Säugling in ihren Armen.
Auch Azur erhob sich und blickte zum Galgen. Harandor war gerade dabei seine Kameraden von den Fesseln zu befreien. Seine Kleider waren zerrissen und sein Körper wies zahlreiche Wunden von den Kämpfen auf. Sein linker Arm hing schlaff am Körper herunter, doch schien es ihm ansonsten gut zu gehen. Auf die Bühne kam Numenez heran gelaufen.
„Numenez? Wieso seid ihr hier?“
„Ihr wart plötzlich verschwunden, auch habe ich überall Blut gesehen, zumindest glaubte ich das. Ich dachte schon die Wachen hätten Euch geholt, doch Gott sei Dank geht es Euch gut. Ihr seid doch nicht verletzt, oder?“
„Nein bin ich nicht und dennoch werde ich sterben. Nach meinem Tod sollt ihr eines der Mitglieder des Rates werden und dieses Reich regieren.“
„Ich verstehe nicht. Natürlich werdet ihr überleben und ihr neuer König werden. Du hast sie alle gerettet, schaut nur!“
Azur ließ seinen Blick über den Versammlungsplatz schweifen. Fast alle Kämpfe waren vorbei, die Wachen besiegt. Die Menschen trugen die Verwundeten fort, oder gaben den letzten Gnadenstoß. Ihr Kampf war vorüber. Sie hatten gewonnen. Azur packte Numenez an den Schultern.
„Hör mir gut zu Numenez. Ich möchte, dass ihr statt meiner dem Volk zur Seite steht.“
„Aber das kann ich nicht. Ich bin nur ein Bastard. Gewiss gibt es fähigere Männer, als ich es bin.“ Numenez wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
„Es tut mir Leid, dass mein Geschenk an Euch, eine solch große Bürde ist. Ihr seid jedoch der Mensch, dem ich am meisten vertraue. Ich kenne keinen einzigen, der besser geeignet wäre, als ihr dafür.“
Ein lautes Kichern zog Azurs Aufmerksamkeit auf sich. Auf dem Bogen des Galgen setzte sich Kerdis nieder. Seine Flügel waren weit gespreizt, dazu bereit, mit Azurs Seele in die Unterwelt zu fliegen. In seinen Händen hielt er den Zettel, auf dem Azurs Name stand.
„Wenngleich es mir eine Freude war, deinen grandiosen Kampf mit anzusehen, so begehre ich umso mehr noch deinen Tod. Es ist vorbei mein alter Freund. Wir brechen auf in die Unterwelt, zu deinem nächsten Spiel.“
Kerdis zerriss den Zettel in der Mitte durch. Azur verließen seine Kräfte. Er sackte zusammen. Numenez hielt ihn, legte ihn sanft zu Boden. Auf den Brettern der Tribüne liegend sah Azur einen kleinen Lazuli Vogel umher springen, auf der Suche nach Körnern. Sein blaues Gefieder glänzte im Sonnenlicht. Er spreizte seine Flügel, sprang flügelschlagend in die Höhe und ließ sich vom Wind in den blauen Himmel tragen. Statt Trauer und Schmerz verspürte Azur Glück, ganz so, wie in dem Moment, in dem er die Unterwelt verließ. Sein Körper fühlte sich leicht an, verlassen von aller Angst. All die Anstrengungen und Sorgen der letzten Wochen schienen fort zu sein. Er hatte sein Volk befreit, sich an seine Vergangenheit erinnert und jetzt würde er wieder mit seiner Frau zusammen kommen. Der Gott des Todes hatte ihn wieder, doch würde er ihn erneut schlagen.
Azur schloss seine Augen. Über sein Gesicht zog der seichte Wind. Unter seinen Hände spürte er Gras. Jemand kam auf ihn zu. Azur hörte ihn näher kommen, bis er ganz dicht war und spürte Atem an seinem Ohr. "Das Spiel mit dem Gott des Todes mag zu Ende sein, doch meines beginnt erst jetzt!", sprach der Gott des Schicksals.
Ende.
DANKSAGUNG
An dieser Stelle möchte ich mich auch recht herzlich bei Liv bedanken, die mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Ohne sie wäre so mancher Fehler unentdeckt geblieben und die Geschichte einfach nicht dieselbe. Ich wünsche ihr viel Glück bei ihren eigenen Werken.
Auch möchte ich mich bei ihnen, dem Leser, für ihr Vertrauen in mich bedanken, dass sie sich unter den tausenden Werken für meinen Roman entschieden haben. Ich hoffe sie hatten ihre Freude mit Azurs Geschichte und freuen sich auf die beiden Nachfolger. Wenn sie ihnen gefallen hat, hinterlassen sie doch eine Rezension auf ihrem Blog, erzählen ihren Freunden davon, oder Bewerten den Roman auf folgenden Webseiten: Amazon | Goodreeds | Shelfari | LibraryThing | Lovelybooks
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