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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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keiner Silbe erwähnten wir bisher die Verschwörung der Straße eines Metge, eines Veycer und eines Chevalier, die von Standgerichten abgeurteilt und füsiliert wurden.
    In wenigen Zeilen berichteten wir von der Verschwörung zum Mord im Theater, an der Topino-Lebrun, Demerville, Ceracchi und d’Aréna beteiligt waren. Dann sahen wir die Verschwörung Limoëlans, Carbons und Saint-Régeants zum Attentat an der Straßenkreuzung heraufziehen
und verfolgten die Attentäter von der Rue Saint-Nicaise bis zur Place de Grève. Und bald werden wir die Verschwörung Pichegrus, Cadoudals und Moreaus heraufziehen sehen.
    Doch sobald es den Anschein hatte, als beruhige sich die Lage, als auf den Frieden von Lunéville mit Österreich der Frieden von Amiens mit England folgte, als Franz I., diese Verkörperung der politischen Reaktion in Europa, zuließ, dass sich vor seiner Tür in Italien Republiken bildeten, als Georg II. von England bereit war, von dem Wappen Heinrichs IV. die drei Bourbonenlilien zu tilgen, als Ferdinand von Neapel den Engländern seine Häfen versperrte, als Bonaparte sich unmissverständlich im Tuilerienpalast eingerichtet hatte und seine Frau mit einer Etikette umgab, die zwar noch weit entfernt von kaiserlicher Etikette war, aber fürstliche Etikette bereits bei Weitem überstieg, als Joséphine zum Ausgehen die Begleitung von vier Ehrendamen und vier Offizieren benötigte, als sie in ihren Gemächern Empfänge gab und in den Gemächern des Erdgeschosses mit Blick auf den Garten Minister empfing, Diplomaten, vornehme Ausländer, als sich, angeführt vom Außenminister, die Gesandten aller europäischen Mächte einfanden, durch den Frieden nach Paris gelockt, als die Tür zu den Gemächern des Ersten Konsuls sich unversehens öffnete und er mit dem Hut auf dem Kopf all diese Gesandten begrüßte, die sich vor ihm verbeugten, als am zweiten Jahrestag des 18. Brumaire das Fest des Friedens gefeiert wurde, als man miterlebte, wie derjenige, den zwei Kammern seinerzeit kurzzeitig für vogelfrei erklärt hatten, mit dem Papst, dem Gesandten Gottes, so umsprang, wie er es mit den Gesandten irdischer Könige getan hatte, als die Kirchen wieder geöffnet waren und Kardinal Caprara in Notre-Dame das Tedeum singen ließ, als Chateaubriand, der den aus Frankreich verjagten Gott im Schatten der Urwälder Amerikas und in den Wasserfällen des Niagara gefunden hatte, seinen Geist des Christentums in jener Stadt veröffentlichte, in der man fünf Jahre zuvor mit Robespierre den Kult des Höchsten Wesens gefeiert und der Göttin Vernunft gehuldigt hatte, zu deren Tempel man Philippe-Augustes alte Basilika umgewandelt hatte, als Rom sich mit der Revolution versöhnt hatte und der Papst dem Mann die Hand reichte, der das Abkommen unterzeichnet hatte, das ihn seiner Länder beraubte, als zu guter Letzt der Sieger von Montebello, von Rivoli, der Pyramiden und von Marengo den beiden gesetzgebenden Versammlungen den Frieden zu Lande durch den Vertrag von Lunéville und den Frieden zu Meere durch den Vertrag von Amiens brachte sowie den Frieden mit dem Himmel durch
das Konkordat, die Amnestie für alle Verfolgten und ein unerreichtes Gesetzbuch, als er zum Lohn für seine Dienste das Konsulat auf Lebenszeit erhielt, ja fast die Krone, als schließlich klar wurde, dass nichts von dem eingetreten war, was sich England in seiner erbitterten Feindschaft ersehnt hatte, als für einen Augenblick die Hoffnung erlaubt schien, dass dieser Diktator künftig so weise sein würde, wie er in der Vergangenheit groß gewesen war, im Besitz jener Widersprüche, die Gott in keinem anderen Menschen je vereinte: Kraft und Instinkt des großen Heerführers sowie Glück und Ruhm des Begründers eines Reiches, als man hoffen wollte, dass dieser Mann Frankreich der Freiheit entgegenführen werde, nachdem er es so groß gemacht hatte, mit Ruhm überhäuft, an die Spitze der Nationen gestellt hatte – da erschrak England und redete sich ein, es habe die Pflicht, unter Hintanstellung von Recht und Moral diesem neuen Washington, kaum minder machtvoll als jener in seiner gesetzgeberischen Eigenschaft, doch weitaus beeindruckender als Feldherr, in den Arm zu fallen.
    Doch schon bald ergab sich für den Ersten Konsul die Gelegenheit, Europas Erstaunen und Zweifel noch zu steigern. Da der König von Spanien ihn in seinem Krieg gegen Portugal unterstützt hatte, hatte er ihm für den Infanten von Parma, der mit seiner Tochter verheiratet war, das

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