Der Gott von Tarot
Mitteleuropa, vermischt mit Orientalen, und die Cimmerier schienen sich aus den früheren Fans von Fantasy-Romanen zu rekrutieren. Er wußte, daß es überall in der Welt ähnlich zuging. Es gab sogar Inkas in Asien. Er begegnete einem starken Stamm, der sich Songhoy nannte und dessen Ursprünge im Afrika des zehnten Jahrhunderts lagen. Sein Zuhause lag in ironischer Angemessenheit in den Ausläufern der schwarzen Krater, die durch wüste, rasche Ausbeutung der Kohlenflöze entstanden waren. Es hatte einst in Amerika genügend Kohle gegeben, um die Welt jahrhundertelang zu wärmen. Nun gab es keine mehr.
Der Heilige Orden der Vision, der friedlichen Reisenden gegenüber immer gastfreundlich gewesen war, hatte Schamanen und Druiden sowie andere Priester bewirtet und ihnen geholfen und niemals ihren Glauben oder religiöse Anschauungen in Frage gestellt. Ein Woodoo-Hexendoktor konnte in der Station nicht nur Aufnahme finden: er konnte sich auch mit den Brüdern dort unterhalten und wurde vollständig ernst genommen, und sie wußten nicht wenig über seine Auffassungen. Jetzt zahlte sich diese Politik für Bruder Paul aus. Das kleine silberne Kreuz wurde zum Talisman mit erstaunlicher Kraft, wo immer die Religion vorherrschte – und sie breitete sich jedes Jahr weiter aus. Politische Macht reichte nur so weit, wie der Arm des jeweiligen starken Mannes am Ort, aber kirchliche Macht so weit, wie der Glaube reichte. Wie im Mittelalter ordneten sich die Laien zunehmend der kirchlichen Macht unter. So erntete Bruder Paul die Früchte der von seinem Orden ausgestreuten Saat. Darüber hinaus besaß er überzeugende Kenntnisse über die Kulturen schwarzer Gesellschaften, ob des alten Afrikas oder des modernen Amerikas. Es ging ihm also recht gut.
Nach vielen angenehmen Tagen des Fußmarsches betrat er die Domäne, das vage umrissene Gebiet der Zivilisation des zwanzigsten Jahrhunderts. Hier gab es Strom aus einer zentralen Quelle, Radio, Telephon und Automobil-Transport. Er konnte einen Zug besteigen, der von einer holzbetriebenen Lokomotive gezogen wurde; natürlich gab es keine diesel- oder benzinbetriebenen Fahrzeuge mehr. Hier wurde der Strom aus Sonnenlicht erzeugt, nicht aus Erdöl, aber MÜ sah sich noch nicht in der Lage, das Emigrationsprogramm vollständig aus Sonnenlicht zu speisen. „Vielleicht morgen“, hieß ein ironischer Scherz.
Deutliche Grenzen hatte das Gebiet nicht, weil die Stromkabel manchmal nicht bis ganz an die Peripherie reichten und die Batterien für den Notfall aufbewahrt wurden. Doch der Radiosender hatte eine größere Reichweite, so daß ausgesuchte Büros die Nachrichtensendungen aus aller Welt empfangen konnten. Hier am Rande heizte man mit Holz, sofern es solches gab.
Es war eine angenehme Fahrt, die es Bruder Paul gestattete, die müden Füße auszuruhen. Er fühlte ein wenig Schuldbewußtsein, weil er hierzu die Kreditkarte des Ordens in Anspruch nahm, aber innerhalb eines Tages würde er ein größeres Gebiet durchqueren, als er zu Fuß innerhalb einer Woche hinter sich gebracht hätte. Sonst konnte er nicht rechtzeitig ankommen.
Diese Nacht verbrachte er auf der Koordinationsstation des Ordens bei Bischof Pater Crowder. Die ehrwürdige Erscheinung des pfefferhaarigen Alten ließ Bruder Paul ein wenig in Ehrfurcht versinken, doch der Bischof entspannte rasch die Situation. „Wie ich dich um deine Jugend und deinen Mut beneide, Bruder. Ich wette, du schaffst einen Kilometer querfeldein in weniger als drei Minuten.“
„Oh … manchmal …“
„Weniger als drei Komma zehn habe ich nie
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