Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott
sein, denn Gott ist eine Fiktion des menschlichen Verstandes. Die Existenz ist das nicht. Ihr habt euch von Gott das Bild eines alten Mannes gemacht. Er sitzt da auf einem Thron, ein alter Mann natürlich – ihr könnt euch Gott nicht jung oder als Kind vorstellen – mit einem langen Bart. Der Bart muss länger sein als Gott selbst. Seit Ewigkeiten war er nicht mehr beim Friseur, und ich glaube nicht, dass er Rasierklingen hat. Jeden Morgen im Badezimmer ... Tatsächlich glaube ich, dass er nicht einmal ein Badezimmer besitzt, in keiner heiligen Schrift wird ein Badezimmer erwähnt. Also Vorsicht! Er verwendet vermutlich den ganzen Himmel als Toilette. Wenn euch etwas auf den Kopf fällt, muss es wohl heilige Scheiße sein. Sich Gott als Person vorzustellen führt zu zahlreichen Problemen.
Nein, die Existenz ist ein vollkommen anderes Konzept. Sie ist keine Fiktion; sie ist wirklich vorhanden. Sie war bereits hier, als ihr noch nicht da wart. Sie wird immer noch da sein, wenn ihr schon lange nicht mehr da seid. Wir kommen und gehen; wir sind einfach nur Wellen in diesem unendlich weiten Ozean der Existenz.
Wir kommen und gehen, doch die Existenz bleibt – und das, was bleibt, ist die letzte Wahrheit. Ihr braucht nicht die Natur anzubeten, ihr braucht nicht zur Natur zu beten. Solche Dinge sind nur mit der Fiktion eines Gottes verbunden.
Die Existenz urteilt nicht. Ich möchte diese Tatsache so deutlich wie nur möglich betonen. Gott urteilt. Der christliche Gott hat ausdrücklich erklärt, dass es einen Tag des Gerichts geben wird, an dem er jene auswählen wird, die auf seiner Seite sind, die Anhänger von Jesus Christus, seinem Sohn. Und jene, die nicht auf seiner Seite sind, sind gegen ihn. Sie werden für ewige Zeit im Höllenfeuer landen. Gott ist die Ursache dafür, dass alle möglichen Moralvorstellungen entstanden sind: Das ist gut und das ist böse.
Was sind die Kriterien dafür? Die Schriften. Doch die Schriften wurden von primitiven, ungebildeten Menschen verfasst; sie stammen nicht aus unserer Zeit.
Die Existenz verfasst keine Schriften und gibt keine Gebote. Die Existenz sagt euch nicht, was ihr tun sollt und was ihr nicht tun sollt. Die Existenz gibt absolut kein Urteil ab. Sie ist dem Sünder gegenüber genauso mitfühlend wie dem Heiligen gegenüber, sie macht keine Unterschiede, denn in den Augen der Existenz ist alles schön, was natürlich ist. Die Religionen nennen jene heilig, die sich gegen die Natur wen den. Die Natur verspürt einfach nur Mitleid für sie. Die Existenz weiß einfach nur, dass sie einen falschen Weg gehen und deshalb leiden. Es ist nicht so, dass die Existenz ihnen das Leid und die Hölle zuteilt, dass sie Bestrafung und Belohnung verteilt. Die Existenz ist einfach nur da. Wenn man im Einklang mit ihr ist, wird man enorm belohnt. Niemand belohnt einen, es ist vielmehr so, dass einfach dieser Einklang mit der Existenz solchen Frieden schenkt, solche Freude, solchen Segen, dass man allein dadurch schon belohnt ist. Es gibt keine Belohnung darüber hinaus.
Und jene, die nicht im Einklang mit der Natur und mit der Existenz sind, sind bereits bestraft.
Schaut euch doch eure Heiligen an: Sie können nicht lächeln, sie können nicht lachen, sie können nichts genießen. Sie sind die hässlichsten menschlichen Wesen, die aus dem Bereich der Menschlichkeit in eine Art Dunkelheit ohne Ende gefallen sind. Sie quälen sich selbst, sie sind Masochisten, und sie leiden bereits. Ihr Leiden wird nicht durch irgendjemand anderen verursacht, sondern durch sie selbst.
Das ist das Kriterium: Wenn du leidest, bedeutet das, dass du nicht im Einklang mit der Natur bist. Wenn du unglücklich bist, bedeutet das, dass du nicht im Einklang mit der Natur bist. In dem Augenblick, in dem du wahrnimmst, dass du unglücklich bist, dass du leidest, dass du dich quälst, versuche also sofort, den Abstand geringer zu machen, dich näher zur Existenz zu begeben, und plötzlich wird es Licht werden, wird Freude auftauchen, werden Lieder auftauchen, wird ein Feiern auftauchen.
Im Einklang mit der Existenz zu sein enthält seine eigene Belohnung; nicht im Einklang mit ihr zu sein enthält seine eigene Bestrafung. Mein Konzept ist also sehr einfach und klar.
Wenn man einen Gott erschafft, wird dieser Gott urteilen. Und sein Urteil wird immer alt sein, wird immer hinter der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins hinterher hinken. Und wenn man den Schriften folgt, die von Priestern stammen und nicht
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