Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine
weiß, dass Sie einen großartigen Kampf gegen drei englische Offiziere bestanden und zwei der Offiziere getötet und den dritten gefangen genommen haben; ich weiß auch, dass Sir James Stuart in Bewunderung Ihrer Tapferkeit verboten hat, auf Sie zu schießen, und den Befehl erteilt hat, Sie nicht nur nicht etwa unter einem kaudinischen Joch hindurchzuführen, sondern Ihnen im Gegenteil ein Ehrengeleit zu geben. Langen Sie tüchtig zu, junger Mann, solche Taten machen Appetit.«
René ließ sich nicht lange bitten; er aß wie jemand, der den ganzen Tag gekämpft hatte, ohne etwas zu sich zu nehmen.
Reynier, der dem Beispiel seines jungen Gasts folgte, fuhr fort: »Alles, was ich mit eigenen Augen gesehen habe und was man mir über Ihr gestriges Tun berichtet hat, macht es mir zur Pflicht, Sie ernsthaft zu fragen, welchen Dienst Sie bei mir zu verrichten wünschen.«
»Wenn Sie meinen Wünschen Gehör schenken wollen, General, dann wünschte ich mir eine Freischärlertruppe, deren Anführer und Meister ich sein darf und mit der ich Aufklärungsdienste auf den Straßen tun könnte; die Truppe würde ich aus Meisterschützen zusammenstellen, und wir könnten Ihnen sehr gute Dienste leisten. Sie sprachen von den Banditen, die einen Aufruhr anzetteln wollen: Nun, wäre es nicht ratsam, eine leichte Reitertruppe gegen diese ehrenwerte Gesellschaft aufzustellen, die uns so gerne aus dem Hinterhalt überfällt und sich im Handumdrehen in Luft auflöst? Einige dieser Banditen hat Saliceti mir genannt, und ich habe sogar gelobt, einen von ihnen zu fassen!«
»Schon morgen«, sagte Reynier, »können Sie damit beginnen. Wie viele Männer benötigen Sie?«
»Weder zu viele noch zu wenige«, erwiderte René, »vierzig bis fünfundvierzig Männer dürften genügen.«
»Sie werden sie morgen selbst unter den besten Schützen auswählen, und es wäre sicher nicht von Nachteil, dass diese Geschichte über die Gewehrschüsse hinaus hörbar wird. Dem Gegner haben Sie bereits großen Schrecken eingejagt, und die Proben ihres Könnens, die unsere Schützen morgen ablegen werden, dürften diesen Schrecken nicht unbeträchtlich steigern; es steht Ihnen frei, eine Bande Ihrer Wahl zu verfolgen, bis kein Bandenmitglied mehr übrig ist. Ein Mann wie Sie an der Spitze von fünfundvierzig Männern kann sich überall frei bewegen. Sie werden zu meinem Adjutanten ernannt, und wenn ich irgendwelche wichtigen Befehle zu erteilen haben sollte, werde ich Sie damit beauftragen.«
»Sie ermächtigen mich also, meine Männer selbst auszusuchen?«
»Wen werden Sie wählen?«
»Die besten Schützen. Außerdem«, fuhr René fort, »bitte ich, dass Sie mir erlauben, diese Männer besser zu bezahlen, da ich ihnen größere Strapazen abverlangen und sie häufiger Gefahren aussetzen werde als ihren Kameraden.«
»Ich wüsste nicht, was dagegen spräche, außer dass es Neid wecken und mich am Ende meiner ganzen Armee berauben könnte, sollten Sie reich genug sein, sie zu bezahlen; und die Gelegenheit ist günstig, den Banditen auf die Schliche zu kommen, denn unsere gestrige Niederlage wird sie zum Mahl der Raben und Schakale locken.«
»General, haben Sie die Güte zu befehlen, dass alle Berichte, die Ihnen über die Briganten vorgelegt werden, auch zu mir gelangen.«
»Seien Sie unbesorgt, suchen Sie Ihre Männer aus, üben Sie mit ihnen das Schießen, und möge Gott Sie geleiten! Mich hier kann man nicht vor zwei Wochen entsetzen, vorausgesetzt, die anderen beeilen sich, doch mit den fünf-, sechstausend Mann, die ich zusammenziehen kann, kann ich ganz Kalabrien die Stirn bieten. Und die Engländer werden es niemals wagen, ins Landesinnere vorzudringen, um mich anzugreifen.«
»General, da alles zwischen uns geregelt ist, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie für morgen eine Schießübung ansetzen wollten; jedes Regiment soll seine fünfzig besten Schützen mit jeweils drei Gewehrladungen schicken; der beste Schütze wird mit einer goldenen Uhr belohnt, der zweitbeste mit einer silbernen Uhr und der drittbeste mit einer silbernen Kette mit Schießschnur. Dann werde ich unter den besten Schützen meine fünfundvierzig Mann auswählen, die neben ihrem gewöhnlichen Sold zusätzlich einen Franc am Tag bekommen werden.«
»Können Sie sich diese Ausgaben lange genug leisten?«
»Solange ich in Ihren Diensten stehen werde, General, und das wünsche ich so lange wie möglich zu tun.«
Der General ließ jedes Regiment mit einem Trommelwirbel
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