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Der Graf von Monte Christo

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Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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Freunde Morcerf das Wort abgetreten, besprechen Sie sich mit ihm ... mich geht es nichts mehr an.
    Ein Nabob hätte mir sicherlich nicht ein Paar Pferde von dreißigtausend Franken, nebst vier Diamanten an den Ohren, von denen jeder fünftausend Franken wert ist, zugeschickt!
    Oh! was die Diamanten betrifft, erwiderte lachend Morcerf, das ist seine Manie. Ich glaube, daß er, wie Potemkin, stets Diamanten in seinen Taschen trägt und sie auf seinem Wege ausstreut, wie es der kleine Däumling mit seinen Kieselsteinen machte.
    Er wird eine Mine gefunden haben, sagte Frau Danglars. Sie wissen, daß er einen unumschränkten Kredit auf das Haus des Barons hat.
    Nein, das wußte ich nicht, aber es muß so sein, versetzte Albert.
    Und daß er Herrn Danglars ankündigte, er gedenke, ein Jahr in Paris zu bleiben und hier sechs Millionen auszugeben!
    Er ist der Schah von Persien, der inkognito reist.
    Und diese Frau, Herr Lucien, fragte Eugenie, haben Sie bemerkt, wie schön sie ist?
    In der Tat, mein Fräulein, ich kenne niemand, der den Personen Ihres Geschlechts so volle Gerechtigkeit widerfahren läßt, wie Sie.
    Lucien hielt sein Lorgnon an das Auge und rief: Reizend, in der Tat, reizend!
    Und weiß Herr von Morcerf, wer sie ist?
    Mein Fräulein, sagte Albert, auf diese fast unmittelbare Aufforderung erwidernd; ich weiß es so ungefähr, wie alles, was die geheimnisvolle Person betrifft, mit der wir uns beschäftigen. Diese Frau ist eine Griechin.
    Das sieht man leicht an ihrer Tracht, und Sie sagen mir nichts, was nicht bereits der ganze Saal so gut wüßte, wie wir.
    Es tut mir leid, daß ich ein so unwissender Cicerone bin, entgegnete Morcerf; doch ich muß gestehen, daß sich meine Kenntnisse hierauf beschränken. Ich weiß überdies nur noch, daß sie vortrefflich musikalisch ist, denn als ich eines Tages bei dem Grafen frühstückte, hörte ich die Töne einer Guzla, die nur von ihr kommen konnten.
    Ihr Graf empfängt also? fragte Frau Danglars.
    Und zwar auf eine glänzende Weise, das schwöre ich Ihnen.
    Ich muß Herrn Danglars bewegen, ihn zum Diner und zum Ball einzuladen, damit er uns ähnliches bietet.
    Wie! Sie wollen ihn besuchen? sagte Debray lachend.
    Warum nicht? Mit meinem Manne!
    Aber der geheimnisvolle Graf ist Junggeselle.
    Sie sehen, daß dies nicht der Fall ist, entgegnete die Baronin, ebenfalls lachend und auf die schöne Griechin deutend.
    Diese Frau ist eine Sklavin, wie er uns, Sie erinnern sich, Morcerf, bei Ihrem Frühstück selbst gesagt hat?
    Gestehen Sie, mein lieber Lucien, sagte die Baronin, daß sie vielmehr das Aussehen einer Prinzessin hat.
    Aus Tausendundeiner Nacht.
    Aus Tausendundeiner Nacht, das sage ich nicht; doch was macht eine Prinzessin aus, mein Lieber? Die Diamanten, und damit ist sie zur Genüge bedeckt.
    Sie hat sogar zu viele Diamanten an sich, sagte Eugenie; sie wäre schöner ohnedies, denn man würde ihren Hals und ihre reizend geformten Handgelenke sehen. Oh, die Künstlerin! Sehen Sie, wie leidenschaftlich sie wird! sagte Frau Danglars.
    Ich liebe alles, was schön ist, sagte Eugenie.
    Aber was sagen Sie denn zu dem Grafen? fragte Debray, es scheint mir, er ist auch nicht übel.
    Der Graf, entgegnete Eugenie, als wäre es ihr noch nicht eingefallen, ihn anzuschauen, der Graf ist sehr bleich.
    Gerade in dieser Blässe liegt das Geheimnis, das wir suchen, sagte Morcerf. Die Ihnen bekannte Gräfin die dort in der Seitenloge sitzt, behauptet, wie Sie wissen, er sei ein Vampir.
    Morcerf, Sie sollten Ihrem Grafen von Monte Christo einen Besuch machen und ihn zu uns bringen, sagte Frau Danglars.
    Warum? fragte Eugenie.
    Damit wir mit ihm sprechen könnten; bist du nicht begierig, ihn zu sehen?
    Nicht im geringsten.
    Seltsames Kind! murmelte die Baronin.
    Oh! er wird wohl von selbst kommen, sagte Morcerf. Er hat Sie gesehen, gnädige Frau, und grüßt Sie soeben.
    Die Baronin gab dem Grafen seinen Gruß mit einem reizenden Lächeln zurück.
    Wohl, ich opfere mich, sagte Morcerf; ich verlasse Sie und will sehen, ob es nicht möglich ist, mit ihm zu sprechen.
    Das ist ganz einfach, gehen Sie in seine Loge.
    Ich bin nicht vorgestellt.
    Wem?
    Der schönen Griechin.
    Es ist eine Sklavin, sagen Sie.
    Doch Sie behaupten, es sei eine Prinzessin ... Nein! ... ich hoffe, wenn er mich hinausgehen sieht, wird er auch hinausgehen.
    Es ist möglich. Gehen Sie!
    Ich gehe, sagte Morcerf und ging hinaus. In dem Augenblick, wo er an der Loge des Grafen vorüberkam, öffnete sich wirklich die

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