Der Gott des Krieges (German Edition)
dabei mutet er genauso menschlich an wie jeder andere aus seinem Volk.“
„Doch können wir es uns in einer Zeit wie dieser e r lauben, so schwach wie ein Mensch zu sein?“
„Selbst wenn wir wollten, so sollten wir es nicht. Und wenn ich König Elay auch schätze und ihn in seiner Fri e densmission niemals behindern würde, so sehe ich in ihm dennoch einen Todgeweihten. Auch wenn in ihm das Herz eines Löwen schlägt, so wird er nie mächtig genug sein, um sich gegen die Unsrigen erfolgreich zur Wehr zu setzen. Es ist zu lange her, dass er sich mit Lebenskraft genährt hat. Er will nicht den Tod bringen, sondern den Frieden erhalten. Der Wille, Frieden zu stiften, erfüllt ihn voll und ganz. Sein Vater war ähnlich, und König Elay führt diese Mission lediglich fort. Eines Tages – und ich hoffe, dieser Tag wird noch fern sein – wird König Elay im Kampf unterliegen und den endgültigen Tod finden.
Ich und du, Larkyen, wir sind dazu bestimmt, Krieger zu sein – Krieger der schwarzen Sonne.“
„Nach dem Tod meiner Frau verfluchte ich die Götter nur zu oft. Dann erfuhr ich, dass ich einer von ihnen bin. Nicht zum Beten bestimmt, sondern zum Handeln. Sei t dem weiß ich, was ich alles verändern kann, welche G e fahr ich für meine Gegner darstelle, und dass nichts mehr unmöglich ist.“
„Alles ist möglich, wenn wir nur mächtig genug sind. Vergiss niemals, wer und was du bist. Selbst, wenn L e ben manchmal auch Leiden bedeutet, wirst du dieses Leid dennoch überleben. Deine Zeit ist grenzenlos, dir gehört die Unendlichkeit, und unendlich werden auch deine Möglichkeiten sein, um ein Leben zu führen, von dem Menschen nur träumen können.“
„Ich verspüre seit langem keine Furcht mehr. Selbst als ich dem Kriegsgott gegenüberstand, war mein Herz frei von Furcht. Wenn er die Festung erreicht, werde ich mich ihm ein zweites Mal entgegen stellen.“
„Schon einmal hätte er dich vernichten können.“
„Dann war es sein Fehler, mich am Leben zu lassen.“
„Nordar begeht keine Fehler. Er hatte seine Gründe, dich am Leben zu lassen. Dein Geschick im Kampf b e eindruckte ihn, und deine Herkunft ließ ihn innehalten.“
Tarynaar zögerte und wusste nicht, ob er weiterspr e chen sollte, bevor er schließlich sagte: „Ein Teil seines Blutes fließt nicht nur durch die Adern eines jeden Ked a niers, sondern auch durch deine.“
Larkyen zuckte zusammen. In sein Gesicht traten Zweifel.
„Es gibt heute nur noch wenige, die davon wissen. Es war Nordar, der die ersten Kedanier zeugte. Sie waren größer und stärker als die Menschen anderer Völker und als einzige befähigt, im hohen Norden der Welt überleben zu können. Sie gediehen inmitten von Eis und Schnee, und gleich ihrem Erzeuger waren sie von dem ewigen Drang zu Kämpfen erfüllt.
Du Larkyen, bist Kentare, genau wie ich. Das Volk der Kentaren ging einst aus dem der Kedanier hervor!
Noch bevor die zweite schwarze Sonne erschien, ve r ließen viele Kedanier den hohen Norden und brachen nach Westen auf. Im Westen, so hieß es damals, war die Eiszeit schon lange vorbei. Und dort wo zuvor Eis und Schnee das Land erdrückt hatten, war eine neue Welt zum blühenden Leben erwacht. Die Wanderer aus dem Nordvolk ließen sich schließlich an den fruchtbaren Ufern des grauen Meeres nieder. Und sie gründeten eine neue Kultur, ein neues Volk, das fortan dem Westen zur Zier gereichte.
Die Saat Nordars besteht auch im Volk der Kentaren fort. Der Kriegsgott ließ dich am Leben, weil du außer mir der einzige aus dieser Saat bist, der unter einer schwarzen Sonne geboren wurde.
Du, Nordar und ich, wir sind von verwandtem Blut!
Die Prophezeiung der Kanochier berichtet von der Vereinigung der drei Stürme und der damit verbundenen Erhebung der nordischen Riesen. Da die Saat Nordars bis ins Volk der Kentaren reicht, sind auch die Wölfe des Westens dazu bestimmt, mit den vier Stürmen in die gr o ße Schlacht zu ziehen. Dieser Aufmarsch wird ein Zeita l ter der Starken und Mächtigen einläuten.
Der Kriegsgott setzt darauf, dass du ebenso wie ich der Stimme deines Blutes folgen wirst.“
„Weiß König Elay davon?“
„Nein, dieses Wissen teile ich nur mit dir, da wir be i de Kentaren sind. Und du solltest es für dich behalten. Wir wollen keine Furcht unter unseren Verbündeten s ä en.“
Larkyen war sich sicher, dass es in den Reihen der Krieger des Nordens keinen Platz für ihn gab.
Die Starken meuchelten die Schwachen. Und er wus s
Weitere Kostenlose Bücher