Der Graf und die Diebin
sich keuchend gegen ihn lehnte. Er fand die hart geschwollene Perle, reizte sie weiter mit sanftem Reiben, verließ sie wieder, um zu ihrer Öffnung zu gleiten und sie mit kreisenden Bewegungen zu erregen. Marguerite spürte, wie die Wellen der Lust sie durchfluteten und konnte dabei die Augen nicht von dem Spiegel wenden, in dem sie das Spiel von Rogers Händen auf ihrem Körper genau verfolgen konnte. Sie sah, wie er seine Hände schmeichelnd über ihre Schenkel gleiten ließ, ihren Bauch liebkosend massierte und sich dann wieder ihrer Scham näherte, um sie mit seinen kundigen behandschuhten Fingern zart zu streicheln.
Er begann nun fester zu reiben, glitt immer wieder mit dem Finger in ihre Öffnung, reizte ihre Klitoris mit sanften Stößen, und sie spürte, dass auch er kaum noch warten konnte. Als sie sich in der höchsten Ekstase stöhnend zurücklehnte, griff er ihre Schenkel mit beiden Händen, und sie hörte sein lustvolles Keuchen.
„Mon Dieu“, sagte sie nach einigen Sekunden der Erschöpfung. „Du warst wundervoll, mein kleiner Roger.“
„Immer zu deinen Diensten, meine süße Marguerite“, erwiderte er und ließ ihre Schultern los.
Während Marguerite von ihrer Kammerzofe wieder angekleidet wurde, begab sich Roger auf die Seite, um seine Kleider zu richten. Danach ging er hinunter, um Marguerites „Salon“ beizuwohnen.
„Kompliment, meine Liebe. Euer neuer Schützling ist ganz bezaubernd.“
Marguerite de Fador neigte lächelnd das Haupt und fächelte sich Luft zu, denn es war stickig im Raum. Dicht gedrängt saßen die Gäste ihres „Salons“ auf kleinen Stühlen und Hockern, die Roben der Damen bauschten sich in der Enge, auf den mit Spitzen umrandeten Dekolletés hatten sich kleine Schweißperlchen gebildet. Der Chevalier de Boudard, ein untersetzter junger Mann mit weichen Gesichtszügen und vollen Lippen, die permanent zu lächeln schienen, beugte sich zu Marguerite herab und flüsterte: „Augen wie ein klarer Bergsee. Man möchte darin ertrinken, wenn sie einen anschaut. Ein ganz exquisites Wesen.“
„Aber, aber lieber Charles. Meine kleine Schülerin hat noch viel zu lernen. Erzählt mir lieber von Eurer Nichte Louise.“
„Nun – sie besitzt nach wie vor das Herz des Königs. Wie ihr wisst, hat sie ihm einen Sohn geboren, und der König ist ganz vernarrt in das Kind.“
„Bestellt ihr meine allerherzlichsten Grüße, lieber Freund. Es wäre mir eine große Freude, Louise de La Vallière hier in meinem Salon zu empfangen.“
„Gewiss“, meinte er höflich. „Zumal dieser Salon seit einigen Wochen über eine neue Attraktion verfügt.“
De Boudard blickte wieder zu der jungen Frau hinüber, die ihm gegenüber auf einem Schemel saß und mit einem der Kavaliere plauderte. Man hatte das Mädchen als Jeanne du Champs vorgestellt, über ihre Herkunft war bisher nur recht wenig zu erfahren gewesen. Zu seinem Leidwesen hatte sie ihn bisher kaum beachtet.
Ein Diener nahm die Aufmerksamkeit der Gastgeberin in Anspruch. Er wisperte ihr einige Worte zu, und Marguerite klatschte in die Hände.
„Mesdames und Messieurs – ich habe die große Ehre und das besondere Vergnügen, unseren Gast anzukündigen, der soeben angekommen ist und darauf brennt, in diesem Kreise eine weitere Probe seiner hohen Kunst zu geben.“
Aller Augen richteten sich auf die hohen weißen Türflügel, die nun geöffnet wurden und einen Mann mittleren Alters einließen. Er war weniger reich gekleidet als die übrigen Herren, sein Gesicht war schmal, die Nase groß, die Lippen hatten einen sinnlichen Schwung. Seine dunklen Augen unter den buschigen Brauen ergriffen sofort Besitz von allen Gästen des Salons. Er grüßte mit leichter Verbeugung in die erlauchte Runde und begab sich dann zu Marguerite, um ihr seine Aufwartung zu machen.
„M. Molière wird uns einige Szenen aus einer seiner neusten Komödien vortragen, die bei Hofe außerordentlich geschätzt wurde“, kündigte Marguerite an.
Man hörte erstauntes „Ah“ und „Oh“ aus den Reihen der Damen, die ihre Fächer in Tätigkeit setzten und den glutäugigen Dichter mit schmachtenden Blicken bedachten. Es gab jedoch auch verschlossene Gesichter, denn es war bekannt, dass der Komödienschreiber sich gern über den Adel und die Höflinge mokierte, um dem König Vergnügen zu bereiten.
Jeanne beobachtete fasziniert, wie der Gast sich veränderte, kaum dass er seinen Vortrag begonnen hatte. Bisher waren ihr die Dichtervorträge im Haus
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