Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Graf und die Diebin

Der Graf und die Diebin

Titel: Der Graf und die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
Vom Netzwerk:
bedauerte. „Was für eine Geschichte?“
    Sie sah ihn jetzt an wie ein neugieriges kleines Mädchen, und er war einen Augenblick lang gerührt.
    „Eine Geschichte von einer wunderschönen Frau, deretwegen ein großer Krieg entstand.“
    Er begann ihr von Prinz Paris zu erzählen, der vor die schwere Aufgabe gestellt worden war, einen goldenen Apfel an die Schönste der drei Göttinnen zu reichen. Er musste weit ausholen, beschrieb ihr die drei Göttinnen Athene, Hera und Aphrodite und fragte dann verschmitzt, welcher der arme Prinz wohl den Apfel gereicht hatte.
    „Der Göttin der Liebe natürlich“, sagte sie ohne nachzudenken.
    Er stellte fest, dass sie eine sehr gute Zuhörerin war. Alles, was er erzählte, spiegelte sich in ihrem Gesicht wider: Sie litt mit den Helden der Geschichte, sie lachte, sie zeigte Empörung und Zorn, und sie errötete, wenn er die Liebesglut des Prinzen für die schöne Helena schilderte. Längst hatte sie sich wohlig in die Kissen zurückgelehnt, die Hand, die den Zipfel der Decke hielt, war herabgesunken, ihre Augen hingen an seinem Mund.
    Während er den Raub der schönen Helena schilderte, glitt sein Blick über ihre Brust, wo das zarte Hemd den Ansatz ihres Busens sehen ließ. Die süßen Rundungen waren so verführerisch, dass er nur mit Mühe die Beherrschung behielt. Längst war sein Glied angeschwollen und wollte sich aufrichten, und er war froh, dass sie es unter der weiten Hose nicht bemerken konnte.
    Als er mit der Erzählung bei Odysseus angelangt war, der den Rat gab, ein riesiges hölzernes Pferd zu bauen, hielt er inne. „Und weiter?“, fragte sie aufgeregt. „Was geschah dann? Es war ein Trick, nicht wahr?“
    Sie war bezaubernd in ihrer kindlichen Neugier. Er würde ihr noch viele Geschichten erzählen können – vielleicht sogar aus der Odyssee vorlesen. Es machte wirklich Freude, sie an all diesen Geschichten, die er selbst so liebte, teilhaben zu lassen.
    „Für heute ist es genug, Jeanne. Du bist sicher müde.“ Enttäuschung zeigte sich in ihren Zügen. Nur noch die Sache mit dem hölzernen Pferd. Bitte!
    „Du brauchst jetzt Ruhe, Jeanne. Dein Kopf ist sicher voll von all dem, was du gehört hast. Ist es nicht so?“
    Sie lachte und meinte, sie habe zwar ein wenig Kopfschmerzen, aber das habe nichts zu bedeuten.
    „Kopfschmerzen? Lass sehen. Wo tut es dir denn weh?“
    Er beugte sich über sie und atmete ihren Geruch ein. Wie wundervoll sie roch. Nach warmer Haut, nach ihrem schweren Haar, nach ihrem blühenden, verlockenden Körper.
    „Hier am Hinterkopf. Ich glaube, ich bin vorhin damit an die Tür geschlagen. Es ist aber nicht besonders schlimm....“
    Vorsichtig und mit ernster Miene umfasste er ihren Nacken, spürte das weiche dichte Haar und massierte ihr Genick. „Ist es da?“, fragte er leise.
    „Ja, genau da. Das tut gut....“
    Sie schloss die Augen, und er zog sie ein wenig zu sich heran. Seine Hände strichen zärtlich über ihren Hals, glitten hinab zu ihren Schultern und fuhren wieder empor. Er spürte, wie ihr Atem rascher wurde und musste sich zusammennehmen, um nicht zu tun, wonach es ihn drängte. Sorgfältig strichen seine Finger über die zarte Haut ihres Nackens, massierten sanft ihren Hinterkopf, zogen kleine Wirbel und Kreise hinter ihren Ohren, glitten zu ihren Schläfen und strichen dort mit leichtem Druck auf und ab.
    „Gut?“, flüsterte er.
    Sie stöhnte leise, gab sich ganz seinen Händen hin. Er sah, wie sich die Knospen ihrer Brüste unter dem dünnen Stoff zusammenzogen und aufrichteten. Keck standen sie ihm entgegen, sanft bewegte sich ihr Busen zu dem Rhythmus seiner Massage.
    Er musste sich Gewalt antun. Doch er zog die Hände vorsichtig wieder zurück, strich ihr das Haar aus der Stirn und schob ganz sacht die Bettdecke über die süßen Verlockungen.
    Sie blinzelte ihn an, erstaunt und ein wenig ärgerlich.
    „Morgen“, sagte er leise, „morgen erzähle ich weiter.“
     
    Als Jeanne erwachte, war es ringsum dunkel. Ihre Hand tastete nach dem Bettvorhang und zog ihn ein wenig beiseite. Blasses Mondlicht erfüllte den Raum – durch eines der hohen Fenster konnte sie den runden, silbrigen Vollmond sehen. Er schien genau in ihr Bett hinein.
    In der Wunde klopfte es, ein leichter Schmerz breitete sich von ihrem Arm über die Brust aus. Sie setzte sich auf und betrachtete den Mond. Wie hell und kühl sein Licht war – wie ein feiner glänzender Schleier, der sich auf die Haut legte.
    Sie hatte fast den ganzen

Weitere Kostenlose Bücher