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Der Gottbettler: Roman (German Edition)

Der Gottbettler: Roman (German Edition)

Titel: Der Gottbettler: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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vielleicht doch. Belassen wir es doch bei freundlichen Begrüßungsworten, um unserer guten Freundschaft willen.«
    »Selbstverständlich, Dharma, wie du es wünschst. Ach, wie schön, dich wiederzusehen. Was hast du während all der Jahre getrieben? Wie geht es dir?«
    »Das weißt du ganz genau, Balthazar. Oder soll ich glauben, dass deine Spione, die du im ganzen nördlichen Weltenkreis verteilt hast, dein Gold nicht wert sind?«
    Der Riese grinste. »Wie entzückend. Du bist noch immer dasselbe unleidliche Biest wie ehedem.«
    »Und du noch immer derselbe falsche Bastard wie vor fünfzig Jahren.«
    »Wie schön, dass wir uns einig sind.« Das Lächeln verlor sich im geröteten Wabbelgesicht. »Dann können wir ja gleich zum Geschäftlichen kommen, Dharma. Womit kann ich dir helfen?«
    »Ich möchte einen Gefallen einlösen.«
    »Ich dachte, das wäre längst geschehen? Ich habe dir gewisse Dinge besorgt, und du hast mich von meinen Schulden freigesprochen.«
    »Nach intensivem Nachdenken bin ich zur Ansicht gelangt, dass ich dich viel zu leicht habe davonkommen lassen. Ich würde sagen, dass ich noch einmal deine Unterstützung verdiene.«
    »Und ich würde sagen, dass du unverschämt bist.«
    In Balthazars Augen zeigte sich etwas, das Terca Angst machte. Dennoch sprach sie weiter: »Es handelt sich bloß um eine Kleinigkeit. Meine Begleiter und ich müssen so rasch wie möglich nach Griam gelangen.«
    »Griam? Doch ich wüsste nicht, wie ich dir dabei helfen könnte, eine sichere Passage in dieses Piratennest zu erhalten.«
    »Hüte deine Zunge, Fettarsch!«, zischte Pirmen. »Ich komme aus der Schwimmenden Stadt, und du kannst dir sicher sein, dass dieses Etablissement, das du dein Eigen nennst, dort nicht einmal als Kuhstall genutzt werden würde.«
    »Ich frage mich, was du immer mit diesen Magicae hast«, sagte Balthazar, den Blick nach wie vor auf Terca gerichtet. »Sie sind unhöflich, und sie haben keine Ahnung von den wahren Machtverhältnissen auf dieser Welt.«
    »Verzeih Pirmen. Er ist ein klein wenig verbittert. Er hat eben erst seine … Narben erhalten und braucht noch Zeit, um mit seinen körperlichen Unzulänglichkeiten zurechtzukommen.«
    »Damit sollte er sich aber besser beeilen. Andernfalls lasse ich mich einfach auf ihn fallen, dann nützt ihm selbst die stärkste Magie nichts mehr.«
    »Pirmen wird kein Wort mehr sagen, wenn er nicht dazu aufgefordert wird. Stimmt’s?«
    »Ja … ja«, flüsterte der Magicus, auf einmal eingeschüchtert.
    »Frag den Krüppel gleich einmal, warum er auf fremde Hilfe angewiesen ist und nicht selbst in diese ach so wunderbare Schwimmende Stadt zurückkehren kann.«
    »Weil er auf dem Festland abgesetzt wurde und sich nicht mehr erinnern kann, wie er dorthin gelangt ist«, antwortete Terca an Stelle des Magicus. »Er sollte Kontaktpersonen in Poitrea aufsuchen, um eine Passage zurück zu erhalten. Doch wie du weißt, ist die Steilstadt derzeit ein viel zu heißes Pflaster.«
    »Blöd gelaufen für deinen Begleiter. Ich kann allerdings nicht sagen, dass mich sein Schicksal sonderlich interessiert.«
    » Meine Wünsche sollten dich aber sehr wohl interessieren. Ich verlange, dass du mir eine Passage nach Griam besorgst. Andernfalls müsste ich dein kleines Geheimnis verraten. Deine Geschäftspartner wären nicht sonderlich begeistert, würden sie davon erfahren.«
    »Ich könnte dich töten, Dharma. Hier und jetzt gleich.« Der Riese beugte sich zu Terca hinab.
    »Nein, könntest du nicht, und du weißt das.« Sie widerstand dem Drang zurückzuweichen, vor diesem Geschöpf, dessen körperliche Präsenz im wahrsten Sinne des Wortes erdrückend war und das zu einem der gefährlichsten im Weltenkreis zählte. »Beschaff mir die Passage, und du wirst niemals mehr von mir hören.«
    Sie fühlte sich gepackt. Hochgehoben. So schwungvoll auf den Tresen gesetzt, dass ihr Steißbein schmerzte.
    »Ich werde dir diesen Gefallen tun, Hexe«, sagte Balthazar. Sein Gesicht näherte sich dem ihren. Sie konnte jede Hautunreinheit in diesem zeitlos alten Gesicht erkennen. Der Atem des Händlers roch nach Minze. »Aber ich werde dich danach auf meine Namensliste setzen lassen. Du weißt schon, welche ich meine. Sollte einer meiner Leute dich danach irgendwo außerhalb deines Herrschaftsbereichs in Poitrea antreffen, wird man dich zu mir schleppen, und ich werde mich um dich kümmern. Verstehen wir uns, Terca?«
    »Ja, das tun wir.« Sie schluckte ihre Angst hinunter und

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