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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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Spielzeug?«
    Sie realisieren nicht, dass das Spielzeug nur im Traum vorhanden war. Es braucht ein wenig Reife, ein gewisses Maß an Intelligenz, um zwischen dem Realen und dem Irrealen zu unterscheiden. Nach vier Wochen Fasten hat man die Unterscheidungskraft seiner Intelligenz vollkommen verloren.
    Alleinsein ist aber absolut notwendig dafür, denn wenn jemand anderer dabei ist, wird man mit ihm reden. Das ist eine Entlastung.
    Doch wenn man allein lebt ... und jede Religion schreibt das Alleinsein vor, im Kloster, in einer Zelle oder in einer Höhle. Lebt allein. Warum allein? Damit man mit niemandem sprechen kann –
    dann entwickelt der Verstand einen solchen Drang zu sprechen, dass man anfangen wird, mit sich selbst zu reden.
    Ihr habt bestimmt schon solche Leute auf der Straße gesehen.
    Ihre Lippen bewegen sich, doch sie sind allein. Sie eilen in ihr Büro oder nach Hause, und ihre Lippen bewegen sich. Manchmal machen sie Gesten, als würden sie etwas wegwerfen. Was passiert mit ihnen? Sie gehen wie Roboter nach Hause, weil es eine mechanische Gewohnheit geworden ist. Sie müssen nicht darüber nachdenken, wo sie rechts abbiegen müssen und wo sie links abbiegen müssen, das machen ihre Füße ganz von allein. Ich habe schon Leute gesehen, die an ihren Fingern Geldbeträge abgezählt haben oder die ihre Lippen bewegt und vor sich hin gemurmelt haben.
    Ich liebe folgende Geschichte dazu.
    Ein Mann war zum Zentrum der Aufmerksamkeit einer Menschenmenge geworden, die in einem Warteraum in einem Bahnhof saß. Der Zug war verspätet, und alle warteten auf den Zu g, doch dabei konzentrierten sie sich auf einen Mann, der ruhig in einem Stuhl saß. Seine Lippen bewegten sich, und ab und zu lächelte er, ab und zu kicherte er, und ab und zu warf er etwas mit einer Handbewegung beiseite. Schließlich konnten sie der Versuchung nicht mehr widerstehen, nachzufragen, was da eigentlich los war.

    Ein Mann fragte ihn also: »Was ist los? Manchmal kichern Sie, manchmal lächeln Sie. Manchmal scheinen Sie etwas wegzuwerfen.«
    Der andere Mann antwortete: »Oh, nichts. Ich erzähle mir nur selbst Witze. Wenn ich einen richtig guten Witz höre, lächle ich.
    Wenn ein Witz besonders neu ist, kichere ich. Und wenn ich einen alten Witz mit Bart höre, werfe ich ihn einfach weg.«
    Er erzählt sich selbst Witze ... sie müssen alle alt sein. Doch jeder sagte: »Sie genießen die Zeit, während wir uns unnötigerweise Gedanken über den Zug machen, der sich immer mehr verspätet.«
    In Indien kann das schon passieren ...
    Einmal steckte ich in Allahabad fest. Zuerst erklärte man mir, der Zug habe zwei Stunden Verspätung. Ich meinte dazu: » Okay, das ist kein großes Problem. Ich werde immer noch rechtzeitig ankommen.« Zwei Stunden später ging ich wieder hin, um nachzufragen. Sie sagten mir: »Jetzt hat er vier Stunden zusätzlich Verspätung.«
    Ich fragte: »Fährt er vielleicht rückwärts? Wie kann er vier Stunden mehr Verspätung haben, wenn er zuerst nur zwei Stunden Verspätung hatte? Diese zwei Stunden sind verstrichen; der Zug sollte inzwischen da sein. Das bedeutet, dass er jetzt sechs Stunden Verspätung hat. Was ist da los? Fährt der Zug etwa rückwärts? «
    Der Mann war schockiert. Er konnte mir nicht antworten, obwohl meine Frage vollkommen logisch war. »Was ist mit diesem Zug los? Ich kann nachvollziehen, dass er verspätet ist, aber er kann sich doch nicht rückwärts bewegen. Wenn ich in vier Stunden wiederkomme, dann ist er vielleicht zwölf Stunden verspätet, weil er rückwärts fährt. Das müssen Sie mir erst einmal erklären!«
    Aber in Indien passiert so etwas jeden Tag ... einfach, um die Leute weiter hoffen zu lassen. Keiner weiß genau, wie viel der Zug verspätet ist, also sagen sie einfach, er käme in zwei Stunden. Wenn er früher kommt, ist es gut. Wenn er nicht kommt, dann kommt er jetzt eben noch etwas später, doch wenn man den Leuten sagen würde, dass er zwölf Stunden Verspätung hat, wäre das zu schockierend. Also macht man es sich einfach: zwei Stunden Verspätung, dann vier Stunden, dann noch zwei Stunden ... jetzt kommt er in einer Stunde. Und nach und nach sind es zwölf Stunden Verspätung. Sie konnten mir nicht antworten, weil ich die Wahrheit kannte. Was war die Wahrheit? In Wahrheit hatten sie überhaupt keine Ahnung, wie viel Verspätung der Zug tatsächlich haben würde.
    Also saß ich im Wartesaal und beobachtete die Leute ... diese Leute, die nichts zu tun hatten. Irgendwann

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