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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ver­gaß.
    Schuld! Das war das Ding, das ihn ver­folg­te. Wie konn­te er dem je ent­kom­men?
    „Du kannst mir nicht hel­fen“, sag­te er. „Mein Le­ben ist Schei­ße. Mein in­ners­tes Selbst … mei­ne See­le … ist ein damp­fen­der Kack­hau­fen. Wert­los. Be­schmut­ze nicht dei­ne Hän­de an mir.“
    Bru­der John zuck­te we­der zu­sam­men, noch run­zel­te er die Stirn. „Fä­ka­li­en sind gut für den Kom­post­hau­fen“, sag­te er. „Ein le­bens­wich­ti­ger Zu­stand im Er­neue­rungs­zy­klus. Er­de, das Fun­da­ment – oh­ne das wür­de fast al­les Le­ben auf die­sem und an­de­ren Pla­ne­ten er­sti­cken und aus­ge­löscht wer­den. Es muß Tod und Wie­der­ge­burt ge­ben, und da­zwi­schen liegt die Er­de. Dei­ne See­le dient al­so ei­nem Zweck Got­tes, und da­für braucht man sich nicht zu schä­men.“
    Nicht schä­men! Wenn er das nur glau­ben kön­ne! Aber die­se an­de­re Sa­che, der Tod von … „Ich kann nicht.“
    Bru­der John hielt ihm ein Kar­ten­spiel ent­ge­gen. „Wür­de das Tarnt hel­fen?“
    Nach­denk­lich nahm Paul ir­gend­ei­ne Kar­te her­aus. Er dreh­te sie um. Es war die Stab-Acht: Acht spros­sen­de Zwei­ge flo­gen durch die Luft und ka­men auf dem Bo­den zur Ru­he. Ih­re Kraft war ver­braucht. „Mei­ne Kraft ist ver­braucht“, sag­te Paul.
    „Weil du dich dei­nem Ziel zu rasch nä­herst, dei­nem wah­ren Wunsch?“ frag­te Bru­der John.
    Sein Ziel. Plötz­lich war es, als um­strah­le ihn ein großes Licht, das ihn blen­de­te. Paul wuß­te, was er zu tun hat­te.
    „Star­ren Sie nicht in die Mor­gen­son­ne, Sir“, warn­te ihn Bru­der John. „Das ist für Ih­re Au­gen nicht gut.“
    Aber das war egal. Was war schon die Seh­kraft, ver­gli­chen mit der phä­no­me­na­len Of­fen­ba­rung, die er ge­ra­de er­fuhr? Er hat­te das Le­ben ei­nes Mit­glie­des des Hei­li­gen Or­dens der Vi­si­on ver­folgt und ge­nom­men; er muß­te dem Or­den ein Le­ben zu­rück­ge­ben. Sein ei­ge­nes Le­ben. Es hat­te Tod ge­ge­ben, es wür­de ei­ne Er­neue­rung ge­ben. Da­zwi­schen lag Er­de. Sei­ne See­le.
    Er hat­te … nach Hau­se ge­fun­den. „Gott seg­ne dich, Bru­der“, flüs­ter­te Paul.

 
An­hang Animationstarot
oder das Tarot der Erscheinungen
     
    Das Kar­ten­spiel Ani­ma­ti­ons­ta­rot, das Bru­der Paul vom Hei­li­gen Or­den der Vi­si­on neu er­schaf­fen hat, be­steht aus drei­ßig Tri­um­phen, die grob ge­se­hen den zwei­und­zwan­zig Trümp­fen des zeit­ge­nös­si­schen kon­ven­tio­nel­len Ta­rots äh­neln, zu­sam­men mit fünf un­ter­schied­lich in­ter­pre­tier­ten Far­ben, die grob ge­se­hen den vier kon­ven­tio­nel­len Far­ben plus Au­ra äh­neln. Je­de Far­be zählt von eins bis zehn, da­zu kom­men noch die vier ‚Bild’-Kar­ten. Die drei­ßig Tri­um­phe wer­den durch die In­halts­auf­stel­lung die­ses Ro­mans ge­ge­ben; die Schlüs­sel zu ih­ren kom­ple­xen Be­deu­tun­gen und Ab­lei­tun­gen fin­det man in den ent­spre­chen­den Ka­pi­teln. Die Tri­um­phe wer­den der Be­quem­lich­keit hal­ber wei­ter un­ten noch ein­mal auf­ge­lis­tet, zu­sam­men mit ih­rer Be­deu­tung oder ih­ren Be­deu­tungs­grup­pen (für rich­ti­ge und um­ge­dreh­te La­ge der Kar­ten); die Sym­bo­le wer­den durch Kur­siv­druck her­vor­ge­ho­ben. Da die Far­ben mehr als nur ei­ne Samm­lung von Kon­zep­tio­nen dar­stel­len, fol­gen die­ser Lis­te fünf Essays über ih­ren grund­sätz­li­chen Cha­rak­ter.
    Zum ge­gen­wär­ti­gen Zeit­punkt exis­tiert kein der­ar­ti­ges Ani­ma­ti­ons­ta­rot auf dem Markt. Bru­der Paul be­nutz­te als Spiel einen Sta­pel 7x12 cm große Kar­tei­kar­ten, um die hun­dert Kon­zep­tio­nen dar­zu­stel­len, schrieb die Be­deu­tung je­weils ein­fach auf die Kar­te und ent­warf die Sym­bo­le sel­ber, zu­sam­men mit an­de­ren wich­ti­gen Be­mer­kun­gen. Sie wa­ren nicht so hübsch oder be­quem wie fer­ti­ge Kar­ten, reich­ten aber für Wahr­sa­gung, Stu­di­um, Un­ter­hal­tung, Ge­schäft und Me­di­ta­ti­on. Ei­ne aus­führ­li­che Dis­kus­si­on je­der Kar­te und der be­son­de­ren Zu­sam­men­hän­ge im Hin­blick auf das Ani­ma­ti­onss­piel wür­de den Rah­men die­ses Bu­ches spren­gen, aber

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