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Der Graben: Thriller (German Edition)

Der Graben: Thriller (German Edition)

Titel: Der Graben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kôji Suzuki
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nach Tokio. Ein Reiseunternehmen kann in Teufels Küche geraten, wenn es seine Kunden nicht pünktlich zurück nach Hause bringt. Also haben die Reiseleiterinnen eilends ihre Chefs und die Verwandten der Touristen angerufen. Am späten Abend war die Nachricht bei allen Zeitungen, Fernsehsendern und sonstigen Medien in Tokio angekommen.«
    Hashiba merkte, wie er es unbewusst vermied, Kagayama anzusehen. Warum? Er hatte keinen Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben. Als dies alles passierte, war er in Kitazawas Büro gewesen und hatte sich dessen Bericht über die Fortschritte in ihren laufenden Ermittlungen angehört. Wäre er im Sender gewesen, hätte er die Nachricht zweifellos mitbekommen, doch er war vollauf mit seinem Rendezvous mit Saeko beschäftigt gewesen. Da er nicht in der Nachrichtenabteilung, sondern im Bereich der Fernsehshows arbeitete, brauchte er nicht auf Abruf bereit zu sein. Und schließlich waren er und Saeko es gewesen, die eine Verbindung zwischen den anderen Vermisstenfällen und diesem Fall in Atami gezogen hatten, und niemand sonst auf der Gehaltsliste konnte diesen Zusammenhang erkennen. Seiner raschen Kombinationsgabe war es zu verdanken, dass Kagayama so zeitig hergekommen war, denn Hashiba wusste, dass der Kollege im nahe gelegenen Odawar a wohnte.
    »Heute Morgen hat die Polizei bei ihren Ermittlungen gewaltig zugelegt«, fuhr Kagayama fort. »Bis zum Tagesanbruch war nicht ein einziger der Vermissten wieder aufgetaucht… Um diese Jahreszeit eine Nacht draußen in den Bergen zu verbringen, kann vor allem für ältere Menschen eine Katastrophe sein. Polizei und Feuerwehr sind jetzt mit Suchtrupps dort oben und durchkämmen das ganze Gebiet.«
    Eine Serviererin brachte das Essen, als Kagayama seinen Bericht beendete. Hashiba bombardierte ihn mit Fragen, die ihm spontan in den Sinn kamen, und fuchtelte dabei mit Messer und Gabel herum. »Wissen wir jetzt, wie viele Personen genau verschwunden sind?«
    »Mal sehen…« Kagayama zog ein Notizbuch aus der Tasche, blätterte darin und begann, aus seinen Notizen vorzulesen. »In den Bussen waren insgesamt einundsiebzig Passagiere. Neun Personen waren mit dem eigenen Auto gekommen. Dann waren da noch die drei Gartenpfleger. Macht insgesamt einundneunzig. Die meisten Teilnehmer der Bustouren waren ältere Frauen.«
    »Einundneunzig… Und die Polizei? Wie sehen die das Ganze?« Selbst wenn die Polizisten vollkommen ratlos waren, mussten sie doch eine Hypothese haben, um überhaupt ermitteln zu können.
    Kagayama nahm eine der Speisekarten vom Tisch und hielt sie etwa in einem 30 ° -Winkel zum Tisch. »Sagen wir, das ist der Kräutergarten. Im Wesentlichen bewegen sich die Besucher in einer Richtung vom oberen Parkplatz hinunter zum Haupteingang. Es gibt verschiedene Wege, die sich kreuzen, und die Besucher können eine beliebige Route wählen. So. Hier in der Mitte ist ein Punkt, an dem sich alle Wege treffen. Stellen wir uns also vor, eine Gruppe von Entführern hätte hier auf die Bustouristen gewartet. Im Prinzip hätten sie den Leuten befehlen können, zurück nach oben zu gehen, statt weiter nach unten. Einfach Befehle zu brüllen wäre natürlich nicht ausreichend, also müssen wir davon ausgehen, dass sie die Leute irgendwie bedroht haben. Vielleicht waren sie bewaffnet. Theoretisch hätten sie alle Busreisenden zurück nach oben schicken können, ohne einen einzigen durchzulassen. Dann hätten sie sie zwingen können, einen Bergpfad hinunterzuklettern, der vom Garten wegführt.«
    »Entführer? Was für eine Gruppe würde so etwas tun?«
    »Das ist nur eine Hypothese. Vielleicht war es irgendeine neue religiöse Gruppierung. Es wird auch überlegt, ob einige der Gruppe von Anfang an unter den Busreisenden waren. Wie gesagt waren das allerdings meistens ältere Frauen…«
    Hashiba schnaubte. Warum sollte irgendjemand einundneunzig Menschen aus einem Kräutergarten entführen wollen? Außerdem gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass Fahrzeuge benutzt worden waren. Es war unmöglich, so eine Tat durchzuziehen, ohne eine Spur zu hinterlassen.
    »Aber es gibt noch eine Erklärung. Es sei denn natürlich, ein Ufo wäre gelandet und hätte alle entführt. Diesbezüglich habe ich herumgefragt, aber nichts Brauchbares herausgefunden. Ein paar Leute haben gewitzelt, sie hätten ein bläuliches Licht am Himmel über dem Garten gesehen…«
    Kagayama selbst schien das vollkommen ernst zu meinen. Hashiba erinnerte sich, dass bei der Besprechung mit

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