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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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sind. Es wird uns verflucht viel Arbeit machen, Delbaeth aufzuspüren, wenn er unter der Erde bleibt.«
    »Da ist Bryan!« rief die Königin. Sie sprach jetzt Standard-Englisch, eine Höflichkeit, der sich alle Tanu-Großen in Anwesenheit des ringlosen Anthropologen befleißigten. »Und Greggy - und der Handwerksmeister auch! Ganz durchnäßt, die Armen. Aluteyn, Liebling! Konntest du mit deiner PK nichts dagegen tun?«
    »Ich bin Kreator, Ehrfurchtgebietende Lady, kein Regenschirmhändler«, brummte der stämmige alte Handwerksmeister. »Und was macht schon ein bißchen Regen? Wir Tanu sollten uns ermannen und unsere törichte Wasserscheu abschütteln. Ist vielleicht schon einmal jemand im Regen ertrunken?«
    Bryan verbeugte sich vor dem königlichen Paar. »Es war gar nicht so schlimm, bis wir von unserem Wagen zum Arena-Eingang laufen mußten. Heute abend sind so viele Leute hier, daß die Baldachine, die die Ramas Über die Neuankömmlinge hielten, sich ständig verhedderten.«
    Irgend jemand kicherte. Es klang, als werde ein Bantam-Huhn erwürgt. Ein eingeregneter Menschenmann mit goldenem Ring, der einen Schwalbenschwanz in den Farben der Kreator-Gilde trug, stolperte auf den König und die Königin zu, schwenkte grüßend die Arme und bespritzte dabei die anderen Anwesenden in der königlichen Loge. Sein Seidenäffchen-Gesicht zeigte nichts als heitere Unschuld. Er schien etwa sechzig Jahre alt zu sein.
    »Aluteyn hat uns eine Illusion der Trockenheit gesponnen!« rief diese Persönlichkeit aus und vollführte eine Art Knicks, bei dem er fast Über das Geländer in die Arena gefallen wäre. »Aber kann eine Illusion jemals die Wahrheit nachmachen?
    Vor allem dann, wenn ein Baldachin voll von Wasser kippt und ...«
    »Oh, halt den Mund, Greggy!« sagte der Handwerksmeister. Er sah müde aus. »Es war ein langer Tag, Große«, bemerkte er an die Adresse des Königs und der Königin.
    »Und hast du dich gut um Bryan gekümmert? Ihm alle wundersamen Geheimnisse deiner Gilde gezeigt?« Die Besorgtheit der guten Königin wärmte alle drei Neuankömmlinge und trocknete ihre nassen Füße.
    »Es war ein sehr eindrucksvolle Besichtigung«, erklärte Bryan. »Die Ausbildungsstätten für Künstler und Wissenschaftler erinnerten mich an bestimmte Universitäten meiner eigenen Ära. Und natürlich führte mich Lord Greg Donnet durch die Forschungslaboratorien seiner eigenen genetischen Abteilung ...«
    »Und war es nicht fabelhaft? Wie?« der frühere Gregory Prentice Brown machte einen kleinen Luftsprung und klatschte in die Hände. »Ich kann euch gar nicht sagen, welch eine Freude es ist, mit einem Kollegen zu plaudern, der mich Über einige der letzten Entwicklungen der Milieu-Wissenschaft informieren konnte! Wußtet ihr, Majestäten, daß sich der Prozentsatz operanter Metapsychiker unter den neugeborenen Menschen des Galaktischen Milieus im letzten Jahr von zwei auf vier erhöht hat? Ich muß meine Studie Über die Latenz-Koeffizienten unbedingt Überarbeiten! Meine ursprüngliche Prognose beruhte auf der Annahme, daß sich die Bevölkerung im Gleichgewicht befinde ... aber Grenfell sagt, das tue sie nicht! Die Implikationen sind enorm.«
    »Davon bin ich Überzeugt, lieber Greggy«, sagte die Königin. »Setz dich doch und ruh dich aus! Sieh mal - da kommen die Clowns!«
    »Oh, gut!« rief Lord Greg-Donnet. »Ich hoffe, der Explodierende ist heute abend hier.« Er ließ sich auf einen Sitz niederfallen und eignete sich einen Teller mit Finger-Bananen von dem königlichen imbißtisch an, die er mitsamt der Schale aß.
    Eadone erkundigte sich bei Bryan: »Ist es wahr, was Greggy sagt?«
    »Das glaube ich schon, Lady Wissenschaftsmeisterin.«
    Sie runzelte die Stirn. »Für eine Überarbeitung werden wir den Computer brauchen.«
    »Aber wir haben den Computer doch«, erwiderte Bryan. »Ogmol und ich haben ihn benutzt, unsere Daten zu speichern.«
    Etwas steif erklärte Aluteyn: »der Junge hat ihn repariert.«
    »Tanas Zehennägel!« schrie der entzückte König. »Vielleicht habe ich Aiken falsch beurteilt!«
    Die Königin beobachtete die hüpfenden Spaßmacher mit festgefrorenem Lächeln.
    »Aiken Drum ist auch sonst sehr emsig gewesen«, fuhr der Handwerksmeister mit dick aufgetragener Ironie fort. »Er war imstande, einigen meiner Leute in der Glaswerkstatt zu zeigen, wie sie den großen Kühlofen reparieren sollten. Er und Gomnol haben Über Wege konferiert, den Apparat zur Messung der Gehirnströme zu verbessern

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