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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ihnen entstanden war!
     
    Fünf Monate waren seit seiner Abreise aus Irland vergangen. Isabelle und die Kinder, von denen er immer noch keine Nachricht hatte, fehlten ihm schrecklich, die Nähe seines Sohnes und seiner Enkel aber beglückte ihn, und mit jedem Tag, den er länger in Roford verbrachte, genoss er seinen Aufenthalt mehr.
    Einem Wirbelsturm gleich hatte jedes seiner Enkelkinder innerhalb kürzester Zeit sein Herz erobert. Alix, die mit ihrem dunklen, leicht gelockten Haar ganz auf ihre Mutter kam, hatte ihn mit dem Schalk in ihren Augen und dem entzückenden Kichern, wenn er sie kitzelte, bezaubert. Richard liebte er wegen seiner klugen Ernsthaftigkeit und der Geduld, mit der er sich um den jungen Merlin kümmerte, den ihm sein Vater anvertraut hatte, aber auch wegen seiner Ähnlichkeit mit Ellen. Henry jedoch, Williams Zweitgeborener, war ihm der Liebste. Er war nach Ellens jüngerem Sohn und damit nach dem jungen König benannt und kurz nach den Ereignissen in Canterbury geboren. Er ähnelte weder seiner Großmutter noch Marguerite. Obwohl gerade erst vier geworden, schien er Guillaume am ähnlichsten zu sein. Er liebte kross gebratenes Fleisch wie sein Großvater und aß für drei davon. Stets wollte er kämpfen, verbiss sich tapfer die Tränen, wenn er dabei Staub fraß, stand auf und begann von Neuem. Während in Richard ganz offensichtlich ein Falkner steckte, war er, das war schon jetzt ganz deutlich zu sehen, zum Ritter geboren! Das Holzschwert, das Guillaume Richard geschenkt hatte, weil er das rechte Alter dafür besaß, ließ der völlig unbeachtet liegen, während Henry es voller Freude an sich nahm, sobald eres in seine klebrige kleine Hand bekommen konnte. Während Richard abends früh zu Bett ging, konnte Henry nicht genug von Guillaumes Geschichten bekommen, denen er mit glänzenden Augen lauschte, bis Adam ihn mit liebevoller Gewalt davontrug, um ihn ins Bett zu stecken.
    Zehn Tage hatte Guillaume bereits in Roford verbracht, als ein Bote des Königs mit einer Nachricht für ihn kam.
     
    »… so wollte ich Euch wissen lassen, dass ich Euch die Ländereien zurückgebe, mit denen Ihr Jean d’Erlée belehnt habt, denn ich habe sie ihm fortgenommen, weil er meiner Aufforderung, mich aufzusuchen, nicht nachgekommen ist. Ich verlange von Euch, dafür zu sorgen, dass sowohl er als auch die anderen Männer, die ich zu mir befohlen habe, ihrer Verpflichtung nachkommen und sich zu mir begeben, denn ich benötige sie für meine Angelegenheiten und werde ihre Ländereien erst wieder freigeben, wenn sie sich mir angeschlossen haben …«
     
    Als der Bote die Nachricht zu Ende verlesen hatte, räusperte sich Guillaume. Hatte John nicht behauptet, Jean d’Erlée sei tot? Er schüttelte den Kopf. Geglaubt hatte er diese Mär niemals, trotzdem war er erleichtert, konnte er so doch hoffen, dass es auch Isabelle und den Kindern gut ging. Offenbar jedoch war es höchste Zeit, zum König zurückzukehren. Was auch immer gerade bei Hof geschah, es schien Guillaume und seinen Männern zu schaden. Wenn er größere Gefahr für sich und seine Besitztümer, aber auch für seine Männer abwenden wollte, musste er dem König wohl erneut seine Treue beweisen und dafür sorgen, dass der ihn endlich nach Irland zurückgehen ließ.
    Schweren Herzens kündigte Guillaume noch am selben Abend seine Abreise für den folgenden Morgen an. Niemand von ihnen wusste, ob sich noch einmal die Gelegenheit bieten würde, so viel Zeit miteinander zu verbringen wie in den letzten Tagen. Darum begleiteten ihn Trauermienen, als er am Morgen in den Hof ging, um sein Pferd zu besteigen.
    »Ich habe Euch genügend Proviant für mehrere Tage in die Satteltaschen packen lassen, auch den Käse, den Ihr so liebt«, sagte Marguerite leise und lächelte, obwohl ihr Tränen in den Augen standen. Auch Henrys blaue Augen waren überschwemmt, als er seinem Großvater einen mit seinem kleinen Messer angespitzten Stecken überreichte, den er stolz als Pfeil bezeichnete.
    Richard schenkte Guillaume mit gesenktem Blick eine fast weiße Feder von Blanchpenny und Alix einen schmatzenden, feuchten Kuss und ein gurrendes Lachen.
    Dreimal umarmte William seinen Vater, und Marguerite hörte nicht auf, sich die Tränen aus den Augen zu wischen.
    So sehr Guillaume es stets geliebt hatte, seinem König zu dienen, so sehr verabscheute er es, diesem Dienst immer wieder alles andere unterordnen zu müssen.
    »Lebt wohl!«, rief er betont fröhlich, schluckte

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