Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
her­aus­fin­den, ob die­ses Phä­no­men letzt­end­lich ma­te­ri­ell oder spi­ri­tu­ell ist. Wir ha­ben bis­lang nur die Gren­zen er­kun­den kön­nen, aber es scheint Ele­men­te von bei­dem zu ha­ben. Ei­ne Er­klä­rung lau­tet, daß es ei­ne Pro­be für die Mensch­heit be­deu­tet für das kom­men­de Zeit­al­ter, daß es Gott, wenn man so will, ge­fal­len hat, sich den Men­schen in die­ser her­aus­for­dern­den Ge­stalt zu zei­gen. Wir wol­len die­se Her­aus­for­de­rung nicht igno­rie­ren und si­cher nicht ris­kie­ren, Chris­tus er­neut zu kreu­zi­gen! Aber wir kön­nen uns auch die Ver­le­gen­heit nicht ge­stat­ten, ein Phä­no­men, das gänz­lich welt­li­chen Ur­sprungs ist, als all­zu ernst­haft an­zu­se­hen.“
    „Auch Gott hat gänz­lich welt­li­chen Ur­sprung“, be­merk­te Bru­der Paul oh­ne ne­ga­ti­ve Ab­sicht.
    „Aber Er hat auch ab­so­lut gött­li­che Zü­ge. Das ei­ne oh­ne das an­de­re …“
    „Ja, ich er­ken­ne die Kom­pli­ziert­heit des Pro­blems.“
    „Wenn die­se Ma­ni­fes­ta­tio­nen wirk­lich von Gott stam­men soll­ten, müs­sen wir sie an­er­ken­nen und den Ruf be­ant­wor­ten“, sag­te die Ehr­wür­di­ge Mut­ter. „Wenn es ei­ne rein ma­te­ri­el­le Sa­che ist, möch­ten wir gern ge­nau wis­sen, wel­cher Art sie ist und wie sie funk­tio­niert und warum die Re­li­gi­on da­durch so ver­letz­bar ist. Das wird si­cher kei­ne leich­te Auf­ga­be sein!“ Sie hielt in­ne. „Warum ich so auf­ge­regt bin, Bru­der Paul, warum so ängst­lich? Ich ha­be dich ge­drängt, nicht zu ge­hen, doch zu­gleich …“
    Bru­der Paul lä­chel­te. „Ihr habt Angst, ich könn­te ver­sa­gen. Oder daß ich Gott wirk­lich dort fin­de. Bei­des wür­de höchst pein­lich sein, denn na­tür­lich ist der Gott von Ta­rot zu­gleich der Er­den­gott, der Gott der Men­schen.“
    „Ja“, sag­te sie un­si­cher. „Aber kön­nen wir nach all den Jahr­hun­der­ten un­se­res Glau­bens wirk­lich der Rea­li­tät ins Au­ge se­hen? Gott paßt viel­leicht nicht zu un­se­ren Vor­stel­lun­gen von Ihm, aber wie könn­ten wir Ihn zu­rück­wei­sen? Wir müs­sen Ihn er­ken­nen! Es macht mir Angst. Kurz ge­sagt …“
    „Kurz ge­sagt“, un­ter­brach sie Bru­der Paul, „Ihr wollt, daß ich in die Höl­le ge­he, um nach­zu­se­hen, ob Gott dort ist.“
     



 
Un­be­kannt
     
    Man hat das Be­wußt­sein mit ei­nem Spie­gel ver­gli­chen, in dem der Kör­per sei­ne Ak­ti­vi­tä­ten über­denkt. Ein pas­sen­de­rer Ver­gleich wä­re es wohl, es mit ei­nem Spie­gel­saal zu ver­glei­chen, wo der ei­ne Spie­gel sich in ei­nem an­de­ren und so wei­ter spie­gelt. Wir kön­nen dem Un­end­li­chen nicht ent­rin­nen. Es starrt uns in Ge­sicht, ob wir auf Ato­me bli­cken oder auf Ster­ne oder auf die Grün­de hin­ter den Grün­den bis zu­rück in die Ewig­keit. Die Wis­sen­schaft der fla­chen Er­de hat da­für kaum mehr Nut­zen als die Fla­che-Er­de-Theo­lo­gen in dunklen Zei­ten; aber die wah­re Wis­sen­schaft vom Le­ben­di­gen muß die Un­end­lich­keit ein­be­zie­hen und darf sie nie­mals aus dem Au­ge ver­lie­ren … In al­len Zei­ten wa­ren sich die großen Ent­de­cker im­mer­zu der Trans­pa­renz der Phä­no­me­ne im Hin­blick auf ei­ne an­de­re Rea­li­täts­ord­nung hin be­wußt, der All­ge­gen­wart des Geis­tes in der Ma­schi­ne – selbst bei ei­ner so sim­plen Ma­schi­ne wie dem Ma­gnet­kom­paß oder der Lei­de­ner Fla­sche. Wenn ein Wis­sen­schaft­ler ein­mal die­sen Sinn für das Ge­heim­nis­vol­le ver­liert, kann er ein ex­zel­len­ter Tech­ni­ker sein, aber er ist kein Wei­ser mehr.
     
    Ar­thur Koest­ler: Der Geist in der Ma­schi­ne
     
    Bru­der Paul wur­de au­to­ma­tisch ins Be­wußt­sein ge­bracht, daß sich die Sta­ti­on des Hei­li­gen Or­dens der Vi­si­on in gu­tem Zu­stand be­fand. Es war nicht im­mer so ge­we­sen. Dies war einst ein Get­to­ge­biet. In­ner­halb der fünf Jah­re des Ma­te­rie­über­tra­gungs­pro­gramms, das of­fi­zi­ell und all­ge­mein als MÜ oder Lee­rung be­kannt war, hat­te man ei­ni­ge Mil­li­ar­den Men­schen auf et­wa ein­tau­send Ko­lo­nie­pla­ne­ten trans­por­tiert. Bei Fort­set­zung die­ser Quo­te wür­de die Er­de

Weitere Kostenlose Bücher