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Der Gottbettler: Roman (German Edition)

Der Gottbettler: Roman (German Edition)

Titel: Der Gottbettler: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Wohlwollen des Gottbettlers uns gegenüber weiter erhöhen, nicht wahr, Kriegerin?«
    »Ja, das wird es.« Pae Loriander rückte einen Schritt vor, ihre beiden Begleiter ebenfalls. »Allerdings frage ich mich, warum du uns den Stummen Jungen nicht schon längst übergeben hast. Warum erfahren wir erst jetzt, dass er hier versteckt gehalten wird?«
    »Das ist hohe Politik, Pae Loriander. Beschäftige dich besser nicht mit derlei Angelegenheiten und bleib bei den Waffenspielchen, die du so gut beherrschst«, sagte Larex und fügte dann listig hinzu: »Allerdings längst nicht so gut, wie du dachtest, nicht wahr? Hat er dir etwa den Arm zerstückelt? Ist womöglich doch etwas dran an dem Mythos, dass der Mann mit den Goldenen Augen Tod über jene bringt, die sich für unsterblich halten, während er selbst sein Leben nicht verlieren kann?«
    Rudynar Pole setzte Pirmen sacht ab und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »So, wie ich mich fühle, habe ich allerdings nicht mehr viel Zeit.«
    Und dennoch lebte er weiter. Und dennoch funktionierte sein Verstand so gut wie schon lange nicht mehr. Und dennoch suchte er nach einem Ausweg aus dieser schier hoffnungslosen Situation.
    »Lassen wir dieses fruchtlose Gerede.« Pae Loriander trat einen weiteren Schritt vor und hielt ihre Klinge Rudynar Pole vors Gesicht. »Bringen wir diesen Handel zu einem Ende. Wenn wir das Leben des verkrüppelten Zwergs schonen sollen, dann sag es uns, Larex. Doch der Goldene gehört mir. Mir ganz allein. Ich werde ihn an mich nehmen. An Bord unseres Schiffs auf dem Weg zurück zum Heerlager Metcairn Nifes werde ich mich dann ausgiebigst mit ihm beschäftigen. Der Heerführer würde womöglich so etwas wie Sympathie für diesen Kerl entwickeln, wenn er ihn lebend zu Gesicht bekäme und …«
    Rudynar Pole griff an. Ohne Vorwarnung und mit einer Beherztheit, die er sich selbst nicht mehr zugetraut hätte, nicht in seinem derzeitigen Zustand.
    Pae Loriander schlug seine Waffe mit einer lässigen Armbewegung zur Seite. Sie prellte ihm das Schwert aus der Hand und stach zu. Ihr Stahl fuhr unter das zerfetzte Fleisch seiner Brust und löste es noch ein klein wenig mehr ab, so als wollte sie ihn Stück für Stück filetieren.
    Er stürzte zu Boden und blieb dort liegen, zu keiner Bewegung mehr fähig. Immerhin fühlte er keinen Schmerz mehr. Er nahm die zusätzliche Verwundung hin. So war das nun mal, wenn man einen Kampf verlor, und letztlich verlor jedermann den Kampf gegen den Großen Gleichmacher.
    »Also wo finden wir den Stummen Jungen?« Pae Loriander achtete nicht weiter auf ihn, sondern sah den Magicus an.
    »Im untersten Stock, nahe dem alten Ausgang. Dort lebt er, seit vielen Jahren, und wartet darauf, dass sich sein Schicksal erfüllt. Und jetzt möchte ich meine Belohnung haben.«
    Larex’ Präsenz war überaus kräftig. Er ließ die anderen Versammelten in diesem übel riechenden Raum wissen, dass ihm durch nichts beizukommen war.
    »Sie steht dir zu. Allerdings frage ich mich, was du mit einem alten, zerbeulten Helm anfängst?«
    Einer der Begleiter Pae Lorianders warf dem Magicus einen schmutzigen Beutel vor die Füße. Er beugte sich hinab, griff danach, zog die Verschnürung auf und lugte hinein. Dann zog er den Preis seines Verrats hervor, einen unscheinbaren, matt gewordenen Kopfschutz, der in seiner Form einer Suppenschüssel ähnelte, der Länge nach zweigeteilt war und nur durch mehrere Lederriemen zusammengehalten wurde.
    »Die Rüstung ist vollständig«, sagte der Alte, und nochmals: »Die Rüstung ist vollständig!« Larex wandte sich ab, als kümmerte ihn nicht, was weiterhin geschah. Er hatte keine Augen mehr für die Verwundeten und Verkrüppelten, geschweige denn für ihn, Rudynar Pole, den Sterbenden. »Tut mir den Gefallen und tötet Pirmen«, sagte er nur noch. »Ich kann ihm nicht vertrauen.«
    »Dein Wunsch ist uns Befehl.« Pae Loriander lächelte. Nichts war mehr von ihrer Unsicherheit geblieben, auch die schwere Verwundung beeinträchtigte sie nicht länger. »Machen wir uns an die Arbeit, Freunde.«
    Der Mann mit der Armbrust nickte und richtete seine Waffe auf Pirmen …
    Terca ging mit Bedacht vor. Sie umrundete das Gelände der Magicae zweimal und in gemächlichem Tempo, um nur ja niemanden auf sich aufmerksam zu machen. Griams Wachen drehten ihre Runden. Nun, da die Dunkelheit hereingebrochen war, wirkten sie weitaus aufmerksamer als noch vor wenigen Stunden.
    Sollte sie mit den Herrschern Griams Kontakt

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