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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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General Reynier vorbei auf die Berge zu. Da er sie für Spione hielt, befahl er, sie zu ergreifen, doch einer der beiden Bauern lüpfte seinen Hut, und der General erkannte René.

117
    In welchem Kapitel René in dem Augenblick die Fährte des Bizzarro findet, in dem er am wenigsten darauf rechnet
    Es war in der Tat René, der mit seinem neuen Diener als Führer zum Berggipfel stieg, um zu sehen, ob es vielleicht einfacher wäre, die durch die Sturzbäche gegrabenen Rinnen und Furchen am Ursprung der Bäche zu überwinden als weiter unten am Berghang.
    Und als sie am Fuß des Aspromonte ankamen, sah René, dass der Abstieg Reggio entgegen mit keinerlei Schwierigkeiten verbunden war und dass man innerhalb von acht Tagen eine Belagerungsbatterie bis auf eine Viertelkanonenschussweite vor die Stadt transportieren konnte.
    René und sein Führer näherten sich Reggio bis auf eine Meile und vergewisserten
sich, dass die Straße immer besser wurde; die gute Nachricht mußte dem General nur noch überbracht werden.
    Es wurde zwar allmählich dunkel, und allein hätte René den Rückweg niemals gefunden, doch mit einem so erfahrenen Führer wie seinem neuen Diener gab es nichts zu befürchten. Folglich setzten sich beide an den Fuß eines Baums, ohne sich darum zu scheren, dass es dunkel wurde, und ohne sich mehr Deckung zu suchen als den grünen Vorhang, den der Wald bot, und machten sich behaglich an ihr Abendbrot.
    Mitten während der Mahlzeit spürte René mit einem Mal die Hand seines Gefährten auf der Schulter, und als er aufsah, gebot dieser ihm mit dem Finger auf dem Mund Schweigen.
    René schwieg und lauschte.
    Schwere Schritte und Schleifgeräusche waren zu hören, als würden Menschen gegen ihren Willen fortgeschleppt, begleitet von erstickten Geräuschen, als versuchten sie zu protestieren.
    Dann sahen sie zwei gefesselte und geknebelte Männer, die zu einem Baum gezerrt wurden, der ihnen als Galgen dienen sollte.
    Das war der Grund für den Widerstand, den sie ihren Mördern boten, und für die erstickten Schreie, die sie zu äußern versuchten, denn dass die Männer, die sie zu dem Baum schleppten, sie dort aufhängen wollten, stand außer Frage.
    René drückte den Arm seines Gefährten.
    »Seien Sie unbesorgt«, flüsterte dieser, »ich kenne die Burschen.«
    Die zwei Gefesselten wurden von fünf Henkern geschleppt; all ihr Sträuben war vergebens, denn sie konnten sich nicht wehren. Man legte ihnen die Schlinge um den Hals. Ein Mann, der wie ein Maultiertreiber aussah, stieg auf den Baum, knüpfte die zwei Seile an zwei Äste, und unter tatkräftiger Hilfe seiner Kumpane, die von unten schoben, während er von oben zog, waren die zwei armen Sünder innerhalb von zehn Minuten aufgeknüpft.
    René, der eine so beschämende Todesart mit lebhaftestem Widerwillen mit angesehen hatte, war kein Laut entschlüpft.
    Als die Zuschauer und Akteure der Hinrichtung sicher sein konnten, dass die Erhängten mausetot waren, trennten sie sich: Vier setzten ihren Weg nach Reggio fort, der Fünfte schickte sich an, allein in die Richtung zurückzugehen, aus der sie gekommen waren, als Renés neuer Diener aus dem Wald sprang und rief: »Orlando?«
    Der Angerufene hatte sich nicht an der Hinrichtung beteiligt, sie jedoch
mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Als er seinen Namen hörte, griff er nach seinem Dolch und drehte sich zu der Stimme um: »Ah«, sagte er, »du bist es, Tomeo; was zum Teufel tust du hier?«
    »Ich tue nichts, ich habe deinem Tun zugesehen.«
    »Du bist doch nicht etwa ehrbar geworden?«, fragte Orlando lachend.
    »Da täuschst du dich; jedenfalls bemühe ich mich nach Kräften, es zu werden; aber was haben die beiden armen Teufel angestellt, denen ihr so grausam die Gurgel zugeschnürt habt?«
    »Das waren zwei elende Wichte, die meine Unterschrift missachtet haben; ich hatte den Maultiertreibern, die du dort ihren Weg nach Reggio fortsetzen siehst, einen Passierschein gegeben, aber obwohl der Bizzarro und ich ausgemacht hatten, die Unterschrift des anderen zu respektieren, haben Männer aus seiner Bande die Maultiertreiber festgehalten und ausgeraubt; daraufhin sind sie zu mir gekommen und haben verlangt, dass die Räuber bestraft werden. ›Bringt mich zum Bizzarro‹, habe ich zu ihnen gesagt. Sie haben mich hingebracht. ›Gevatter‹, habe ich zu ihm gesagt, ›deine Männer haben meine Unterschrift missachtet, und jetzt muss ich ein Exempel statuieren, und zwar ein schreckliches Exempel.‹ Der

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