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Der Graben: Thriller (German Edition)

Der Graben: Thriller (German Edition)

Titel: Der Graben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kôji Suzuki
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überschritten hat, ist der Ort, an dem man herauskommt, das neue Zuhause. Es gibt kein Zurück.«
    »Verstehe. Eigentlich habe ich immer noch keine Ahnung, wovon Sie reden, aber irgendwie verstehe ich. Was auch immer. Es gibt mehrere Universen, und die Wurmlöcher verbinden sie miteinander. Was hat das mit dem Phasenübergang zu tun?«
    »Wenn Washington Jack Thorne mit auf die Liste gesetzt hat, kann das nur eins bedeuten. Sie suchen nach Wurmlöchern. Thorne glaubt, dass ein Nebeneffekt eines Phasenübergangs das gleichzeitige Auftauchen von Wurmlöchern im Stoff des Kosmos ist. Stellen Sie sich vor, Wurmlöcher wären die Blasen, die sich bilden, wenn ein Phasenübergang im Wasser dieses zum Kochen bringt und in seinen gasförmigen Zustand verwandelt. Alle Organismen im Wasser werden nach oben transportiert; das Wasser nimmt sie während des Übergangs mit sich. Stellen Sie sich die Wurmlöcher nicht wie Tunnel vor. Sie sind eher wie Blasen, die Schwarzen Löchern ähneln.« Als er endete, hob Isogai einen Finger.
    »Okay, und?«
    »D ie in Washington müssen sich damit abgefunden haben, dass sie nichts tun können, um den Phasenübergang zu stoppen. Wir müssen im Grunde hilflos mit ansehen, wie unser Universum verwandelt wird. Das Einzige, was man noch unternehmen kann, ein letzter verzweifelter Vorstoß, irgendetwas zu tun, wäre der Versuch zu entkommen. Unser Universum aufzugeben und ein anderes zu suchen.«
    »Sie meinen, die versuchen, diese Wurmlöcher zu finden?«
    »Genau. Es gibt keine andere Möglichkeit, das hier zu überleben.«
    Hashiba merkte, dass er endlich den Hoffnungsschimmer zu verstehen begann, den er beim Eintreten in den Augen der beiden Männer gesehen hatte. »Wo öffnen sich denn diese Wurmlöcher?«
    »Nur an ein paar Stellen. Ein paar ganz bestimmten Stellen.«
    »Und Sie glauben, dass die in Washington diese Stellen kennen?«
    »Die in Washington?« Isogai lachte. »Ich würde sagen, die haben keine Ahnung.«
    »Und Sie wissen Bescheid, die in Washington aber nicht, weil…?«
    »Weil«, Isogai lächelte, »sie keinen Experten für mysteriöse Vermisstenfälle haben.« Er wiederholte den Satz auf Englisch für Chris, der leise lachte.
    Hashiba und Kato wechselten Blicke – den Witz verstanden sie nicht. Hashiba spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg; es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Isogai wartete auf eine Reaktion, doch es kam keine.
    »Also, sehen Sie das denn nicht?«, rief er ungeduldig. »Wir haben direkt neben dem Topf mit dem Gold gestanden, ohne ihn auch nur zu bemerken! Im Augenblick sind wir wahrscheinlich die Einzigen auf der ganzen Welt, die genau vorhersagen können, wo die Wurmlöcher auftauchen werden.«
    Hashibas Verwirrung lichtete sich ein wenig, er begann zu verstehen. Im ersten Moment war er überwältigt, sprachlos. Er faltete die Hände so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten, während zugleich die nervöse Anspannung von ihm abfiel.
    »Sie haben diese mysteriösen Vermisstenfälle verfolgt. Und wo sind die Leute verschwunden? In der Nähe von tektonischen Plattengrenzen, von lokalen Magnetfeldstörungen – all diese Faktoren haben Sie zusammengetragen und in Verbindung gebracht.« Isogai rollte die Papiere zusammen und schlug damit gegen die Tischkante.
    »Sie wurden alle in Wurmlöcher eingesaugt? Wollen Sie das damit sagen?«
    Isogai nickte aufgeregt. »Wenn auch nicht eingesaugt, um genau zu sein. Eher hindurchtransportiert, in ein anderes Universum. Das ist jetzt offensichtlich. Nachdem Sie mich als wissenschaftlichen Berater Ihrer Sendung ausgewählt hatten, habe ich die Informationen gelesen, die ich von Ihnen bekommen hatte, und war ziemlich einer Meinung mit Ihnen, was die Kombination physikalischer Faktoren betrifft, die zum Verschwinden der Leute geführt hat. Eine Sache war jedoch nicht stimmig. Warum sind nur Menschen verschwunden? Das Haus der Fujimuras, der Lebensmittelladen, nichts ist verschwunden außer Menschen, oder? Alles andere ist geblieben: das Gebäude selbst, die Waren…
    Es ist, als ob irgendetwas es auf Menschen und nur auf Menschen abgesehen hätte, doch selbst dann ergibt das Ganze noch keinen Sinn. Wenn diese mysteriöse Kraft, die hier am Werk ist, nur auf Menschen abzielt, was ist dann mit deren Kleidern? Die müssten doch eigentlich zurückbleiben? Wenn man zwischen belebten und unbelebten Objekten unterscheiden kann, wäre es sicher nicht schwer, den Unterschied zwischen Mensch und Kleidung

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