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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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»Sollte er das schon sein? Unmöglich!«
    »So ist es, denn dieser Reiter kommt aus der Richtung von Vannes.«
    Der Reiter hielt sein Pferd vor der Tür an und trat ein. Obwohl er in einen weiten Mantel gehüllt war, erkannte Cadoudal ihn.
    »Bist du es, Cœur-de-Roi?«, fragte er.
    »Ja, General.«
    »Woher kommst du?«
    »Aus Vannes, wohin Sie mich geschickt hatten, damit ich die Blauen überwache.«
    »Und was kannst du berichten?«
    »Sie stehen kurz vor dem Hungertod, und General Harty will heute Nacht die Vorratsspeicher von Grand-Champ überfallen, um an Lebensmittel zu kommen. Er wird den Überfall selbst anführen, und die Kolonne wird aus höchstens hundert Mann bestehen, damit sie beweglich genug ist.«
    »Bist du müde, Cœur-de-Roi?«
    »Aber nein, General.«
    »Und dein Pferd?«
    »Es ist schnell gelaufen, aber es kann noch drei bis vier Meilen bewältigen, bevor es umfällt. Zwei Stunden Ruhe -«
    »Zwei Stunden Ruhe und eine doppelte Ration Hafer, damit es sechs Meilen schafft!«
    »Es wird sie schaffen, General.«
    »Du wirst in zwei Stunden aufbrechen und in meinem Namen den Befehl geben, das Dorf Grand-Champ bei Tagesanbruch zu evakuieren.«

    Cadoudal hielt inne und lauschte aufmerksam.
    »Aha«, sagte er, »das wird er wohl sein. Ich höre den Galopp eines Pferdes, das sich von La Roche-Bernard nähert.«
    »Das ist er«, sagte Branche-d’Or.
    »Wer ist es?«, fragte Cœur-de-Roi.
    »Jemand, den der General erwartet.«
    »Kommt, Freunde, lasst mich allein«, sagte Cadoudal. »Du, Cœur-de-Roi, begibst dich so schnell wie möglich nach Grand-Champs; du, Branche-d’Or, nimmst im Hof mit dreißig Mann Aufstellung, die du als Boten in alle Winkel des Landes aussenden kannst. Sorge dafür, dass das Beste, was man bekommen kann, als Abendmahlzeit für zwei Personen vorbereitet wird.«
    »Verlassen Sie das Haus, General?«
    »Nein, ich gehe nur demjenigen entgegen, der gerade ankommt. Verschwinde in den Hof, er soll dich nicht sehen!«
    Cadoudal erschien auf der Türschwelle, als ein Reiter sein Pferd anhielt und sich ratlos umblickte.
    »Er ist hier, Monsieur«, sagte Cadoudal.
    »Wer soll hier sein?«, fragte der Reiter.
    »Der, den Sie suchen.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass ich jemanden suche?«
    »Das ist nicht schwer zu erraten.«
    »Und wen suche ich?«
    »Georges Cadoudal; das ist nicht schwer zu erraten.«
    »Oh!«, sagte der junge Mann erstaunt. Er sprang vom Pferd und wollte es an einem Fensterladen anbinden.
    »Werfen Sie ihm die Zügel über den Hals«, sagte Cadoudal, »und machen Sie sich keine Gedanken, Sie werden Ihr Pferd vorfinden, sobald Sie es benötigen. In der Bretagne geht nichts verloren, Sie befinden sich im Land der Ehrlichkeit«, und er wies auf die Tür: »Erweisen Sie mir die Ehre, diese ärmliche Hütte zu betreten, Monsieur Roland de Montrevel«, sagte er, »das ist der einzige Palast, den ich Ihnen heute Nacht als Dach über dem Kopf anbieten kann.«
    Trotz aller Selbstbeherrschung konnte Roland seine Überraschung nicht verbergen, und im Lichtschein des Kaminfeuers, das eine unsichtbare Hand wieder entfacht hatte, sah Cadoudal ihm an, dass er vergeblich zu erraten versuchte, wie der von ihm Gesuchte von seinem Kommen hatte wissen können. Doch da Roland seine Neugier nicht über Gebühr
verraten wollte, setzte er sich auf den Stuhl, den Cadoudal ihm anbot, und hielt seine Stiefelsohlen an das wärmende Feuer.
    »Ist das Ihr Hauptquartier?«, fragte er.
    »Ja, Oberst.«
    »Es scheint mir ein wenig nachlässig bewacht zu sein«, sagte Roland, der sich umsah.
    »Das sagen Sie«, erwiderte Georges, »weil Ihnen zwischen La Roche-Bernard und hier niemand begegnet ist, nicht wahr?«
    »Nichts und niemand, wahrhaftig.«
    »Aber das beweist doch nicht, dass die Straße nicht bewacht gewesen wäre«, sagte Georges lachend.
    »Zum Henker, wenn sie nicht von den Käuzchen bewacht wurde, die mich offenbar von Baum zu Baum begleitet haben; in diesem Fall nehme ich meine Behauptung natürlich zurück, General.«
    »So ist es in der Tat«, sagte Cadoudal, »die Käuzchen sind meine Schildwachen, Wachen mit scharfen Augen, denn sie haben den Menschen die Fähigkeit voraus, auch im Dunkeln zu sehen.«
    »Dennoch hätte ich keine Menschenseele gefunden, die mir den Weg gezeigt hätte, wenn ich nicht so vorausschauend gewesen wäre, mir in La Roche-Bernard den Weg erklären zu lassen.«
    »Sie hätten unterwegs jederzeit rufen können: ›Wo finde ich Georges Cadoudal?‹, und

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