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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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nur eine Kombination. Man hat die Kombination auseinander genommen.
    Wenn ich also sage, dass es keinen Gott gibt, dann stimme ich nicht mit Marx oder Epikur überein. Ich stimme sicherlich auch nicht mit Jesus, Krishna, Moses oder Mohammed überein, wenn sie sagen, dass es einen Gott gibt, denn sie sehen Gott als eine Person.
    Gott als Person ist einfach nur eure Vorstellung. Der Gott der Chinesen hat ein chinesisches Gesicht, der Gott der Afrikaner hat ein afrikanisches Gesicht, und der Gott der Juden muss natürlich eine jüdische Nase haben; es kann gar nicht anders sein. Aber das sind alles nur Projektionen. Gott eine Persönlichkeit zu geben ist eure Projektion.
    Wenn ich sage, dass es keinen Gott gibt, dann meine ich damit, dass Gott keine Persönlichkeit hat. Ich sage, dass es keinen Gott gibt, doch eine gewaltige Göttlichkeit. Es ist eine unpersönliche Energie, reine Energie. Ihr eine Form aufzuzwingen ist hässlich. Ihr zwingt euch selbst dieser Energie auf.
    Der christliche Gott wird in dem Augenblick verschwinden, in dem das Christentum verschwindet, die Hindu-Götter werden in dem Augenblick verschwinden, in dem der Hinduismus verschwindet. Erkennt ihr, was ich damit sagen will? Es handelt sich um eure Projektionen. Solange ihr weiter projiziert, ist euer Gott vorhanden. Wenn ihr nicht mehr projiziert, wenn der Projektor nicht mehr vorhanden ist, verschwindet euer Gott. Ich bin nicht für solche Götter, die vom winzigen menschlichen Verstand projiziert werden. Und natürlich wird der winzige menschliche Verstand Gott Qualitäten zuschreiben, die eigentlich seine eigenen Qualitäten sind.
    Der Gott des Talmuds sagt: »Ich bin ein zorniger Gott. Ich bin nicht nett; ich bin nicht euer Onkel.« Das ist in einem jüdischen Kontext absolut passend, doch für einen Hindu wäre es vollkommen unmöglich, dass Gott sagt: »Ich bin ein zorniger Gott.« Zorn und Gott? – Das passt nicht zusammen. Der jüdische Gott ist zornig; er ist sehr menschlich. Und wenn man ihn nicht verehrt, wenn man sich ihm entgegenstellt, zerstört er einen. Das würde bei einem Hindu keinen Anklang finden, das wäre für ihn vollkommen unmöglich. Es würde auch einen Mohammedaner nicht ansprechen, denn der Mohammedaner betet jeden Tag: »Gott, der Barmherzige ...« Barmherzigkeit ist die essentielle Qualität, die er auf Gott projiziert. Gott kann für ihn nur Barmherzigkeit sein, nichts anderes. Mohammedaner sagen, dass es genügt, wenn man seine Sünden erkennt, denn Gott ist barmherzig. Er wird einem vergeben.
    Omar Khayyam, einer der großen Dichter der persischen Literatur, sagt: »Haltet mich nicht davon ab, Wein zu trinken und Frauen zu genießen, denn Gott ist barmherzig. Sagt mir nicht, dass ich damit eine Sünde begehe; lasst mich so viele Sünden wie möglich begehen. Seine Barmherzigkeit ist größer als alle meine Sünden. Etwas aufzugeben aus Angst, dass Gott mich bestrafen könnte, würde bedeuten, nicht an seine Barmherzigkeit zu glauben.« Nun, das ist wieder eine andere Vorstellung – doch das sind alles menschliche Vorstellungen.
    Wenn ich also sage, dass es keinen Gott gibt, dann sage ich, dass es keinen persönlichen Gott gibt; alles Persönliche ist menschliche Projektion. Ich möchte, dass ihr das Persönliche weglasst und Gott frei sein lässt, frei von der Sklaverei der Persönlichkeit, die ihr ihm auferlegt habt.
    Ich bin kein Atheist. Das ganze Universum ist für mich erfüllt von der Energie Gottes und von nichts anderem.
    Ihr müsst eines verstehen, und das ist absolut grundlegend. Die Welt besteht aus Verben, nicht aus Substantiven. Substantive sind eine menschliche Erfindung – sie sind notwendig, aber im Endeffekt nur eine menschliche Erfindung. Doch das Leben besteht aus Verben, nur aus Verben, nicht aus Substantiven und Pronomen.
    Seht es euch einmal an. Ihr seht eine Blüte, eine Rose. Sie eine Blüte zu nennen ist eigentlich nicht richtig, weil sie nicht aufgehört hat zu blühen, weil sie immer noch blüht; sie ist ein Verb, sie ist ein Blühen. Wenn man sie als Blüte bezeichnet, hat man ein Substantiv daraus gemacht. Ihr seht einen Fluss. Ihr bezeichnet ihn als Fluss –

    ihr habt ein Substantiv daraus gemacht. Doch er fließt. Es würde der Realität mehr entsprechen, würde man sagen, dass er ein Fließen ist. Und alles verändert sich, alles fließt. Das Kind wird zu einem jungen Mann, der junge Mann wird alt, Leben verwandelt sich in Tod, Tod verwandelt sich in Leben. Alles ist im

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