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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ihn und san­gen und ban­den bun­te Bän­der dar­um. Die­se Fei­er wur­de am ers­ten Tag des Mai­es be­gan­gen und da­her Mai­fei­er­tag ge­nannt, und den Phal­lus nann­te man den Mai­baum. Der Mai­baum ist der glei­che Baum des Le­bens wie im Gar­ten Eden und wird im Ta­rot­kar­ten­spiel durch das Sym­bol der Far­be Na­tur re­prä­sen­tiert: ein auf­rech­ter Stab aus le­ben­di­gem, oft spros­sen­dem Holz. Die­se Far­be nennt man un­ter­schied­lich Stab, Stock, Zep­ter, Ba­tons, oder in kon­ven­tio­nel­len Kar­ten­spie­len Kreuz. Er ist vom Le­ben durch­drun­gen, ist das männ­li­che Prin­zip, all­zeit be­reit, zu sä­en und zu wach­sen. Er steht mit dem an­de­ren klas­si­schen Ele­ment, dem Feu­er, in Ver­bin­dung und re­prä­sen­tiert al­le Ar­ten von Feu­er­waf­fen, Ra­ke­ten und Spreng­stof­fen. In der Re­li­gi­on wird die­ser Stab zum Zep­ter oder Krumm­stab und kann auch als der Maß­stab für den Glau­ben an­ge­se­hen wer­den, den Ka­non.

 
Glaube
     
    Die wah­re Quel­le der viel­zah­li­gen Le­gen­den vom Gral ist un­be­kannt. Viel­leicht war die­ses be­rühm­te Ge­fäß ur­sprüng­lich ein weib­li­ches Sym­bol, das man bei heid­nischen Frucht­bar­keits­ri­ten be­nutz­te, ein Ge­gen­stück zum phal­li­schen Mai­baum. Am bes­ten ist er je­doch aus der christ­li­chen My­tho­lo­gie als der Kelch be­kannt, den man aus ei­nem ein­zi­gen großen Sma­rag­den bil­de­te, und aus dem Je­sus beim letz­ten Abend­mahl trank. Er wur­de von ei­nem Die­ner Pon­ti­us Pi­la­tus’ ge­stoh­len, der sich dar­in die Hän­de wusch, als man ihm den Fall des ver­meint­li­chen Ju­den­kö­nigs vor­trug. Als Chris­tus ge­kreu­zigt wur­de, be­nutz­te ein rei­cher Ju­de, der zu­vor zu ängst­lich ge­we­sen war, sei­nen Glau­ben zu be­ken­nen, das Ge­fäß, um Blut aus Je­sus’ Wun­den auf­zu­fan­gen. Die­ser Mann Jo­seph ließ Je­sus Leich­nam in sein ei­ge­nes Grab le­gen, aus dem der Got­tes­sohn we­ni­ge Ta­ge spä­ter wie­der­au­fer­stand. Jo­seph sel­ber wur­de be­straft; man sperr­te ihn auf Jah­re un­ter schlech­ten Be­din­gun­gen ins Ge­fäng­nis. Er er­hielt Nah­rung, Trank und geis­ti­gen Bei­stand vom Hei­li­gen Gral, den er bei sich be­hal­ten hat­te, und so konn­te er über­le­ben. Als man ihn freiließ, brach­te er den Gral nach Eng­land, wo Jo­seph sich im Jah­re 63 A.D. auch nie­der­ließ. Er be­gann die Be­keh­rung die­ses Vol­kes zum Chris­ten­tum. Der Gral wan­der­te von Ge­ne­ra­ti­on zu Ge­ne­ra­ti­on an sei­ne Er­ben, bis er bei Sir Ga­la­had von Kö­nig Ar­thurs Ta­fel­run­de lan­de­te. Nur keu­sche Men­schen konn­ten ihn wahr­neh­men. Der Gral steht auch mit dem Füll­horn in Ver­bin­dung, dem Hörn des Über­flus­ses, dem al­ten Sym­bol der Mild­tä­tig­keit und des Über­flus­ses an wach­sen­den Din­gen. Es ist der Kelch der Lie­be und Treue und Frucht­bar­keit, der Be­häl­ter des klas­si­schen Ele­men­tes ‚Was­ser’ und das Sym­bol für die weib­li­che Na­tur (den Schoß), im Ta­rot durch die ‚Far­be’ Kelch re­prä­sen­tiert.

 
Handel
     
    Es ist reiz­voll, dar­über nach­zu­den­ken, wel­cher der mensch­li­chen In­stink­te der stärks­te ist. Vie­le Men­schen hal­ten den Se­xual­trieb da­für, den Re­pro­duk­ti­ons­trieb – aber ein in­ter­essan­tes Ex­pe­ri­ment scheint das zu wi­der­le­gen. Ei­ne Grup­pe von Frei­wil­li­gen, dar­un­ter ei­ni­ge Ehe­paa­re, wur­de sys­te­ma­tisch mit we­nig Nah­rung ver­sorgt. Als der Hun­ger zu­nahm, wur­den die Pin-up-Mäd­chen­bil­der durch Fo­tos von Es­sen er­setzt. Der Se­xim­puls nahm ab, und ei­ni­ge Ehen gin­gen aus­ein­an­der. In den Un­ter­hal­tun­gen do­mi­nier­te das The­ma Es­sen. Das legt na­he, daß Hun­ger stär­ker ist als der Se­xual­trieb. Ähn­lich scheint der Über­le­ben­strieb – der In­stinkt der Selbs­t­er­hal­tung – stär­ker als Hun­ger zu sein, denn ein ver­hun­gern­der Mensch wird die Nah­rung nicht zu sich neh­men, wenn er weiß, daß sie ver­gif­tet ist, und auch kein Salz­was­ser trin­ken, wenn er auf ei­nem Floß im Ozean fast ver­durs­tet. Die­se Hier­ar­chie der In­stink­te scheint ver­nünf­tig, denn je­de Spe­zi­es

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