auf der Ebene der Spiele organisierte. Letztere war ein großes grünes Feld nordwestlich der Stadt, auf dem Rennbahnen für den Grand und den Petit Prix angelegt waren. Zusätzlich zu den dreimal in der Woche stattfindenden Wettkämpfen gab es Mitte jeden Monats - ausgenommen die Zeit des Großen Wettstreits und des Waffenstillstands vorher und nachher - ein viel größeres Sportfest, das Teilnehmer und Zuschauer aus allen Teilen des südlichen Europa anzog.
    Es war beim September-Sportfest, daß Aiken Drum und sein Kämpfer Stein Oleson den Befehl erhielten, ihre neu erworbenen martialischen Künste zu demonstrieren. Wenn beide sich in der Arena bewährten, würde ihnen erlaubt werden, an dem Delbaeth-Feldzug teilzunehmen, der jetzt vom König selbst angeführt werden sollte. Nach heftigem Manövrieren seitens der Königin und ihrer Heerschar war entschieden worden, daß nicht nur Aiken, sondern auch Nodonn Schlachtenmeister, Lord von Goriah, das sich seinen Angreifern stets entziehende Ungeheuer unter Thagdals Leitung verfolgen werde. All die edlen Sport-Fans, die sich freimachen konnten, würden die Expedition nach Spanien begleiten, um dem Spaß zuzusehen.
    Zu dieser Zeit standen die Wetten darauf, daß Aiken die Feuergestalt besiegte, 300 zu 1.
    Am Abend des Sportfestes peitschte der Wind einen scheußlichen Regen Über Aven. Eine Mannschaft aus PK-Recken, angeführt von Nodonns Zwillingsbrüdern Fian Himmelsbrecher und Kuhal Erderschütterer, gab sich alle Mühe, mit Hilfe psychischer Energien den Niederschlag vom Stadion abzulenken. Man rechnete damit, daß der Schlachtenmeister selbst rechtzeitig in der Hauptstadt eintreffen werde, um Zeuge der Prüfung des Kandidaten Aiken und seines Wikinger-Gefolgsmannes zu werden.
    König Nontusvel, die in der königlichen Loge auf die Parade der Teilnehmer wartete, blickte auf, als ein natürlicher Blitz im Zickzack Über das psychokinetisch erzeugte transparente Dach zuckte.
    »Solch unübliches Wetter für diese Jahreszeit. Ich hoffe, Nodonn und die liebe Rosmar werden nicht aufgehalten.« Sie wandte sich Eadone Wissenschaftsmeisterin zu, die neben ihr saß, streng in schmuckloses Silber gekleidet. »Gomnol hat da eine Theorie, daß unsere Fliegende Jagd die Ozonschicht zerstören und das Klima verändern könne.«
    »Quatsch«, sagte Eadone, sicher in ihrer Position als Dekanin der Gilden und ältestes Kind des Königs. »Das Unwetter ist nur eine Laune der Natur. Vielleicht ist es der Überrest eines tropischen Zyklons vom Süd-Atlantik, der es geschafft hat, den Isthmus von Gibraltar zu Überqueren.«
    »Das wollen wir hoffen, Erhabene Tochter«, dröhnte Thagdal. »Wenn es sich einregnet, werden wir an unserm Delbaeth-Feldzug wenig Spaß haben. Die alte Feuergestalt könnte einfach mit Pfeife und Pantoffeln in ihrer Höhle zu Hause sitzen, falls die Pflanzungen zum Niederbrennen zu naß

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