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Der Goldschatz der vom Himmel fiel

Der Goldschatz der vom Himmel fiel

Titel: Der Goldschatz der vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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färbte sich weiß wie der Januarschnee auf den Dächern und
versuchte zu fliehen. Aber Tim packte ihn am Kragen.
    Kurzes Gerangel — und dem
Trickdieb fiel ein kleiner Gegenstand aus der Manteltasche.
    „Das ist sein Handwerkszeug“,
sagte Tim und hob den Hohlspiegel auf. „Der Mann ist ein Trickbetrüger. Rufen
Sie die Polizei, Herr Deumling!“

Belohnung für den Hundedieb
     
     
     
     
     
    Eigentlich wollte Ritchi so
nach und nach mindestens 20 Hunde stehlen. Doch jetzt wurde ihm der Boden zu
heiß unter den Sohlen — trotz eisiger Kälte, denn es war Anfang Februar und in
der TKKG-Stadt drohte der Winter immer noch mit grimmiger Gebärde.
    Ritchi war 18, ein
vorbestrafter Taugenichts. 16-mal hatte er zugegriffen: immer vor Supermärkten,
wo die Vierbeiner warten mussten aufs Frauchen, angebunden und brav oder
jaulend.
    Ritchi war Hundedieb. Aber
einer, der die Köter — wie er sie nannte — zurückgab. Natürlich nur gegen
Belohnung.
    Ausschließlich kleine Hunde
wurden seine Opfer. Vom Dackel abwärts. Blitzschnell machte er sie los von der
Leine. Rein in die gepolsterte Einkaufstasche! Reißverschluss zu! Und weg!
    Luftlöcher sorgten dafür, dass
der Hund nicht erstickte. Zu Hause musste Ritchi dann Gejaule oder
gottjämmerliches Fiepen ertragen.
    Und warten hieß es jedes Mal —
bis zu dem Hilferuf in der Zeitung. Unter ENTLAUFEN konnte Ritchi lesen, welche
Belohnung ausgesetzt war für Fiffi, Graf Otto oder Bellamaus.
    An 16 gestohlenen Hunden hatte
er 13 000 DM verdient. Na, bitte! Aber jetzt war Schluss. Zumindest in dieser
Gegend. Denn sein Tun war ruchbar geworden.
    In der Zeitung stand’s: Immer
vor Supermärkten würden sich die zahmsten Zamperl von der dicksten Leine
losreißen. Dahinter konnte nur ein Hundedieb stecken.
    Verdammte Presse!, dachte
Ritchi wütend, schlurfte um die Ecke vom Supermarkt KÖSTLICH-KÖSTLICH und wäre
beinahe draufgetreten auf eine Hand voll Hund.
    Der saß vor ihm und blickte
treuherzig auf: ein Yorkshire-Mini, putzig, gekämmt wie Mamas Liebling, mit
Schleifchen in den Stirnfransen.
    Natürlich war er angeleint. Am
Halsband hing eine winzige Plakette. Der Mini hieß Colette. Eine Hündin.
    Rasch blickte Ritchi sich um.
Nein, niemand in der Nähe. Aus alter Gewohnheit zog er eine Zwei-Pfund-Salami
aus der Tasche und hielt sie Colette unters Näschen.
    „Ei, ist das was Feines für das
liebe Hundilein? Daran willst du doch knabbern, wie? Aber erst rein in den
Koffer, du Fehlzüchtung! Und wehe, du beißt!“
     
    *
     
    Am nächsten Tag stand’s unter
ENTLAUFEN. 1000 Mark Belohnung für Colette. Und die Rufnummer 3330123.
    Kann man sich leicht merken“,
meinte Tim und ließ die Zeitung sinken. „Jetzt müssen wir schneller sein als
der Dieb und uns mit Colettes Ernährern bekannt machen.“
    Gaby, Karl und Klößchen
nickten.
    Es war Samstagfrüh, 8.31 Uhr.
Schulfrei natürlich — aber TKKG hatten sich bei Gaby getroffen, denn Tims
hübsche Freundin war schon im Morgengrauen beim Durchblättern der Zeitung auf
die schlimme Nachricht gestoßen und hatte sofort die Jungs alarmiert.
    Von Gabys Vater, dem Kommissar
im Präsidium, wussten TKKG: Ein Hundedieb ging um und hatte Methode entwickelt.
Er stahl, wartete auf die Meldung unter ENTLAUFEN und kassierte dann die
ausgesetzte Belohnung, indem er das Hündchen zurückbrachte.
    Noch vor der Polizei — die
zurzeit mit schlimmeren Delikten Tag und Nacht beschäftigt war — hatten TKKG
ermittelt bei den betroffenen Hundebesitzern. Das Ergebnis sprach Bände: Jedes
Mal hatte sich ein etwa 18-jähriger Typ gemeldet, immer unter anderem Namen,
aber rotzfrech und durchtrieben. Ihm wäre der Hund zugelaufen. Na, sowas!
    Tim hatte gewählt. Eine ältere
Dame meldete sich. „Martha von Gluschke.“
    „Guten Morgen!“, wünschte Tim
und holte tief Luft.
     
    *
     
    „Martha von Gluschke“, meldete
sich Colettes Frauchen.
    „Tag, meine Dame!“ Ritchi
grinste auf sein Handy. Mit der freien Hand hielt er Colette die kleine
Hundeschnauze zu. „Habe eben Ihr Inserat gelesen. Wegen Colette. Tja, ich weiß,
wo sie ist.“
    „Sie schickt der Himmel.“
Martha schluchzte auf. „Gestern war’s“, sagte Ritchi. „Als ich meine Freundin
Anna zum Bahnhof brachte. Sie wohnt in Bad Klemmknie in Österreich und hat auch
einen Yorkshire. Den Lothar. Tja, und beim Bahnhof sitzt plötzlich die Colette
vor uns. Lothar war begeistert. Doch weit und breit kein Frauchen. Da hat sich
Anna erbarmt und das Findelkind

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