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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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verzehrte.
    »Ich brauche dich«, flüsterte er mit rauer Stimme, nachdem sie sich stumm und leidenschaftlich geliebt hatten.
    Warum nur klang er so verzweifelt? Isabelle streichelte ihm über den Kopf.
    Guillaume vergrub seine Nase zwischen ihren Brüsten und umklammerte sie wie ein Ertrinkender.
    Sie hätte nicht zulassen dürfen, dass Conall sie küsste! Das Herzklopfen, das sie dabei empfunden hatte, war Verrat an Guillaume gewesen, unrecht und töricht. Wie ein junges Ding hatte sie sich benommen. Einfach unverzeihlich! Sicher, sie liebte das Abenteuer, doch nicht in Form einer Liebschaft. Es hatte sich falsch angefühlt und war falsch, darum würde sie sich künftig von Conall fernhalten.
     
    Isabelle spähte über den Hof. Sie hatte noch immer ein schlechtes Gewissen, aber es waren bereits vier Tage vergangen, seit sie das Kätzchen auf dem Arm gehalten hatte. Sie sah sich noch einmal um. Zum Glück hatte Conall gewiss alle Hände voll zu tun und keine Zeit, nach ihr Ausschau zu halten. Guillaume erwartete schon bald den Besuch einiger seiner Barone. Damit sie bei ihrer Ankunft keinen ebenso schlechten Eindruck von Kilkenny gewannen wie der Burgherr selbst, hatte er alle Knechte, die Stallburschen und sogar den Stallmeister angewiesen, den Hofzu fegen, den viel zu hoch aufgetürmten Mist hinauszufahren, Dreck und Unrat aus den Ecken zu sammeln und mit den Reparaturarbeiten am Küchenbau und am Backhaus zu beginnen.
    Isabelle zögerte nur einen kurzen Augenblick. Die Knechte waren in ihre Arbeit vertieft und Conall nirgendwo zu sehen. Niemand schenkte ihr Beachtung, darum würde sie es wagen können. Sie kniff die Augen zusammen und hielt den Atem an. Im Hof waren große Schlammpfützen, dort, wo in den letzten Tagen der vor Wochen gefallene Schnee geschmolzen war. An den Stellen aber, wo die Sonne während der kurzen Wintertage nicht lange genug hingeschienen hatte, lagen noch immer schmutzig vereiste Schneeflecken. Isabelle schürzte ihr Kleid, lief über den hinteren Teil des Burghofs und dann über die Wiese zum Wald.
    Du benimmst dich wie ein Kind, das etwas Verbotenes tut, schalt sie sich, als ihr das Herz vor Aufregung bis zum Hals schlug. Sie hätte Suzanne bitten sollen, sie zu begleiten, doch sie hatte allein gehen wollen. Ein wenig unschicklich war das, gewiss, auch wenn sie keinerlei Hintergedanken dabei hatte. Solange sie niemandem unterwegs begegnete, würde keiner davon erfahren … Sie wollte doch nur das Kätzchen streicheln und einen Augenblick ganz allein in Erinnerungen versinken. Gedanken an Darragh und Brigid zulassen, Bilder ihrer Kindheit und von Aoife heraufbeschwören. Manchmal tat es nun einmal gut, allein zu sein, und sei es auch nur für wenige Augenblicke. Isabelle zögerte einen Moment, als sie an Darraghs Hütte ankam, dann öffnete sie die Tür und trat vorsichtig ein, um die Katzen nicht zu erschrecken.
    Es dauerte einen Augenblick, bis sich ihre Augen an das Dunkel der Hütte gewöhnt hatten. Das stinkende Wolfsfell lag noch immer an der gleichen Stelle. Die Katze hatte sich mit ihren Jungen genau dort niedergelassen, wo Darragh einst das Plätzchen für Mim hergerichtet hatte. Isabelle kam langsam näher. Das Muttertier fauchte gefährlich, doch davon ließ sie sich nicht schrecken.
    »Pspsps!«, lockte sie, streckte die Hand aus und ging ganz langsam auf die Katze zu. »So eine Gute!«, lobte sie das Tier. »Und ein schönes Junges hast du!«
    Die Katze hörte auf zu fauchen, betrachtete Isabelle jedoch noch immer misstrauisch. Ein einziges Kätzchen lag dicht an sie gedrängt und schlief. Einen Augenblick fühlte sich Isabelle zu jenem Tag zurückversetzt, als Mim ihr letztes Junges hier in der Hütte geworfen hatte. Die fauchende Katze war der dicken Mim nicht unähnlich, genau wie Conall gesagt hatte, auch wenn sie viel dünner war.
    Ganz langsam, die Hand noch immer ausgestreckt, näherte sich Isabelle, bis sie die Katze sanft berühren konnte. Behutsam streichelte sie das scheue Tier, kraulte es hinter den Ohren und am Hals, bis es schnurrte.
    »Ich bin beeindruckt!«, sagte plötzlich eine warme Stimme hinter ihr.
    Isabelle stockte der Atem. »Conall!« Sie wandte sich langsam um und sah ihn mit großen Augen an. »Was machst du hier? Hast du nichts zu tun?« Sie hörte selbst, wie abweisend sie klang.
    »Ich habe dich zum Wald laufen sehen und dachte mir, dass du herkommen würdest. Es ist zu gefährlich hier für dich allein.« Conall trat näher.
    Isabelles Herz

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