Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
Vom Netzwerk:
Terrain zu kämpfen, das von Schluchten durchzogen und von Sümpfen durchsetzt war, in denen er weder seine Artillerie noch seine Pferde zum Einsatz bringen konnte.
    Eine Viertelmeile vom Ort des Geschehens entfernt, sah René, wie General Reynier zwei Kompanien von Schützen abzog, damit diese den Vormarsch der englischen Kolonne störten, die den Lamato an der Mündung überschritten hatte, und wie unter dem Kommando eines Generals, den er nicht kannte, zwei Regimenter von annähernd zweieinhalbtausend Mann den Lamato überquerten und am jenseitigen Ufer in Gefechtsstellung gingen. Ihnen folgten das vierte Schweizer Bataillon und zwölf Kompanien des polnischen Regiments, ungefähr fünfzehnhundert Mann.
    Das dreiundzwanzigste Regiment der leichten Infanterie unter General Digonet begab sich an die äußerste rechte Flanke, und die vier leichten Artilleriegeschütze und die hundertfünfzig Reiter bezogen in der Mitte Aufstellung.
    Dann befahl General Reynier General Compère, sich an die Spitze des ersten Regiments zu setzen und gestaffelt den Engländern entgegenzumarschieren, während Schweizer und Polen als zweite Linie folgen sollten und das dreiundzwanzigste Infanterieregiment, das zu weit nach rechts abgeschwenkt war, sich den Schweizern nähern und ebenso wie General Compère alle Anstrengungen auf das Zentrum des englischen Heeres richten sollte.

    Zum ersten Mal erlebte René eine geordnete Feldschlacht mit: Vor Neugier war er wie gebannt; zudem fragte er sich, was in einem solchen Gewimmel ein Mann mehr oder weniger bewirken sollte.
    Die zwei Attacken wurden mit großer Ruhe und Kaltblütigkeit vorgetragen; General Compère ging an der Spitze der Soldaten. Als die Engländer die Franzosen kommen sahen, warteten sie bis auf halbe Gefechtweite, ohne zu schießen.
    Dann gab das erste Regiment Signal zum Angriff und stürmte voran, vom zweiundvierzigsten Regiment gefolgt.
    General Compère befand sich mit seinen zwei Ordonnanzen und seinem Leutnant in dem Zwischenraum zwischen den beiden Heeren.
    Als die Franzosen sich den Engländern bis auf fünfzehn Fuß genähert hatten, feuerten die Engländer der ersten und der zweiten Reihe.
    Die Franzosen marschierten unverdrossen weiter, wurden jedoch von neuem Gewehrfeuer begrüßt, nachdem die Männer aus der dritten englischen Reihe ihre geladenen Gewehre nach vorne gereicht hatten.
    General Compère stürzte nach dieser Salve zu Boden, an Kopf und Arm getroffen.
    Als die Franzosen ihren General am Boden sahen, ergriffen die Soldaten des ersten Regiments die Flucht, woraufhin die Soldaten des zweiundvierzigsten Regiments unschlüssig verharrten. René erkannte, dass diese Panik im Handumdrehen die ganze Armee überwältigen konnte; die Hufe seines Pferdes schienen sich wie von allein vom Boden zu lösen, und ohne zu überlegen, ob ihn unterwegs noch andere Hindernisse erwarteten als das abschüssige Terrain, gab er dem Pferd die Sporen und befand sich eine Sekunde später mitten unter den Flüchtenden, in jeder Hand eine Pistole.
    Zuerst versuchte er die Flüchtenden aufzuhalten; doch als er sah, dass die Soldaten, die er aufhalten wollte, ihn mit ihren Gewehren bedrohten, sprang er vom Pferd und kümmerte sich um den verwundeten General, den die Engländer entführen wollten, nachdem sie gemerkt hatten, dass er nicht tot war, sondern nur verwundet, und den seine Adjutanten verzweifelt verteidigten.
    Mit zwei Pistolenschüssen und zwei Schüssen aus dem Stutzen sorgte René für etwas Luft um den Verwundeten; da Pistolen und Stutzen entladen waren, hängte er den Stutzen an seinen Sattel, steckte die Pistolen in ihr Halfter, ergriff ohne abzusteigen einen Kavalleriesäbel vom Boden und preschte auf die fünf oder sechs Engländer los, die sich noch immer um den General herum aufhielten.

    René handhabte den Säbel ebenso gewandt wie den Degen: In wenigen Sekunden waren drei der Engländer tot oder verwundet, und die drei anderen ergriffen die Flucht; einer von ihnen wurde dabei von einem der Adjutanten des Generals erschossen. Diesen Augenblick des Atemholens nutzte René, um seine Waffen zu laden.
    Unterdessen hatte Reynier sich unter die Flüchtenden geworfen, begleitet von seinen hundertfünfzig berittenen Jägern; von seinem Feldherrenhügel aus hatte er voller Staunen gesehen, wie René sich in den Kampf gestürzt und gekämpft hatte. Da ihm Renés Uniform unbekannt war, zögerte er einen Augenblick, doch dann sagte er sich, dass sie das Herz eines tapferen

Weitere Kostenlose Bücher