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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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anderen Großstädten und ihrer Umgebung zu vergleichen - sagen wir, Goriah und Finiah?«
    »Unglücklicherweise«, antwortete der König, »wird dazu keine Zeit sein. Wir brauchen Ihre vollständige Analyse vor dem Großen Wettstreit. Sie müssen mit dem Material auskommen, das Sie hier sammeln können - selbst wenn dabei die Gefahr besteht, daß positive Faktoren Überbewertet werden.«
    »Wir holen die crème de la crème der Menschheit nach Muriah«, erklärte Greggy und blickte selbstzufrieden drein. »Hier unten läuft kaum einmal jemand weg. Nicht einmal die Frauen. Ich meine - wohin könnten sie auch gehen?«
    »Meistens nach Kersic«, warf Eadone ein. Sie applaudierte Cowboys in orangefarbenem Lamé, die elchgroße Antilopen mit dem Lasso einfingen und fesselten. Zu Bryan gewandt, erklärte sie: »Das ist eine Insel östlich von hier. In Ihrer Zukunftswelt hat sie sich in Korsika und Sardinien geteilt.«
    »Und die - Gesetzlosen leben dort?«
    »Ein paar.« der König machte eine geringschätzige Handbewegung. »Gruppen kränklicher Banditen, die sich gegenseitig berauben. Alle paar Jahre schicken wir eine Jagd hin und säubern die Gegend. Aber ein richtiger Sport ist das nicht.«
    »Da! Da! Die Stoßzahn-Elefanten!« der Genetik-Meister und die meisten übrigen Zuschauer sprangen auf und nieder und schrien. Bändiger mit langen Stachelstöcken brachten sechs kolossale Probosddea mit nach unten gekrümmten Stoßzähnen herein. Der größte hatte fast vier Meter Schulterhöhe. Tanu-Ritter zu Fuß, bewaffnet nur mit Vitredur-Lanzen, an denen große Banner hingen, vollführten eine exotische Corrida mit den Tieren. Ein glückloser Kämpfer machte einen Fehler beim Capeschwingen und wurde totgetrampelt. Das Regenbogenleuchten seiner unbeschädigten Rüstung erlosch abrupt, als sei ein Schalter gekippt worden.
    Greg-Donnet kicherte. »Hat sich den Hals gebrochen. Nun - da bekommt Dionket einen für sein Panoptikum.«
    Die Königin erklärte dem erschrockenen Bryan: »Er wird wiederhergestellt, lieber Junge, keine Angst! Wir sind eine sehr zähe Rasse, wissen Sie. Aber beim Großen Wettstreit kann der arme Kerl nun nicht mehr mitmachen, weil er dann noch zur Heilung in der Haut steckt. Er hat sehr an Prestige verloren durch seine Ungeschicklichkeit.«
    Die Deinotherien und die Überlebenden Ritter zogen sich unter Applaus zurück.
    »Von den Tieren soll keins getötet werden?« erkundigte sich Bryan.
    »Heute abend werden nur zwei Kämpfe bis zum Tod stattfinden«, antwortete die Königin. »Ah. Das ist das Ende dieses Teils. Und jetzt ...«
    Ein kunstvolles Fanfarensignal erklang. Der Marschall des Sports trat an die Stufen vor der königlichen Loge. Aluteyn Übersetzte Bryan seine Ankündigung.
    »Es möge euch gefallen, Ehrfurchtgebietende Majestäten, den Gruß des Waffennovizen Stein Oleson, loyaler Diener des Kandidaten Aiken Drum, entgegenzunehmen!«
    Stein trabte auf seinem Chaliko heraus, ritt vor die Treppe, senkte seine langschäftige Glasaxt und salutierte, indem er seinen grauen Ring berührte. Die Zurufe waren laut, aber zögernd und abwartend. Als der König sich erhob und ein Handzeichen gab, fiel die Menge in Schweigen.
    Stein drehte sein Reittier, um sich dem für ihn ausgesuchten Gegner gegenüberzustellen. Tierbändiger auf der anderen Seite der Arena öffneten das starke Tor eines Käfigs auf Rädern, der den Hyainailouros enthielt.
    Das Tier schien Über die pockige, fleckige Sandstrecke zu fließen. Es hatte den Schlangenhals und den verhältnismäßig kleinen Kopf eines Eisbären. Doch sein Körper war mindestens doppelt so groß wie der des noch ungeborenen Ursiden. Der Hyainailouros mochte eine Tonne oder mehr wiegen. Er bewegte sich schnell und behende. Seine großen runden Ohren lagen dicht am Kopf. In einer Art galoppierenden Gleitens hielt er genau auf Stein zu. Das Maul des Tieres stand weit offen und zeigte ein Paar Übergroßer oberer Hundezähne, die länger waren als Steins gepanzerte Hand.
    »Oooh!« kreischte Lord Greg-Donnet.
    Der obligatorischen Etikette der Arena folgend, ritt Stein dem Untier im Galopp entgegen. In der letzten Sekunde schwenkte er zur Seite ab und schlug ihm im vorübersausen mit der flachen Glasaxt auf den Rumpf. Es fuhr herum, stieß ein zischendes Gebrüll aus und hieb erst mit dem einen, dann mit dem anderen klauenbewehrten Vorderfuß um sich. Stein wendete, sammelte weitere Punkte, griff an und wich zurück, traf das Tier auf Flanken, Rücken, Nacken -

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