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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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durch­ein­an­der­brin­gen, aber wenn ich mei­nen Auf­trag or­dent­lich er­fül­len soll …“
    Mit ver­zwei­fel­ter Gri­mas­se zog ihn der Mann in ein Ge­bäu­de. Drin­nen be­fand sich ein Te­le­phon. „Las­sen Sie neue Bat­te­ri­en brin­gen“, bell­te er und reich­te Bru­der Paul den Hö­rer.
    Das war Ef­fi­zi­enz! Bru­der Paul hat­te in den letz­ten Jah­ren ver­lernt, mit dem Te­le­phon um­zu­ge­hen. In wel­chen Teil muß­te man spre­chen? Er schloß einen Kom­pro­miß, in­dem er so laut sprach, daß es in bei­de En­den gleich­zei­tig tön­te. Er be­schrieb die Bat­te­ri­en. „Ge­stat­tet“, ant­wor­te­te der obe­re Teil des Hö­rers nach ei­nem Kli­cken. „Bit­te beim La­ger ab­ho­len.“
    „La­ger?“ Aber die Ver­bin­dung war schon un­ter­bro­chen. Das schi­en hier in der Zi­vi­li­sa­ti­on der Um­gangs­stil zu sein.
    „Kom­men Sie“, sag­te der Funk­tio­när. „Wir ho­len es auf dem Weg ab.“ Und das ta­ten sie auch. Die ge­wünsch­ten Zel­len konn­te man kurz im Vor­über­ge­hen in ei­nem an­de­ren Ge­bäu­de ab­ho­len. Die­se Leu­te hier wa­ren nicht son­der­lich freund­lich, aber es wur­de al­les er­le­digt.
    „Und dies hier“, sag­te der Mann an dem Schal­ter und hielt ein schwe­res Me­tall­band hoch.
    „Oh, Mön­che tra­gen kei­nen Schmuck, nur das Kreuz“, pro­tes­tier­te Bru­der Paul. „Wir ha­ben den Eid der Ar­mut ge­schwo­ren …“
    „Schmuck! Quatsch“, schnaub­te der Mann. „Das ist ein Mo­le­ku­lar-Re­cor­der. Bei der Rück­kehr wird es voll­stän­dig be­spielt sein, mit al­lem, was Sie ge­se­hen oder ge­hört ha­ben, und auch dem, was Sie nicht mit­be­kom­men ha­ben. Die­ses Ge­rät rea­giert emp­find­lich auf be­stimm­te Strah­lun­gen und che­mi­sche Ver­bin­dun­gen. Hal­ten Sie es am lin­ken Hand­ge­lenk be­fes­tigt und ver­ges­sen Sie es ein­fach. Aber es darf nicht be­deckt wer­den.“
    Bru­der Paul war hell er­staunt. „Ich hat­te ge­dacht, dies sei ei­ne per­sön­li­che Un­ter­su­chung und er­for­de­re auch einen per­sön­li­chen Be­richt. Schließ­lich kann man von ei­ner Ma­schi­ne nicht er­war­ten, Gott zu er­grün­den.“
    „Ha­ha“, mein­te der La­ge­rist oh­ne Hu­mor. „Schnal­len Sie es an.“
    Zö­gernd hielt Bru­der Paul den lin­ken Arm hoch. Der Mann schnall­te ihm das Arm­band um und rück­te es an die rich­ti­ge Stel­le. Er hät­te wis­sen müs­sen, daß die Sä­ku­lar­mäch­te, die die Ma­te­rie­über­tra­gung kon­trol­lier­ten, nicht ko­ope­rie­ren wür­den, wenn sie nicht auch ih­re sä­ku­la­ren Ge­rä­te ein­set­zen konn­ten. Es war ih­nen egal, ob sich Gott auf dem Pla­ne­ten Ta­rot ma­ni­fes­tiert hat­te oder nicht. Ihr Gott war ei­ne Ma­schi­ne. Die­se Ma­schi­ne um­faß­te Zeit und Macht und re­gier­te al­les. Aber viel­leicht war es nur recht, denn wer konn­te schon von vorn­her­ein wis­sen, ob nicht der Gott von Ta­rot eben­falls ei­ne Ma­schi­ne war. Da­her war es nur an­ge­mes­sen, daß auch die Ma­schi­ne ih­ren Re­prä­sen­tan­ten schick­te.
    „ Und das hier“, sag­te der La­ge­rist und reich­te ihm ei­ne Rei­he klei­ner Stä­be. „Das ist ein Sen­der für den Nah­be­reich. Man hält es so, spricht, und die an­de­re Ein­heit emp­fängt. Und an­ders­her­um. Ist Pflichtaus­rüs­tung für al­le An­ge­stell­ten.“
    „Ich bin nicht Ihr An­ge­stell­ter“, sag­te Bru­der Paul so sanft er nur konn­te. Man hielt ihn im­mer­hin, dar­an muß­te er den­ken, für einen fried­li­chen Men­schen.
    „Und wer be­zahlt Ih­nen die Rück­fahr­kar­te?“ frag­te der Mann.
    Bru­der Paul seufz­te. Der Mann, der den Mu­si­ker be­zahl­te, konn­te sich auch die Me­lo­die wün­schen. Gebt dem Kai­ser, was des Kai­sers ist, und so wei­ter. Er nahm den Sen­der und steck­te ihn in die Ta­sche. Er konn­te ihn mit­neh­men, ge­brau­chen muß­te er ihn ja nicht.
    „Den­ken Sie dar­an“, sag­te der Mann noch stirn­run­zelnd. „Wir er­war­ten, al­le Ge­gen­stän­de in gu­tem Zu­stand zu­rück­zu­be­kom­men.“
    „Sie kön­nen es gleich zu­rück­be­kom­men“, sag­te Bru­der Paul.
    Nie­mand ant­wor­te­te ihm. Man scheuch­te ihn in ein an­de­res Ge­bäu­de und un­ter­warf ihn ei­ner

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