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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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geöffnet, und zwei Bauern trugen einen gedeckten Tisch mit einer dampfenden Terrine Kohlsuppe und Speck herein; zwischen zwei Gläsern stand ein riesiger Krug frisch gezapften schäumenden Apfelmosts. Gedeckt war für zwei Personen – eine unmissverständliche Einladung zum Abendessen an die Adresse des Obersten.
    »Sehen Sie, Monsieur de Montrevel«, sagte Cadoudal, »meine Leute hoffen, dass Sie mir die Ehre erweisen werden, mit mir zu speisen.«
    »Und sie täuschen sich nicht«, erwiderte Roland, »denn ich bin halb verhungert, und hätten Sie mich nicht eingeladen, wäre ich Gefahr gelaufen, mir gewaltsam etwas zu essen zu beschaffen.«
    »Sie müssen verzeihen, dass ich Ihnen nur schlichte Kost anbieten kann«, sagte Cadoudal. »Ich verfüge nicht über eine Kriegskasse wie Ihre Generäle, und da Sie meine armen Bankiers auf das Schafott geschickt haben, sind mir die Nahrungsmittel knapp geworden. Ich will Ihnen das nicht zum Vorwurf machen, denn ich weiß, dass Sie ohne List und Tücke gehandelt haben und dass es ein ehrlicher Handel zwischen Soldaten war. Es gibt nichts daran zu tadeln, ganz im Gegenteil: Ich habe Ihnen für den Geldbetrag zu danken, den Sie mir aushändigen ließen.«
    »Eine der Bedingungen, unter denen Mademoiselle de Fargas uns die
Mörder ihres Bruders ausgeliefert hat, war die, dass das Geld, das sie in Ihrem Namen verlangt hat, Ihnen übergeben wird. Der Erste Konsul und ich haben nur unser Wort gehalten.«
    Cadoudal verneigte sich; als Ehrenmann fand er das völlig selbstverständlich.
    Dann wandte er sich an einen der beiden Bretonen, die den Tisch hereingetragen hatten: »Was hast du uns noch anzubieten, Brise-Bleu?«
    »Ein Hühnerfrikassee, General.«
    »Das ist der Speisezettel Ihres Diners, Herr von Montrevel.«
    »Ein wahres Festmahl; ich befürchte nur eines.«
    »Was wäre das?«
    »Solange wir essen, steht nichts zu befürchten, aber wenn es ans Trinken geht...«
    »Ah! Sie mögen keinen Apfelmost«, sagte Cadoudal. »Verwünscht! Das bringt mich in Verlegenheit. Apfelmost und Wasser, daraus besteht mein ganzer Weinkeller, wie ich gestehen muss.«
    »Darum geht es mir nicht. Auf wessen Gesundheit werden wir trinken?«
    »Das bringt Sie in Verlegenheit, Monsieur de Montrevel«, sagte Cadoudal mit unnachahmlicher Würde. »Wir werden auf die Gesundheit Frankreichs trinken, das unser beider Mutter ist. Wir dienen unserem Heimatland mit unterschiedlichen Ansichten, aber, wie ich hoffe, mit gleicher Liebe.«
    »Auf Frankreich, Monsieur!«, sagte Cadoudal und schenkte ein.
    »Auf Frankreich, General!«, erwiderte Roland und stieß mit Cadoudal an.
    Und beide setzten sich fröhlich, beruhigten Gewissens, und machten sich mit dem gesunden Appetit junger Männer über die Kohlsuppe her.

5
    Die Falle
    Man wird sich denken können, dass Cadoudal weder so ausführlich noch so wohlwollend geschildert würde, wäre er nicht dazu bestimmt, eine der Hauptpersonen unserer Erzählung abzugeben, und wir begäben uns nicht in die Gefahr, uns zu wiederholen, wäre es uns nicht darum zu tun,
durch ein möglichst genaues Porträt dieses außergewöhnlichen Mannes die Hochachtung, die Bonaparte für ihn hegte, verständlich zu machen.
    Indem wir sein Handeln beobachten, indem wir zeigen, wie er sich zu helfen weiß, werden wir am ehesten die Avancen begreifen, einem Gegner gegenüber gemacht von jemandem, zu dessen Gepflogenheiten dies nicht einmal seinen Freunden gegenüber zählte.
    Beim Ton einer Glocke, die ein Ave Maria erklingen ließ, zog Cadoudal seine Uhr.
    »Elf Uhr«, sagte er.
    »Ich stehe zu Ihren Diensten«, erwiderte Roland.
    »Wir haben eine kriegerische Unternehmung in etwa sechs Wegstunden Entfernung vor. Wollen Sie sich vorher ausruhen?«
    »Ich?«
    »Ja, wenn Sie wollen, können Sie eine Stunde schlafen.«
    »Danke, das ist nicht nötig.«
    »Dann«, sagte Cadoudal, »brechen wir auf, sobald Sie bereit sind.«
    »Und Ihre Männer?«
    »Ach ja, meine Männer. Meine Männer stehen bereit.«
    »Wo denn das?«, fragte Roland.
    »Überall.«
    »Zum Teufel! Das würde ich gerne sehen!«
    »Sie werden es sehen.«
    »Und wann?«
    »Wenn es Ihnen beliebt. Meine Männer sind ausgesprochen diskret und lassen sich nur blicken, wenn ich sie dazu auffordere.«
    »Und wenn ich sie sehen will...?«
    »Werden Sie es mir sagen, ich mache ein Zeichen, und sie werden sich zeigen.«
    Roland begann zu lachen.
    »Glauben Sie mir nicht?«, fragte Cadoudal.
    »Ganz im Gegenteil – nur... Brechen wir

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