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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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tranken.
    Nach einer Viertelstunde wollten die Matrosen René die Louisdors zurückgeben, doch er weigerte sich, sie zu nehmen, und sagte zu den Männern, sie stünden in seinem Dienst, bis sie eine bessere Arbeit fänden.
    Als Nächstes erklärte René, er und seine Gefährten hätten den Kutter, auf dem sie gekommen waren, mit Gewalt irischen armen Teufeln entwendet, und er bat darum, dass der Wert des Schiffs geschätzt würde, damit er es den Besitzern ersetzen konnte.
    Dies war umso einfacher, als René in einer Art Wandschrank im Schiff das Schiffspatent gefunden hatte, das die Adresse des Schiffseigners enthielt.
    Der Kutter blieb daher vor dem Hafen liegen, während René und seine Gefährten, die ihre Kräfte allmählich wiedererlangten, in eine Barke sprangen.
    »Auf, meine Freunde, so schnell ihr könnt!«, rief René. »Bringt mich zur Runner of New York . Für die Ruderer gibt es zwei Louis.«
    »Ha!«, sagte einer der Rudernden, der René wiedererkannte. »Das ist Monsieur René, der für all meine Kumpane auf Monsieur Surcoufs Revenant ihre Schulden bezahlt hat. Hurra für Monsieur René!«
    Und angespornt von der Aussicht auf doppelte Belohnung, riefen alle Rudernden aus voller Kehle: »Hurra!«
    Bei diesem Geschrei kam die Mannschaft der Runner of New York an Deck, und auf der Poop erkannte René seinen Freund François, der mit dem Fernglas in der Hand Ausschau nach ihm hielt.
    Kaum hatte François gerufen: »Kameraden, es ist der Patron! Hurra für Monsieur René!«, wurde das Schiff im Handumdrehen beflaggt, und
ohne die Erlaubnis des Hafenkommandanten abzuwarten, feuerte die Mannschaft einen Salut von acht Kanonenschüssen ab. Dann kletterten alle die Wanten empor, schwenkten ihre Mützen und riefen: »Hurra, Monsieur René, hurra!«
    François wartete oben an der Strickleiter mit ausgebreiteten Armen auf seinen Kapitän, als wollte er am liebsten ins Meer springen, um ihn so bald wie möglich in die Arme zu schließen.
    Man kann sich denken, mit welcher Begeisterung René an Bord willkommen geheißen wurde. Seine Ruderer bezahlte er, wie sie es sich erhofft hatten, und seine Reisegefährten berichteten unterdessen jedem, der es hören wollte, alle Einzelheiten ihrer Flucht: wie René auf seine Wasserration verzichtet hatte, um sie ihnen zu geben, wie er alle dazu gebracht hatte, den Mut nicht sinken zu lassen, und dass er sie nun angestellt hatte, so dass sie bei ihm bleiben konnten, bis sich etwas Besseres fand.
    Und damit jeder mitfeiern konnte, der mit René zu tun gehabt hatte, kamen einige Matrosen zu ihm und fragten, ob sie ihre Rationen mit den Ruderern teilen durften, die ihn an Bord gebracht hatten.
    »Freunde«, sagte René, »sie werden nicht eure Ration mit euch teilen, sondern an meinem Festmahl teilhaben. Der Tag meiner Rückkehr ist ein Festtag, und jeder Matrose an Bord meines Schiffs darf sich als Offizier fühlen an dem Tag, an dem ich aus Englands Gefängissen zurückkehre.«
    Nachdem er abermals Erfrischungen an seine Fluchtgefährten hatte austeilen lassen, ließ er den Koch rufen, um ihm den Speisezettel für das Festmahl zu diktieren.
    Alles, was es in Saint-Malo an Feinem und Köstlichem gab, war an diesem Tag für die Mannschaft der Runner of New York und für ihren Kapitän bestimmt.

97
    Die Ratschläge Monsieur Fouchés
    René war am 11. Januar 1806 in Saint-Malo angekommen, an dem Tag, an dem das Königreich Neapel eingenommen wurde und Masséna in Spoleto einmarschierte.
    Während der glücklose Villeneuve die Seeschlacht von Trafalgar verlor,
hatte der Kaiser den Rhein überschritten und die Kampagne eröffnet, in deren Verlauf er die Brücke von Donauwörth einnahm und sich den Übergang über die Donau erkämpfte. Und während er Ulm belagerte und sich anschickte, die Stadt einzunehmen, hatte Marschall Soult Memmingen eingenommen, und Marschall Ney hatte die Schlacht von Elchingen gewonnen, die ihm den Herzogtitel einbringen sollte.
    Ulm hatte sich ergeben. General Mack und die dreißigtausend Soldaten der Garnison waren vor dem Kaiser vorbeigezogen und hatten ihre Waffen niedergelegt; dann war er in Augsburg eingezogen; den Triumphzug führten die kaiserliche Garde und die achtzig ersten Grenadiere an, deren jeder ein erobertes gegnerisches Banner trug. Zuletzt war er in Wien eingezogen, hatte die Schlacht von Austerlitz gewonnen, ein Waffenstillstandsabkommen mit dem österreichischen Kaiser geschlossen und die Russen so schnell aus den österreichischen

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