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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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- der, wie ihr wißt, uns schon immer mit seiner Störanfälligkeit ärgert. Und er hat außerdem den niederen Adel mit dem Drachenkämpfen und dem dreidimensionalen Schach bekannt gemacht. Die neuen Vergnügungen haben Muriah in den letzten beiden Wochen Überschwemmt.«
    »Hm«, machte der König nachdenklich. Er sah gar nicht mehr entzückt aus.
    »Oh, die Tiere!« quietschte Greggy. »Seht euch nur diesen Gigantopithecinus an! Wird er kämpfen? Wird er?«
    »Nicht bis zum Tod, Liebling«, antwortete die Königin. »Wir müssen ihn für den Großen Wettstreit aufsparen. Aber heute gibt es Elefanten und riesige Bärenhunde aus der katalonischen Wildnis. Und - sieh mal, in dem Wagen! Ein weiteres neues Ungeheuer! Ist es nicht fürchterlich? Wie eine Kreuzung zwischen einem Säbelzahntiger und einer großen Hyäne!«
    »Hyainailouros«, stellte Eadone fest. »Auch ein Exemplar, das die Afrika-Expedition mitgebracht hat. Die letzte verspätete Lieferung traf heute ein.«
    Blasinstrumente und Trommeln schmetterten los, begleitet von Donnerschlägen. Die Teilnehmer des Abends marschierten ein: Zuerst die weniger wichtigen Grauen zu Fuß, die Gladiatoren-Ausrüstungen verschiedener Art trugen, dann die Silbernen und die menschlichen und Tanu-Goldenen in herrlichen Glasrüstungen mannigfaltigster Farben und Stile. Ihre Chaliko-Reittiere waren ebenfalls gepanzert und reich geschmückt, und die Felle vieler Tiere waren gelb und rot oder blau eingefärbt.
    Der Applaus der Menge stieg bis fast an die Schmerzschwelle. Durch den Eingang und in die Arena kamen zwei Reiter, Seite an Seite. Einer war ein riesiger Menschenmann auf einem kupferroten Chaliko. Seine Vollrüstung war von einem kristallinen Grün, besetzt mit runden Platten und Domen aus glitzerndem Topas. Das Visier seines gehörnten Smaragdhelms war hochgeschlagen. Stein grinste die kreischenden Fans an und schlug mit der Breitseite seiner mächtigen Vitredur-Axt gegen seinen Schild. Neben dem Wikinger ritt auf einem großen schwarzen Tier eine kleine Gestalt, die ganz mit Gold plattiert zu sein schien. Als die Damen begannen, Blumen zu werfen, sprang der Kleine mit den Füßen auf den Sattel und hob eine Lanze, von der ein langes purpurnes Banner mit einem goldenen Symbol flatterte.
    »Ein seltsames Emblem«, murmelte Bryan. »Soll das tatsächlich ein digitus impudicus sein?«
    »Die ehrwürdige Mayvar«, berichtete die Königin in versöhnlichem Ton, »erlaubte ihrem Kandidaten, sich sein Wappen selbst zu wählen. Gehe ich recht in der Annahme, daß dies Handzeichen-Motiv eine gewisse ordinäre Herausforderung darstellt?«
    »Euer Majestät vermuten das Richtige«, sagte Bryan und beherrschte seine Gesichtszüge.
    Die Parade hatte jetzt einen großen Kreis um die Arena gebildet. Der Marschall des Sports und der Lord der Schwerter zogen als letzte ein, zusammen mit ihren Helfern und dem Korps der Schiedsrichter. Als diese Funktionäre an die große abgezäunte Treppe vor der königlichen Loge kamen, machten sie Thagdal und Nontusvel eine Ehrenbezeugung, worauf Teilnehmer und Zuschauer in laute Zurufe ausbrachen.
    Thagdals Gedanken und Stimme brüllten: »Laßt die Spiele beginnen!«
    Das Publikum beruhigte sich, und die Kämpfer und Tiere zogen sich an die Seitenlinien zurück. Vorspiele und Zirkus-
    darbietungen begannen mit dem Aufwärmen. Der König fragte Bryan: »Wie geht Ihre Untersuchung voran, würdiger Doktor?«
    »Ich habe einen beträchtlichen Fundus an Daten gesammelt, wie Lord Ogmol zweifellos berichtet hat.«
    Der König nickte. »Oggy kämpft heute abend, aber er hat mir erzählt, daß Sie ihn durch die ganze Stadt gezerrt haben -und aufs Land hinaus.«
    »Es ist wichtig, die Agrikultur mit einzuschließen, besonders seit Sie die Politik verfolgen, die Aufsicht Über die Pflanzungen ganz an Menschen zu delegieren. Ich war Überrascht, so viele ringlose Menschen in leitenden Stellungen vorzufinden. Interessant, daß die meisten von ihnen produktiv und glücklich zu sein scheinen.«
    »Waren Sie Überrascht, das zu entdecken, Bryan?« fragte die Königin. Sie nahm eine Serviette, tauchte sie in einen Pokal mit Weißwein und wischte zerdrücktes Fruchtfleisch von Lord Greg-Donnets Gesicht. Der Genetik-Meister lächelte anbetend zu ihr auf.
    »Die offensichtliche Assimilierung ist signifikant. Wie ich hörte, gibt es nur relativ wenige Unzufriedene - zumindest im Gebiet von Aven. Wird es mir erlaubt werden, diese Daten mit ähnlichen Erhebungen von

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