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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Daphne fassungslos.
    Er lächelte schmerzlich. „Aber nein, Daphne. Ich möchte nur erfahren, was der Kommissar denkt, und gegen wen sich sein Verdacht richtet."
    „Ich neige zu der Ansicht, daß er im Augenblick keinen Menschen verdächtigt . . . zumindest keine bestimmte Person."
    „Ist das dein Ernst?"
    „O ja. Weißt du, wie dieser Morry mir vorkommt? Wie ein sehr sachlicher, freundlicher Wissenschaftler, der gänzlich leidenschaftslos seine Untersuchungen führt und erst an ihrem Ende, wenn er mit äußerster Sorgfalt das ganze Material zusammengetragen hat, die ersten Analysen wagt. Er sieht nicht aus wie ein Mensch, der sich von raschen Eindrücken blenden läßt."
    „Du hast recht. Er macht einen konzentrierten, überlegenen Eindruck. Er fragt nur das Notwendigste, und selbst die scheinbaren Nebenfragen dienen bloß dem Zweck, das Wesentliche herauszuschälen. Ich bin beruhigt, zu wissen, daß es in Scotland Yard neben Leuten wie McLean und Rainey noch Beamte gibt, die offensichtlich jenen Scharfsinn gepachtet haben, den man ihnen nachrühmt."
    Daphne schwieg. Sie schaute blaß und übernächtigt durch die Windschutzscheibe. Über dem eleganten Brokatkleid trug sie den olivgrünen Regenmantel.
    Er blickte sie kurz von der Seite her an. „Was hat dich übrigens auf den Gedanken gebracht, ausgerechnet zu Prentiss zu gehen?"
    Sie erwiderte seinen Blick. Zwischen ihren Augen stand die nadelfeine Falte. „Du meinst, was mich in seine Agentur brachte?"
    Er nickte.
    „Purer Zufall", sagte sie und schaute schon wieder geradeaus. „Ich hätte ebensogut eine andere Agentur auf suchen können."
    „Wurde dir Prentiss empfohlen?"
    „Nein, ich entnahm die Adresse dem Telefonbuch."
    „Wo wohnen eigentlich deine Eltern?"
    Die Falte auf ihrer Stirn vertiefte sich. „Du fragst mich aus wie der Inspektor."
    „Ich weiß so wenig von dir, Daphne."
    Sie schwieg, dann sagte sie leise: „Spürst du nicht, wie verletzend deine Art ist? Genügt es dir nicht, zu wissen, daß ich dich liebe?"
    „Nein", erwiderte er ruhig. „Nein, das ist nicht genug. Liebe ohne Vertrauen hat keine Existenzberechtigung."
    „Aber ich vertraue dir doch!“
    Er lächelte bitter. „Leider kann ich dir dieses Kompliment nicht zurückgeben."
    Sie starrte ihn großäugig an. „Das kann doch nicht dein Ernst sein . . .", hauchte sie.
    „Ich hätte dir gleich die Wahrheit sagen sollen", meinte er. „Als du zu mir kamst, fiel zufällig mein Blick auf deine Manteltasche, die sich ein wenig sperrte."
    „Ach so ... du meinst das Geld?"
    Er nickte, überrascht und zugleich gespannt darauf, wie sie sich aus der Affäre ziehen würde. „Das Geld habe ich noch immer." Sie zog die von einem Gummiband zusammengehaltene Rolle aus der Tasche. „Hier ist es."
    „Erzähltest du mir nicht, nur über ein paar Schillinge zu verfügen? Was sollte das ganze Theater von dem Vorschuß, den du doch gar nicht nötig hattest?"
    „Das war kein Theater", erwiderte sie scharf und verärgert. „Dieses Geld gehört nicht mir. Ich . . . ich habe es gestohlen."
    „Gestohlen?"
    „Ja, ich habe es meinem Stiefvater weggenommen. Ich wollte nicht ohne die notwendigsten Mittel weglaufen. Darum nahm ich die Geldscheine aus seiner Kassette. Aber dann wurde mir klar, daß ich nichts davon anrühren darf. Es ist sein Geld und ich will nicht in seiner Schuld stehen. Das ist alles, was ich dazu sagen kann."
    „Warum hast du ihm das Geld nicht zurückgeschickt?"
    „Ich weiß nicht", erwiderte sie zögernd. „Irgend etwas hielt mich bis jetzt davon ab. Natürlich bin ich nach wie vor fest entschlossen, ihm den Betrag unversehrt wieder auszuhändigen. Aber das Geld gibt mir ein Gefühl der Sicherheit . . . nur um dieses Gefühles willen trage ich es noch immer bei mir."
    „Ist das die Wahrheit?"
    Sie wurde blaß. „Glaubst du mir nicht?"
    „Nein, Daphne."
    Sie rückte weit von ihm weg. „Bitte halte sofort an!" sagte sie scharf und erregt. „Ich habe keine Lust, mich von dir beleidigen zu lassen!"
    Er lenkte den Wagen an den Rand des Bürgersteigs und stoppte. Dann nahm er die Hände vom Lenkrad und schaute sie an.
    „Du hast mir an unserem ersten Abend erklärt, in wilder Panik aus dem Hause deiner Eltern gestürzt zu sein. Du habest, sagtest du, gerade noch Zeit gefunden, um den Regenmantel im Vorübergehen vom Garderobenhaken zu reißen. Wie vereinbart sich das mit deiner jetzigen Behauptung, das Geld aus der Kassette genommen zu haben?"
    Daphne errötete.
    „Ich

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