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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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in Gang setzte, muss es bereits ein Universum gegeben haben. Könnt ihr diese einfache Arithmetik nachvollziehen? Wenn jemand da war, um es in Gang zu setzen, dann könnt ihr das nicht »den Anfang« nennen, weil bereits jemand da war.
    Wenn ihr glaubt, dass ein Gott dafür notwendig ist ... es gibt euch Trost, dass Gott die Welt erschaffen hat, damit ihr einen Anfang habt. Doch wer hat Gott erschaffen? Hier taucht gleich wieder dasselbe Problem auf.
    Alle Religionen behaupten, dass Gott ewig sei; dass Gott nicht erschaffen wurde. Wenn das für Gott gelten kann, warum kann es dann nicht für das Leben selbst gelten? Es ist autonom, es existiert aus sich selbst heraus. Es braucht keinen Schöpfer, denn dieser Schöpfer braucht nur wieder einen anderen Schöpfer, und damit fallt ihr in eine absurde Endlosschleife. Ihr könnt von A bis Z
    gehen. Doch wer hat dann Z erschaffen? Die Frage bleibt bestehen, auch wenn ihr euch noch so lange dagegenstemmt. Das Problem kann so nicht gelöst werden, weil ihr die falsche Frage gestellt habt.
    Das Universum hat keinen Anfang. Es wurde nicht von irgendjemandem erschaff en. Es hat auch kein Ende. Und denkt daran, wenn es einen Anfang hätte, hätte es sicher auch ein Ende.
    Jeder Anfang ist der Anfang von einem Ende; jede Geburt ist der Anfang des Todes. Und so ist es gut! Macht euch also frei von Gott, denn wenn er die Welt erschaffen hat, kann er sie auch wieder zerstören, und jede Welt, die erschaffen wurde, wird früher oder später zerstört. Wenn es eine Geburt gibt, gibt es auch einen Tod.
    Nur ein Universum ohne Anfang kann auch ohne Ende sein.
    Dein Problem besteht also nur, weil die Fähigkeiten des Verstandes so begrenzt sind. Das ist der Grund, warum ich möchte, dass ihr über den Verstand hinausgeht. Nur No-Mind, ein Bewusstsein jenseits des Verstandes, kann sich etwas ohne Anfang und ohne Ende vorstellen. Das Unfassbare wird dann vollkommen klar; da gibt es überhaupt kein Problem. Jene, die sich über den Verstand erhoben haben, haben sich gleichzeitig auch über Gott erhoben. Gott ist ein Bedürfnis des Verstandes, weil der Verstand sich keine unendlichen, ewigen Dinge vorstellen kann. Er kann sich nur sehr begrenzte Dinge vorstellen. Diese Frage entsteht nur aus dem Unvermögen, aus der Unfähigkeit des Verstandes.
    Du fragst: »Gott ist tot, doch daraus ergibt sich die Frage, wer dieses Universum in Gang gesetzt hat.« Doch hast du jemals darüber nachgedacht, dass die Existenz Gottes diese Frage nicht auflöst? Die Frage wird dadurch einfach nur um einen Schritt verlagert: Wer hat Gott erschaffen? Jede Hypothese, die die Frage nicht auflöst, ist vollkommen nutzlos. Und jede Antwort, die die Frage immer nur ein Stück weiter verlagert, ohne sie auch nur im geringsten zu berühren, kann nicht die Antwort sein.
    Die einzige Antwort, die man finden kann, liegt in der eigenen Erfahrung von Ewigkeit. Dann wirst du wissen, dass niemand es erschaffen hat. Es hat keinen Anfang und kein Ende. Du hast keinen Anfang und kein Ende. Wenn du das in dir selbst erfahren hast, weißt du, dass die Existenz autonom ist, dass sie nicht erschaffen wurde.
    Etwas Erschaffenes kann nicht mehr als ein künstlicher Mechanismus sein; es kann keine organische Realität sein. Das Auto wurde erschaffen, doch der Mensch wurde nicht erschaffen.
    Wenn der Mensch ebenfalls erschaffen worden wäre, wäre er ein Mechanismus, ein Roboter. Man kann ein Auto auseinander nehmen, alle Teile auseinander nehmen, die Räder und alles, und dann kann man alles wieder zusammensetzen und das Auto ist vollkommen in Ordnung. Doch schneide einmal einen Menschen in einzelne Teile und setze sie dann wieder zusammen – dadurch wird der Mensch nicht wieder lebendig.
    Ein organisches Phänomen lässt sich nicht auseinander nehmen.
    In dem Augenblick, in dem man es auseinander nimmt, verschwindet sein Geheimnis. Dann kann man die Teile wieder zusammensetzen, doch man wird trotzdem nur einen Leichnam vor sich haben und kein lebendiges Wesen. Darin liegt die Würde des Lebens, dass es nicht erschaffen wurde. Darin liegt die Würde des Menschen, dass er nicht erschaffen wurde. Gott ist eine Beleidigung für das Leben, für den Menschen, für das Bewusstsein, für alles. Gott ist eine Demütigung. Gott ist keine Lösung für irgendein Problem; tatsächlich erzeugt er nur noch mehr Probleme in der Welt. Er löst nichts. Es gibt dreihundert Religionen in dieser Welt, und sie alle bekämpfen sich gegenseitig. Sie alle sind

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