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Der Gott des Krieges (German Edition)

Der Gott des Krieges (German Edition)

Titel: Der Gott des Krieges (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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wunderte sich noch immer, warum ein so uraltes mächtiges Wesen wie Nordar ihn bei ihrer Begegnung nicht weiter bekämpft hatte. Sieg oder Tod, so lautete die Losung für jeden Kampf.
    „Ich erwarte noch weitere Unsterbliche“, verkündete Tarynaar. „Seit einiger Zeit schon warten sie in der Nähe des Berges der drei Stürme auf den Moment des Kampfes um die Weltordnung. Sie sehnen diesen Kampf herbei. Manche stehen auf unserer Seite, andere werden sich Nordar anschließen.“
    „Dort vorne liegt der geheime Gang“, teilte Elay mit.
    In einer engen Kurve fand sich in den Felsen eine schmale Nische, die bei oberflächlicher Betrachtung kaum Aufsehen erregte. Und mitten in der Nacht fiel es selbst einem Kind der schwarzen Sonne schwer, die fe i nen Konturen des Tores zu erkennen.
    König Elay stieg vom Pferd, und seine Finger betast e ten den Fels. Daraufhin erklang ein leises Klicken, und die Gesteinsfläche in der Nische ließ sich zurück in den Berg schieben.
    Der Eingang bot gerade genug Platz, damit Larkyen mit dem großen kedanischen Pferd eintreten konnte.
    „Dieser Gang führt direkt durch den Berg hindurch. Schon bald werden wir in der Festung sein. Dies gibt uns Zeit bis zum Mittag, denn erst dann werden Nordar und sein Gefolge die Brücke von Dylion erreichen.“
    Der Gang war dunkel wie die Nacht, die Luft darin stickig und kalt. Mit einem dumpfen Geräusch schloss Elay hinter ihnen das Tor.
    Die Augen eines Kindes der schwarzen Sonne kon n ten selbst diese Finsternis durchdringen.
    Der Gang verlief durch und durch gerade. Die sorgfä l tig gearbeiteten Wände zeugten wieder einmal von den großen Fähigkeiten der kanochischen Baumeister. Den Ruhm, der anderen Völkern im Westen für ihre Bauten zuteil wurde, sollte Kanochien niemals erfahren. Keiner der menschlichen Durchreisenden würde jene Bauten j e mals zu sehen bekommen.
    So behielt Kanochien bei allen Völkern, die sich mit Kampf und Eroberung brüsteten, den Ruf eines g e schwächten Reiches.
     

Kapitel 5 – Die Festung
     
    Als sich ein weiteres Tor aus massivem Stein öffnete, wurde die Finsternis vom Schein Dutzender Fackeln durchbrochen. Ein riesiges Gewölbe lag vor ihnen. Im schwachen Lichtschein stand den drei Unsterblichen eine Schar von Soldaten gegenüber.
    Die Soldaten trugen bereits ihre Rüstungen. Die Visi e re ihrer kantigen Stahlhelme waren geöffnet, und die G e sichter der Männer zeugten von Ehrfurcht. Alle verbeu g ten sie sich.
    „Wir haben euch erwartet“, sagte ein Soldat, der sich auf Grund des Federschmucks auf dem Helm von den anderen unterschied. Ein roter Umhang mit dem gestic k ten Emblem des kanochischen Löwen fiel über seine Schultern.
    „Hauptmann Yerik, Befehlshaber der Feste“, stellte Elay seinen Untergebenen vor.
    „Die Soldaten sind bereits in Alarmbereitschaft“, b e richtete der Hauptmann. „Wir haben deine Botschaft mit dem Falken erhalten und erwarten bereits den Feind.“
    „Wir haben einen geringen Vorsprung“, klärte Elay den Hauptmann auf. „Ich rechne mit der Ankunft des Kriegsgottes zur Mitte des Tages hin.“
    „Wir sind jetzt schon kampfbereit!“
    „Umso besser.“
     
    Der Hauptmann führte die Unsterblichen in einen au f wärts führenden Gang. Die Decken waren noch immer hoch genug für Larkyen, um sein mächtiges Pferd an den Zügeln zu nehmen und neben ihm herlaufen zu können. Sie durchquerten mehrere fensterlose Räume.
    Dutzende von Soldaten kreuzten ihren Weg. Es gab keinen Mann, der nicht bereits Rüstzeug und Waffen trug. Jeder, der ihnen begegnete, war auf den Kampf gut vorbereitet.
     
    In einer großen Halle zog ein Wandgemälde Larkyens Blicke auf sich.
    Ein gewaltiges Heer hünenhafter Krieger marschierte über eine blühende Landschaft hinweg. Mit den Fellen von Wölfen und Bären geschmückt, erinnerten sie an wilde Tiere, mit deren Erbarmungslosigkeit sie alle Ge g ner vernichten würden. In ihrer Front positionierten sich vier gigantische Männer, in ihren silbergrauen Rüstungen erschienen sie wie stählerne Monster. Ein jeder der Vier hob triumphierend eine Waffe empor, die im Licht e r strahlte.
    Im Rücken des Heeres, am Horizont, loderten Fla m men in den pechschwarzen Himmel.
    Unter dem Gemälde waren in der kantigen Schrift der Kanochier mehrere Verse in den Stein gemeißelt.
    „Dieses Bild soll uns stets daran erinnern, warum wir wachsam und kampfbereit bleiben müssen“, erklärte der Hauptmann. Er deutete auf die Verse im Stein und sagte:

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