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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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hinausgewachsen war. Es ist kindisch.
    Und beachtet den Unterschied zwischen kindisch und kindlich.
    Ein Erwachter wird kindlich, er ist nicht kindisch. Ein gottorientierter Mensch wird kindisch. Sein Verhalten ist das eines Kindes, das sich auf dem Jahrmarkt verlaufen hat und nach seinem Vater sucht. »Abba!«, ruft es. »Wo ist mein Vater? « Ohne den Vater fühlt es sich nicht sicher, ist es nicht in Sicherheit.
    All diese Gebete zeigen nur eure Angst, all diese Gebete zeigen nur eure Enttäuschung über euren eigenen Vater. Ihr habt euch ein Fantasiegebilde geschaffen, und es ist eine kranke Fantasie.
    Bevor wir nun die Sutren diskutieren, zunächst einmal eine kleine biographische Anmerkung:
    Sekitos Erleuchtung ereignete sich, als er das Chaolun las, ein Werk, das im Jahr 400 von Sengchao geschrieben worden war.
    Sengchao hatte dieses Werk verfasst, während er im Gefängnis saß und auf seine Hinrichtung wartete. Der Absatz, der zu Sekitos Erleuchtung führte, lautete: »Ist nicht derjenige ein wahrer Weiser, der sich mit allen Dingen im Universum identifiziert?«
    Ist nicht derjenige ein wahrer Weiser, der sich mit der gesamten Existenz identifiziert? Einfach nur diese Aussage, und plötzlich ereignete sich in ihm eine große Revolution. Aus der Unwissenheit machte er einen Quantensprung zur Erleuchtung.
    Das ist genau das, was ich immer zu euch sage: Religiosität ohne Gott bedeutet einfach nur, sich mit dem gesamten Universum eins zu fühlen. Einfach nur diese Aussage: Sekito muss sich bereits am Rand der Erleuchtung befunden haben, direkt auf der Grenze.
    Und als er diesen Satz las: »Ist nicht derjenige ein wahrer Weiser, der sich mit allen Dingen im Universum identifiziert?« — einfach nur beim Lesen dieses Sutras geschah bei ihm eine Metamorphose.
    Er wurde ein vollständig neuer Mensch. Die alte Persönlichkeit fiel von ihm ab, und er war zum ersten Mal ein Individuum, im Einklang mit dem Leben.
    Und dieser Mann, Sengchao, war ebenfalls ein großer Meister.
    Doch je größer ein Meister ist, desto mehr richtet sich die Gesellschaft gegen ihn. Er wurde inhaftiert, weil er sich gegen die alte Religion Japans geäußert hatte — die eigentlich gar keine besondere Religion ist. Sie ist nur eine ganz gewöhnliche Religion wie der Hinduismus, der Islam, das Christentum. Sie besitzt keinen genialen Touch und keine geistigen Giganten.
    Doch immer wenn ein Genie und ein Gigant auftaucht, wird der kleine Mann aus der Masse ärgerlich, fühlt er sich unterlegen, wird er zornig. Er hat Sokrates getötet, er hat Jesus getötet, und er hat Mansoor getötet. Er hat auch Sengchao getötet. Weil die Masse gegen ihn war, musste der Kaiser ihn verhaften lassen. Er verursachte durch seine Aussagen großen Aufruhr im ganzen Land.
    Und seine Aussagen sind so wundervoll, dass ein einziger Satz Sekito die Erleuchtung brachte.
    Sengchaos kleines Buch, Chaolun, besteht aus sehr verdichteten Aussagen, denn er schrieb dieses Buch, kurz bevor er zum Tode verurteilt wurde. Doch was für ein Mann! – Er kümmerte sich nicht um den Tod, sondern schrieb sein letztes Testament ohne Angst vor dem Tod, ohne jede Frage nach dem Tod. Sein Buch wurde kurz vor seiner Verurteilung geschrieben. Es ist nur ein dünnes Buch.
    Wenn man es nicht weiß, würde man niemals annehmen oder sich vorstellen können, dass dieses Buch geschrieben wurde, kurz bevor er zum Tod verurteilt wurde. Darin zeigt sich das Kaliber dieses Mannes; darin zeigt sich die Höhe und Tiefe seiner Erleuchtung; darin zeigt sich seine Großartigkeit, sein strahlender Glanz.
    Eine kleine Aussage in diesem Buch verhalf Sekito zur Erleuchtung. Und von diesem Buch inspiriert, schrieb Sekito ein eigenes Buch, das er Sandokai nannte. Es ist ebenso großartig wie Chaolun.
    Nur sehr selten passieren solche Dinge in unserer zeitgenössischen Welt. Es war Friedrich Nietzsches Werk »Also sprach Zarathustra«, das Khalil Gibran zu seinem Buch »Der Prophet« inspirierte. Gibran schrieb »Der Prophet«, als er erst einundzwanzig Jahre alt war, und in seinem weiteren Leben muss er insgesamt mindestens fünfzig Bücher geschrieben haben. In jedem Buch versuchte er, über den »Propheten«
    hinauszugehen, doch es gelang ihm nicht, den »Der Prophet« war ein inspiriertes Buch. Er war so erfüllt von Friedrich Nietzsches Einsichten, dass sie ihn in neue Räume katapultierten.
    »Der Prophet« ist ein großartiges Buch, doch seine anderen Werke ... Er schrieb auch »Der Garten des

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