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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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zusammenrufen und ließ verkünden, dass am nächsten Tag die fünfzig besten Schützen jedes einzelnen Regiments zur Schießstätte zu kommen hätten. Die drei Belohnungen waren das Verlockendste, was Graf Leo – wie ihn die Soldaten und ihre Anführer nannten – in Catanzaro hatte auftreiben können, sicherlich verlockend genug, um den Ehrgeiz der Schützen zu wecken.
    Im Lauf des Tages fanden sich an die hundert Soldaten im Lager ein, die sich nach der Schlacht verirrt hatten.
    Als am Tag darauf die Schießübung stattfinden sollte, ergriff Graf Leo das erstbeste Gewehr, um zu zeigen, dass es galt, den Gewandtesten zu übertreffen, und schoss drei Kugeln ins Schwarze.
    Dann begann der Wettkampf.
    Vierhundert Schützen waren angetreten; dreiundfünfzig Kugeln waren aus einer Entfernung von hundertfünfzig Schritt in den roten Ring um den schwarzen Mittelpunkt gefeuert worden; drei Einschüsse hatten den äußeren Rand des roten Kreises getroffen, und so blieben fünfzig Sieger übrig, die auf der Stelle als Jäger des Grafen Leo verpflichtet wurden, abgekürzt: Löwenjäger.
    Die drei Preise wurden an die drei besten Schützen verliehen, und die siebenundvierzig Schützen, die in den roten Kreis getroffen hatten, erhielten jeder fünf Francs; jeder der vierhundert Teilnehmer bekam einen Franc Belohnung.
    In Catanzaro stellte Graf Leo General Reynier die drei Sieger vor; der erste Sieger wurde zum Sergeanten ernannt, die beiden anderen zu Korporalen; dann stellte er ihm die siebenundvierzig Soldaten vor, die zu seiner Truppe zählen würden, und zuletzt die übrigen Teilnehmer.
    Damit der Tag für alle ein Festtag war, entband der General sie von ihrem Dienst und forderte sie auf, sich zu vergnügen, ohne über die Stränge zu schlagen; dann bedeutete er René, dass er mit ihm sprechen wolle.
    René folgte ihm.
    Ein Bauer hatte gemeldet, dass die Stadt Cotrone von zwei Bandenchefs erobert worden war, die Santoro und Gargaglio hießen.
    Dies ließ er den Bauern in Renés Gegenwart wiederholen; dann sagte er zu ihm: »Sehen Sie, es geht los.«

    Doch Cotrone zurückzuerobern, stand nicht in Renés Macht, denn mit seinen fünfzig Schützen konnte er keine Belagerung durchführen.
    General Reynier schickte unter dem Kommando eines Bataillonschefs einige Milizen, die den Banditen keine Atempause ließen, sie angriffen und als Erstes die Vororte zurückeroberten, so dass die Belagerten sich in das Innere der Stadt zurückziehen mussten. Am Abend des zweiten Tages waren sie so wagemutig, einen Ausfall zu versuchen, und wurden unter Verlusten zurückgeschlagen.
    Der Bataillonschef hoffte, am Tag darauf sein Werk zu vollenden und die Stadt einzunehmen; doch zwei englische Slups näherten sich dem Meeresufer; der Anblick dieser Verstärkung machte den Banditen neuen Mut, und noch am selben Tag unternahmen sie zwei Ausfälle, die beide zurückgeschlagen wurden; daraufhin luden die Engländer vier große Kanonen ab und halfen den Briganten, sie auf der Stadtmauer anzubringen.
    Die Franzosen erkannten, dass eine regelrechte Belagerung vonnöten sein würde; General Reynier wurde informiert, und er schickte den Belagerern General Camus mit einer Kompanie, damit dieser die Belagerung leitete, und dann ließ er Graf Leo zu sich rufen.
    »Wie weit sind Sie mit Ihrer Kompanie?«, fragte er ihn.
    »Sie ist aufgestellt, sie könnte nicht besser funktionieren, und ich warte nur noch auf Ihre Befehle.«
    »Setzen Sie sich«, sagte der General, »und Sie werden sie erhalten.«

115
    Das Dorf mit Namen Li Parenti
    »Ich habe eine schlechte Nachricht erhalten, mein lieber Graf: Eine Kompanie des neunundzwanzigsten Regiments, die aus Cosenza aufbrach, um mir Verstärkung zu bringen, musste in den Bergen um Scilla den Wald durchqueren, in dem das Dorf namens Li Parenti gelegen ist, einer der abscheulichsten Brigantenschlupfwinkel von ganz Kalabrien.
    Unter dem Vorsitz eines berüchtigten Räuberhauptmanns aus der Basilikata überlegten die Hauptbourbonen des Dorfs lange, ob sie sich in den Hinterhalt legen oder ob sie die Kompanie mittels einer List in das Dorf
locken und dort niedermachen sollten, bevor jene wussten, wie ihnen geschah.
    Am helllichten Tag ein Detachement von achtzig gut bewaffneten Soldaten anzugreifen, deren jeder achtzig Schuss Munition in seiner Patronentasche mit sich führte, war ein gefährliches Unterfangen, das wohl erwogen sein wollte.
    Und man beschloss, ihnen einen Hinterhalt zu bereiten.
    Der Räuberhauptmann

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