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Der Graben: Thriller (German Edition)

Der Graben: Thriller (German Edition)

Titel: Der Graben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kôji Suzuki
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jedoch erneut mit dem Eintreiben von Schulden betraut wurde. Nachdem sich ein Schuldner, den er aufgespürt hatte, vor seinen Augen umgebracht hatte, konnte Kitazawa es nicht mehr ertragen, solche armen Schlucker zu verfolgen, und er entschied sich, beruflich andere Wege einzuschlagen. Da er jedoch außer dem Aufspüren von Leuten nichts gelernt hatte, beschloss er, diese Fähigkeit in einem angenehmeren Bereich anzuwenden – bei der Arbeit als Privatdetektiv.
    Ursprünglich hatte Kitazawa eine Anstellung in einer großen Detektei gefunden, doch nachdem er eine Kollegin geheiratet hatte, beschlossen die beiden, ein eigenes Büro zu eröffnen und sich auf das Aufspüren vermisster Personen zu spezialisieren.
    Allein hätte Kitazawa das nie geschafft. Einer der Eckpfeiler der Detektivarbeit war es, in engen Kontakt zu Leuten zu treten, um sich Informationen zu beschaffen, doch jeder, den er angesprochen hätte, wäre angesichts seiner ungeschlachten Gestalt davongelaufen. So wurde Chieko das Gesicht der Detektei. Sie brachte auf beinahe unheimliche Weise fast jeden dazu, locker zu werden und sich zu entspannen. Ihre Zauberkraft wirkte sogar bei Tieren – Wachhunde begrüßten sie schwanzwedelnd und hörten auf zu bellen.
    Sie waren ein tolles Team. Chieko brachte den Ball ins Rollen und ermunterte die Kunden, offen zu werden. Wenn sie dann erst einmal mit Kitazawa sprachen, merkten sie, da ss er ein herzensguter Mensch war. Nach ihrer anfänglichen Furcht empfanden sie dies sogar umso stärker.
    Saeko hatte beinahe sofort erkannt, dass Kitazawa ein gutes Herz hatte.
    »Weißt du, was ich mich schon immer gefragt habe? Wie kommt es, dass du anderen gegenüber so förmlich und höflich bist und zu mir so grob?«, wollte Kitazawa wissen.
    »Weil Sie es nicht anders verdient haben«, gab Saeko prompt zurück und schloss so auf einen Schlag die vierjährige Unterbrechung ihres Kontakts. Es war ihr selbst ein Rätsel, dass sie bei Kitazawa immer so vollkommen locker sein und so offen reden konnte.
    »Als du das erste Mal hier auftauchtest, hattest du die Kontoauszüge deines Papas dabei, stimmt’s? Als meine Frau den Kontostand sah, war sie sprachlos, weißt du noch? Oh, der Gesichtsausdruck der alten Dame, als sie die Zahlen sah!« Kitazawa machte große Augen und blies die Backen auf, um Chiekos Miene nachzuahmen.
    Saeko musste lachen. Chieko war fünf Jahre älter gewesen als Kitazawa, daher nannte er sie oft »die alte Dame«.
    »Entschuldigen Sie, dass ich so naiv war.« Saeko lachte.
    »Du hast uns ganz schön geschockt, so viel steht fest. Wir dachten uns, wir sollten lieber auf dich aufpassen, oder du würdest Mordsprobleme bekommen.«
    Das Erste, was Kitazawa vor achtzehn Jahren getan hatte, als Saeko ihn beauftragt hatte, war, eine Akte mit den wesentlichen Informationen über Shinichiro Kuriyama, die vermisste Person, anzulegen. Name, Alter, Geburtsdatum, Blutgruppe, Familienstammbaum, eingetragener Wohnsitz, derzeitiger Wohnsitz, Ausbildungsverlauf, Erwerbsbiografie, Personenbeschreibung, soziale Kontakte, Führerschein, Ausweis, Auslandsreisen, Hobbys, übliche Ausgaben, Religion, Krankenversicherung, regelmäßige Aufenthaltsorte, behandelndes Krankenhaus, Gesundheitszustand, Bekleidung und mitgeführte Gegenstände zum Zeitpunkt des Verschwindens…
    Kitazawa und seine Frau waren nicht die einzigen Detektive, die an diesem Fall arbeiteten. Es war ihnen notwendig erschienen, drei weitere Ermittler anzuheuern, die manchmal für sie tätig waren. Alle fünf waren nach Takamatsu gefahren, um gründliche Untersuchungen durchzuführen und Handzettel mit dem Bild und der Beschreibung von Saekos Vater zu verteilen.
    Sie hatten die Passagierlisten an den Flughäfen in der Nähe und am nächstgelegenen Fährhafen überprüft, doch Shinichiro Kuriyamas Name war nirgends zu finden gewesen. Da er einen Decknamen benutzt haben konnte, durchkämmten sie alle möglichen Unterkünfte, wo er hätte abgestiegen sein können, darunter alle Hotels und Motels in Takamatsu und den nahe gelegenen Orten mit den heißen Quellen. Sie fanden nichts. Sie befragten die Angestellten in Restaurants und Kaufhäusern, in denen er gewesen sein könnte, doch ohne Erfolg. Die gesamten Ermittlungen ergaben nicht den geringsten Hinweis.
    Zurück in Tokio, forschte das Team in anderen Regionen nach, überprüfte jedes von Narita aus zu erreichende Reiseziel und brachte die Informationen regelmäßig auf den neuesten Stand. Doch am Ende kamen die

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