Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott
Wind.
Er sagt damit: »Ich weiß nicht, wonach ich suche. Wie kann ich es wissen, bevor ich es nicht gefunden habe? Wahrheit ist nur ein Wort. Wie kann ich sagen, wonach ich suche? Bevor ich es nicht gefunden habe, kann ich nicht sagen, was ich suche.«
Das ist eine merkwürdige, aber sehr schöne Aussage. Er sagt damit: Bevor man die Wahrheit gefunden hat, kann man eigentlich gar nicht sagen, dass man die Wahrheit sucht. Man sucht einfach nur. Man weiß nicht, wonach. Wüsste man es, müsste man nicht suchen. Man tastet im Grunde nur im Dunkeln.
Taneda hat vollkommen Recht. Ein Suchender tastet einfach nur im Dunkeln herum, in der Hoffnung, dass da irgendwo ein Weg sein muss. Das Leben kann schließlich nicht so grausam sein.
Auf der Suche wonach?
Ich ziehe mit dem Wind.
Ich bewege mich einfach nur überallhin, ich ziehe mit dem Wind. Doch ich weiß nicht, wonach ich suche. Ich werde es erst wissen, wenn ich es gefunden habe. Er sagt: Jeder, der nach etwas sucht, glaubt an etwas, bevor er es gefunden hat, und das ist falsch.
Das ist es, was alle Religionen machen – sie geben den Menschen einen Glauben, bevor sie etwas gefunden haben; bevor sie etwas wissen, werden sie zu Gläubigen gemacht, zu Getreuen. Und ihre ganze Suche wird dadurch zunichte gemacht.
Ich frage euch nicht, wonach ihr sucht. Ich zeige euch einfach nur den Weg. Ich bestärke euch einfach nur: »Geht weiter, geht weiter, geht weiter.« Ihr müsst es irgendwann finden, denn es liegt irgendwo in euch selbst. Wenn ihr tief genug sucht, mit totaler Hingabe, werdet ihr es irgendwann finden. Und erst durch das Finden werdet ihr erkennen, wonach ihr gesucht habt. Das ist ein vollkommen anderer Standpunkt, der allen Glaubenssystemen der Welt diametral entgegengesetzt ist.
Und nun die Meditation:
Sei still, schließe deine Augen und fühle, wie dein Körper vollkommen ruhig wird.
Das ist der richtige Augenblick, um nach innen zu gehen.
Sammle all deine Kräfte – es braucht deine ganze Kraft – und begib dich zum innersten Zentrum deines Seins mit vollkommener Bewusstheit und mit dem drängenden Bewusstsein, dass dieser Augenblick dein letzter Augenblick auf Erden sein könnte. Nur solche Dringlichkeit kann dich zum tiefsten Zentrum deines Wesens bringen.
Geh schneller und schneller, tiefer und tiefer nach innen. Sobald du dem Zentrum nahe kommst, senkt sich eine große Stille auf dich herab, wie ein sanfter, kühler Regen.
Du kannst sie fühlen, sie ist spürbar.
Geh noch etwas weiter, und rings um dich herum werden Blumen des Friedens erblühen.
Noch ein bisschen weiter ... und eine große Ekstase taucht auf, so dass du trunken bist vom Göttlichen.
Noch ein Schritt weiter und du bist im innersten Zentrum deines Wesens. Zum ersten Mal siehst du dein ursprüngliches Gesicht.
Dein ursprüngliches Gesicht ist das Gesicht des Buddhas.
Ich verwende das Wort »Buddha« als Symbol des
vollkommenen Erwachens, der vollständigen Erleuchtung.
Ein großes Strahlen wird dich umgeben, ein seltsames Licht, das du noch nie zuvor gesehen hast.
Die einzige Qualität, an die du dich in diesem Augenblick erinnern musst, ist Gewahrsein. Sie macht das gesamte Wesen des Buddhas aus.
Sei gewahr, dass du nicht der Körper bist. Sei gewahr, dass du nicht der Verstand bist.
Sei gewahr, dass du nur der Zeuge bist.
Lass los, doch erinnere dich daran, dass du ein Buddha bist, und ein Buddha besteht nur aus einer einzigen Energie, und diese Energie ist Gewahrsein.
In diesem Augenblick beginnst du wie Eis im Ozean zu schmelzen. Alle Trennung ist eine Illusion, nur Einssein ist die Wahrheit.
Du zählst du den gesegnetsten Menschen auf dieser Erde, denn alle kümmern sich nur um Trivialitäten. Du aber suchst nach dem Letztgültigen, dem Ewigen, und du bist ihm sehr nahe.
Eine große Glückseligkeit senkt sich auf dein innerstes Zentrum nieder, Blüten fallen auf dich herab. Das gesamte Universum freut sich mit dir.
Sammle all diese Erfahrungen ein.
Du musst sie in dein gewöhnliches, alltägliches Leben bringen –
den Frieden, die Heiterkeit, das Schweigen, die Ekstase, die Musik, den Tanz. Dein Leben muss ein andauerndes Ritual werden. Nur dann bist du vollständig.
Und vergiss nicht, den Buddha zu bitten, noch ein bisschen näher zu kommen. Er ist dir schon sehr nahe. Er ist deine innerste Natur.
Dies sind die drei Schritte der Meditation: Zunächst tritt der Buddha hinter dich wie ein Schatten, doch sehr solide und golden, mit großer
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