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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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et­wa ei­nem hal­b­en Jahr­hun­dert auch Er­leich­te­rung ver­spro­chen …
    Nein, das war al­bern. Warum dann die Um­stän­de, einen ein­zi­gen No­vi­zen ei­nes halb­re­li­gi­ösen Or­dens in die­se kom­pli­zier­te Um­ge­bung zu schi­cken? Je­der, der ihn aus dem Weg räu­men woll­te, konn­te we­ni­ger auf­wen­di­ge Mit­tel fin­den, ihn zu eli­mi­nie­ren. Und der Or­den wür­de es nicht dul­den, so ge­täuscht zu wer­den. Der Bi­schof, Pa­ter Crow­der, wür­de so et­was nie­mals bil­li­gen, des­sen war sich Bru­der Paul ab­so­lut si­cher. Und die Ehr­wür­di­ge Mut­ter Ma­ria, die en­gels­gleich war in ih­rer Sor­ge um das Wohl al­ler Men­schen …
    Mut­ter Ma­ria. Er brauch­te sich nichts vorzu­ma­chen. Er hat­te sich auf die­se Missi­on be­ge­ben, weil sie ihn ge­be­ten hat­te. Oh, sie hat­te sich zwar für sein Blei­ben aus­ge­spro­chen, höchst char­mant. Aber er wä­re in ih­ren Au­gen ge­sun­ken, wenn er auf die­ses Bit­ten ge­hört hät­te.
    Die­se Ge­dan­ken­ket­te brach­te auch nicht mehr als die an­de­re. Er war nicht hier um zu ster­ben, und um Lie­be ging es auch nicht. Er soll­te die Stich­hal­tig­keit des Got­tes von Ta­rot her­aus­fin­den, und das Pro­jekt fas­zi­nier­te ihn. Warum soll­te er sich mit un­ver­nünf­ti­gen oder un­mög­li­chen Din­gen be­fas­sen, wenn die­ser Auf­trag noch die Un­ver­nunft und Un­mög­lich­keit von bei­dem über­stieg? Wie konn­te ein ge­rin­ger Mensch über Gott ein Ur­teil fäl­len?
    Bru­der Paul zog sei­nen Rech­ner her­vor, das Sym­bol für sei­ne Ge­dan­ken, das bild­li­che Schwert im Ta­rot. Es war ein al­tes Mo­dell, viel­leicht fünf­und­zwan­zig Jah­re alt. Ei­ne An­ti­qui­tät, aber er funk­tio­nier­te noch. Der Hei­li­ge Or­den der Vi­si­on hü­te­te die Din­ge in sei­ner Ob­hut gut, viel­leicht aus Angst vor je­nem Jahr, in dem es kein Re­ser­voir an Tech­no­lo­gie mehr ge­ben wür­de. Der Rech­ner hat­te ei­ne Rei­he vier­e­cki­ger wei­ßer Knöp­fe so­wie ei­ne Rei­he schwar­zer. Wenn er die Knöp­fe in der rich­ti­gen Rei­hen­fol­ge drück­te, konn­te er ein ein­fa­ches ma­the­ma­ti­sches Pro­blem auf­stel­len und so­fort die Lö­sung er­hal­ten. So­fort – wie die­se Rei­se von ei­ner Welt zur an­de­ren. Es war ei­ne Rei­se zwi­schen Wel­ten der Vor­stel­lung, kei­ne räum­li­che.
    Ge­lang­weilt stell­te er ihn an und be­ob­ach­te­te, wie die grü­ne Null auf dem Ab­le­se­fens­ter er­schi­en. „Zwei“, mur­mel­te er, be­rühr­te den ent­spre­chen­den Knopf, und wun­der­ba­rer­wei­se ver­wan­del­te sich die 0 in ei­ne 2. „Plus drei … macht fünf.“ Und die grü­ne 5 er­schi­en.
    Bru­der Paul lä­chel­te. Er moch­te die­ses klei­ne Ge­rät. Es kam viel­leicht den Com­pu­tern der Ko­lo­nie nicht gleich, aber in­ner­halb sei­ner Gren­zen funk­tio­nier­te es gut. „Dar­an sol­len wir den­ken“, sag­te er und drück­te die ‚Spei­cher’-Tas­te, dann das ‚Plus’. Die­se Zahl soll­te als po­si­ti­ver Fak­tor ge­spei­chert wer­den. Jetzt drück­te er die Lösch­tas­te, und wie­der tauch­te die Null auf, grün wie zu­vor. Er drück­te ‚Spei­cher’ und ‚Wie­der­ho­lung’ und die 5 war wie­der da. Gut, der Spei­cher funk­tio­nier­te or­dent­lich.
    „Und nun rech­nen wir um von Ki­lo­gramm auf Pounds“, fuhr er fort, denn dies war ei­ner der al­ten Um­rech­nungs­kal­ku­la­to­ren, der noch die ar­chai­schen Maß­ein­hei­ten kann­te, wie es sei­nem Bau­jahr ent­sprach. Er drück­te den Knopf ‚Um­rech­nung’, dann das ‚Mi­nus’-Zei­chen, wel­ches nun für Ki­lo­gramm stand. Dann den ‚Di­vi­si­ons’-Knopf, wel­cher jetzt Pounds dar­stell­te. An­fäng­lich ver­wirr­ten die­se Dop­pel­funk­tio­nen, aber sie wa­ren not­wen­dig, wenn zwan­zig Tas­ten die Funk­tio­nen von fünf­zig ent­hiel­ten. Die Ant­wort: 11,023113.
    „Und die­se nutz­lo­se In­for­ma­ti­on in Spei­cher zwei“, sag­te er, drück­te wie­der auf ‚Spei­cher’, ge­folgt von ei­ner 2, ge­folgt von ei­nem ‚Plus’, ge­folgt von ‚Lö­schung’. Auf der An­zei­ge­ta­fel er­schi­en wie­der die Null. Oh, er hat­te ver­ges­sen, wel­chen Spaß das ma­chen konn­te! „Und

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