Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
vor hast wahrlich kühn. Ich denke es steckt mehr hinter deinem Plan, doch erkenne ich es nicht. Bisher wirkt es auf mich, als würdet ihr in den sicheren Tod reiten.“
„Es steckt nicht mehr dahinter. Ich werde mich König Shinroth schutzlos entgegenstellen, doch sollte er wagen mein Leben anzugreifen, so werde ich ihn mit in den Tod reißen.“
Calades ließ seine Schulter hängen. Noch immer lastete die Schuld schwer auf ihm. „Ich hätte den Krieg verhindern können, als ich damals in Wershinc war, doch scheiterte ich. Lasst mich hinaus gehen und mit ihm reden. Wenn einer sterben muss, dann sollte ich es sein.“
Azuraleath legte seine Hand auf Calades Schultern. „Es ist nicht deine Schuld mein Freund. Auch du hättest den Krieg nicht verhindern können. Dank deiner Tat sind Saphira und ich überhaupt noch am Leben. Wer weiß, was mit uns geschehen wäre, wenn du uns in der Nacht nicht gerettet hättest. Ich habe dich auch nicht gebeten mit mir zu kommen, um meinen Platz einzunehmen, sondern um dir etwas zu zeigen.“ Azuraleath griff in sein Gewand und zog die Drachenträne heraus. „Heute Abend werde ich sie ihr schenken. Was hältst du davon?“
Ihr Anblick verschlug Calades die Sprache. „Die Drachenträne ist wunderschön, genauso wie sie. Ich verstehe, wieso du sie so sehr liebst. Sie ist eine wahrlich großartige Frau. Gewiss wird sie sich sicherlich sehr über dein Geschenk freuen.“
Sie erreichten die letzte Tür und schritten auf den Platz vor dem Schloss. Sir Rakish kam gerade heran geritten, an seiner Seite ein zweites Pferd. Azuraleath setzte sich auf den Schimmel.
„Calades, kümmer dich in meiner Abwesenheit um Saphira. Ich möchte nicht, dass ihre Gedanken erfüllt sind von Sorgen um mich. Sie musste die vergangenen Tage genug erleiden.“
„Wie du wünscht, ich werde Euren Platz einnehmen und mich um sie kümmern. Ich werde sie ihren Kummer vergessen lassen, so als wäret ihr nie fort gegangen.“
„Ich danke dir“, antwortete Azuraleath und spornte sein Ross an. Dicht gefolgt von Sir Rakish ritt er die Straße hinab zur Stadtmauer. Die Leute, die ihn bemerkten, lächelten und winkten ihm zu. Einige der Kinder liefen ihnen aufgeregt nach, soweit und schnell ihre kurze Beine sie trugen. Zu einer anderen Zeit, hätte sich Azuraleath Zeit gelassen, sich jedem einzelnen von ihnen gewidmet, doch jetzt musste er einen Krieg beenden.
Sie erreichten das große Eingangstor. Es war breit genug, dass fünfzig Männer nebeneinander hindurch gehen konnten und nur eines von insgesamt dreien. Azuraleath stoppte sein Ross vor dem Hauptman der Torwache.
„Wie viele der Männer konntet ihr versammeln?“, fragte Sir Rakish.
„Siebzig Mann sind versammelt, weitere dreißig werden soeben ausgerüstet und platziert. Hundert befinden sich auf dem Weg hierher.“
„Eure Majestät, sollen wir warten, bis auch die Restlichen versammelt ist?“
Azuraleath hoffte darauf sie nicht verwenden zu müssen. Sollte er jedoch dazu gezwungen sein, mussten diese Männer ausreichen, denn länger konnte er nicht mehr warten. Mit jeder vergehende Augenblick könnte das Leben eines weiteres Menschen kosten. Er stieg vom Pferd ab und drückte seine Zügel einem Knappen in die Hand. Rakish macht es ihm gleich.
„Die Zeit drängt und ich kann keinen Augenblick von ihr entbehren. Die Männer die da sind, müssen genügen. Sagt ihnen, dass sie nur auf mein Zeichen schießen sollen, egal was auch passieren mag. Auch das Tor soll nur auf meinen Befehl hin wieder geöffnet werden.“
Der Hauptmann schaute verwirrt. Nur die Mauern könnten Azuraleath vor den Schwertern und Speeren des Feindes schützen und dennoch ließ er seinen einzigen Fluchtweg versperren.
„Ihr dürft jetzt gehen“, sagte harsch Azuraleath, nachdem der Hauptmann noch immer stehen blieb und ihn fassungslos anstarrte.
„Wie ihr wünscht, Eure Majestät“, sagte er rasch, salutierte und trat fort.
Getrappel von Pferden war zu hören. Um die Ecke kamen zwanzig Reiter angeritten und stellten sich in Reih und Glied auf.
„Sir Rakish, was hat das zu bedeuten? Ich sagte es bedarf keiner Reiter zu meinem Schutz.“
„Ich habe diese Männer zu Eurem Schutz gerufen, doch werden sie Euch nicht belästigen. Sie werden erst hinaus reiten, wenn ihr ihnen den Befehl dazu gebt. Verzeiht mir Majestät, dass ich sie ohne Eure Absprache riefen ließ.“ Er kniete nieder und senkte den Kopf.
Im gesamten Königreich gab es wohl keinen loyaleren
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