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Der Gott des Krieges (German Edition)

Der Gott des Krieges (German Edition)

Titel: Der Gott des Krieges (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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Anschlag der Zhymaraner. Und weil er von mir enttäuscht war, wandte er sich den Kedaniern und ihrer Gottheit zu.“
    „Du kannst nichts dafür.“
    „Vielleicht doch.“ Larkyen seufzte. „Ein ehemaliger Soldat unter den Stammesmitgliedern vermutete einen Angriff. Er bat mich darum, alle Zhymaraner unter de i nen Gästen zu töten. Ich lehnte ab.“
    „Es war richtig, dieser Bitte nicht nachzukommen. Wenn etwas ungewiss ist, dann die Zukunft.“
    „Und ebenjene Ungewissheit war es, die Arnyan in die Hände der Kedanier trieb. Als Sohn des Häuptlings wird er irgendwann zum Stammesoberhaupt aufsteigen. Doch er fürchtet sich vor dieser Bürde und hat Angst vor einer Zukunft ohne seinen Vater. Wer könnte ihm das in einer Welt wie dieser verübeln? Er ist nur ein Knabe und sehnt sich nach weisen Ratschlägen und guter Führung. Die Kedanier erzählten ihm, es sei möglich, die Toten auferstehen zu lassen.“
    „Was nicht einmal eine Lüge war.“
    „Dann ist es also auch möglich, Menschen vom Tode auferstehen zu lassen?“
    „Wir sind Götter, Larkyen, und Götter können den Tod geben wie auch das Leben. Dazu jedoch ist eine g e waltige Macht vonnöten, wie auch die Fähigkeit, einen Teil der eigenen Lebensenergie in den Leib eines Toten abzugeben. Die Kinder der ersten schwarzen Sonne e r forschten einst die Mysterien des Todes, doch auch sie erfuhren nicht das ganze Wissen. Nordar hat lediglich e i nes der Geheimnisse gelüftet und will es umsetzen.“
    „Also ist es möglich, noch so viel Macht zu erlangen“, flüsterte Larkyen und fragte sich wieder einmal, wie viel Wissen um seine Art ihm noch verborgen war.
    Und er erinnerte sich an den einzigen Wunsch, der seine Seele erfüllt hatte, als er damals vor dem leblosen Leib seines Weibes Kara stand. Ihr totes Herz hätte wi e der schlagen können. Und das Kind, das sie in sich trug, wäre in nicht allzu ferner Zukunft geboren worden. Ster b lich, doch mit einem starken Herz in der Brust, um die Welt durch große Taten in bessere Zeiten zu lenken.
     
    Später an jenem Tag ritten sie durch ein enges Tal. Zu beiden Seiten ragten graue, kegelförmige Berge in den Himmel, deren breite Schatten kalt und unwirtlich wir k ten. Gelegentlich fiel Schnee.
    Nach längerem Schweigen war es wieder Elay, der sprach.
    „Bereust du manchmal, was du in Kedanien getan hast?“
    „Nein.“
    „Als ich deine Geschichte hörte, fragte ich mich, was ich an deiner Stelle getan hätte. Ich, dessen Vorfahren b e reits versucht hatten, Kriege zu schlichten und den Fri e den zu bewahren. Denn Hass erzeugt immer neuen Hass. Und die Taten, die jener Hass zeitigt, sind es, die unsere Welt manchmal zu solch einem schrecklichen Ort m a chen. Du hast den Hass der Nordmänner mit deinem e i genen Hass bekämpft. Selbst mit Frauen und Kindern jeglichen Alters hattest du kein Erbarmen.“
    „Ich tat es, weil es getan werden musste. Ich schuf mit meinem Schwert den Frieden. Für alle, die unter Ked a niens Tyrannei litten – auch für den Tod meines eigenen Weibes und dem unseres ungeborenen Kindes.“
    „Vielleicht wäre es besser für die Welt gewesen, du wärst ein gewöhnlicher Nomade geblieben, ein Gemahl für dein Weib, ein Vater für dein Kind, anstatt zu dem zu werden, was du heute bist. Dein Kind wäre stark und gut geworden.“
    „Ich habe mir mein Leben bestimmt nicht ausgesucht. Ich versuche nur, das Beste daraus zu machen und zu überleben.“
    „Dazu aber musst du keine Bestie sein. Erinnerst du dich daran, wie viele Leben du während des letzten Wi n ters genommen hast? Ganz gleich, ob mit dem Schwert oder auf Grund deines Hungers nach Lebenskraft? Wir müssen uns diesem Hunger nicht hingeben und den Tod bringen. Wir können auch völlig normal unter den Me n schen leben. Und obwohl wir keine Menschen mehr sind, ist es uns möglich, Familien mit ihnen zu gründen.“
    „Warum führen wir überhaupt dieses Gespräch?“
    „Nun, da wir zum Kampf gegen einen übermächtigen Gegner hinausreiten und unser Sieg ungewiss ist, möchte ich zumindest wissen, wer der Krieger an meiner Seite ist.“
    „Was soll das, König? Du sprichst von Frieden, wä h rend wir in die Schlacht reiten? Du wagst es, mir Rat-schläge zu geben, und fragst dich, wer ich bin? Nun, K ö nig, meine Vergangenheit hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin und mich gelehrt, dass ich mächtig sein muss. Und sei ehrlich, wen hättest du zur Hilfe geholt, wenn nicht mich, um diesen Konflikt und diese Bedr

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