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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Mit­tel­eu­ro­pa, ver­mischt mit Ori­en­ta­len, und die Cim­me­ri­er schie­nen sich aus den frü­he­ren Fans von Fan­ta­sy-Ro­ma­nen zu re­kru­tie­ren. Er wuß­te, daß es über­all in der Welt ähn­lich zu­ging. Es gab so­gar In­kas in Asi­en. Er be­geg­ne­te ei­nem star­ken Stamm, der sich Song­hoy nann­te und des­sen Ur­sprün­ge im Afri­ka des zehn­ten Jahr­hun­derts la­gen. Sein Zu­hau­se lag in iro­ni­scher An­ge­mes­sen­heit in den Aus­läu­fern der schwar­zen Kra­ter, die durch wüs­te, ra­sche Aus­beu­tung der Koh­len­flöze ent­stan­den wa­ren. Es hat­te einst in Ame­ri­ka ge­nü­gend Koh­le ge­ge­ben, um die Welt jahr­hun­der­te­lang zu wär­men. Nun gab es kei­ne mehr.
    Der Hei­li­ge Or­den der Vi­si­on, der fried­li­chen Rei­sen­den ge­gen­über im­mer gast­freund­lich ge­we­sen war, hat­te Scha­ma­nen und Drui­den so­wie an­de­re Pries­ter be­wir­tet und ih­nen ge­hol­fen und nie­mals ih­ren Glau­ben oder re­li­gi­öse An­schau­un­gen in Fra­ge ge­stellt. Ein Woo­doo-He­xen­dok­tor konn­te in der Sta­ti­on nicht nur Auf­nah­me fin­den: er konn­te sich auch mit den Brü­dern dort un­ter­hal­ten und wur­de voll­stän­dig ernst ge­nom­men, und sie wuß­ten nicht we­nig über sei­ne Auf­fas­sun­gen. Jetzt zahl­te sich die­se Po­li­tik für Bru­der Paul aus. Das klei­ne sil­ber­ne Kreuz wur­de zum Ta­lis­man mit er­staun­li­cher Kraft, wo im­mer die Re­li­gi­on vor­herrsch­te – und sie brei­te­te sich je­des Jahr wei­ter aus. Po­li­ti­sche Macht reich­te nur so weit, wie der Arm des je­wei­li­gen star­ken Man­nes am Ort, aber kirch­li­che Macht so weit, wie der Glau­be reich­te. Wie im Mit­tel­al­ter ord­ne­ten sich die Lai­en zu­neh­mend der kirch­li­chen Macht un­ter. So ern­te­te Bru­der Paul die Früch­te der von sei­nem Or­den aus­ge­streu­ten Saat. Dar­über hin­aus be­saß er über­zeu­gen­de Kennt­nis­se über die Kul­tu­ren schwar­zer Ge­sell­schaf­ten, ob des al­ten Afri­kas oder des mo­der­nen Ame­ri­kas. Es ging ihm al­so recht gut.
    Nach vie­len an­ge­neh­men Ta­gen des Fuß­mar­sches be­trat er die Do­mä­ne, das va­ge um­ris­se­ne Ge­biet der Zi­vi­li­sa­ti­on des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts. Hier gab es Strom aus ei­ner zen­tra­len Quel­le, Ra­dio, Te­le­phon und Au­to­mo­bil-Trans­port. Er konn­te einen Zug be­stei­gen, der von ei­ner holz­be­trie­be­nen Lo­ko­mo­ti­ve ge­zo­gen wur­de; na­tür­lich gab es kei­ne die­sel- oder ben­zin­be­trie­be­nen Fahr­zeu­ge mehr. Hier wur­de der Strom aus Son­nen­licht er­zeugt, nicht aus Erd­öl, aber MÜ sah sich noch nicht in der La­ge, das Emi­gra­ti­ons­pro­gramm voll­stän­dig aus Son­nen­licht zu spei­sen. „Viel­leicht mor­gen“, hieß ein iro­ni­scher Scherz.
    Deut­li­che Gren­zen hat­te das Ge­biet nicht, weil die Strom­ka­bel manch­mal nicht bis ganz an die Pe­ri­phe­rie reich­ten und die Bat­te­ri­en für den Not­fall auf­be­wahrt wur­den. Doch der Ra­dio­sen­der hat­te ei­ne grö­ße­re Reich­wei­te, so daß aus­ge­such­te Bü­ros die Nach­rich­ten­sen­dun­gen aus al­ler Welt emp­fan­gen konn­ten. Hier am Ran­de heiz­te man mit Holz, so­fern es sol­ches gab.
    Es war ei­ne an­ge­neh­me Fahrt, die es Bru­der Paul ge­stat­te­te, die mü­den Fü­ße aus­zu­ru­hen. Er fühl­te ein we­nig Schuld­be­wußt­sein, weil er hier­zu die Kre­dit­kar­te des Or­dens in An­spruch nahm, aber in­ner­halb ei­nes Ta­ges wür­de er ein grö­ße­res Ge­biet durch­que­ren, als er zu Fuß in­ner­halb ei­ner Wo­che hin­ter sich ge­bracht hät­te. Sonst konn­te er nicht recht­zei­tig an­kom­men.
    Die­se Nacht ver­brach­te er auf der Ko­or­di­na­ti­ons­sta­ti­on des Or­dens bei Bi­schof Pa­ter Crow­der. Die ehr­wür­di­ge Er­schei­nung des pfef­fer­haa­ri­gen Al­ten ließ Bru­der Paul ein we­nig in Ehr­furcht ver­sin­ken, doch der Bi­schof ent­spann­te rasch die Si­tua­ti­on. „Wie ich dich um dei­ne Ju­gend und dei­nen Mut be­nei­de, Bru­der. Ich wet­te, du schaffst einen Ki­lo­me­ter quer­feld­ein in we­ni­ger als drei Mi­nu­ten.“
    „Oh … manch­mal …“
    „We­ni­ger als drei Kom­ma zehn ha­be ich nie

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