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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro
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Star-Pilot vor dem Hochhaus landen, aber er dachte nicht weiter darüber nach. Er besah sich die eintönig rote und leere Wüste. Über jene Zeit, da dieses Hochhaus vorübergehend auf einem fernen Planeten Logis bezogen hatte, grübelte er nach. Er war damals der einzige gewesen, der sich für das riesige Kraftwerk interessiert hatte. Er war der einzige geblieben, der gewagt hatte, es zu betreten. Im ganzen ZNK-Gebäude gab es nach der Rückkehr der fünfköpfigen Expedition keinen Menschen mehr, der bereit war, erneut einen Ausflug in das Unbekannte zu unternehmen.
    Damals war Lando allein losgezogen.
    Zunächst hatte er sich für das Phänomen jener Strahlen interessiert, welche die fünfköpfige Expedition in der eigentümlich geformten Häuserschlucht gefangengehalten hatten. Er erlebte solch ein schreckliches Abenteuer nicht. Nichts hielt ihn bei seinem Streifzug auf.
    Er war vier Tage fortgeblieben. Vier Tage und vier Nächte irdischer Zeitrechnung. Hohlwangig, blaß und müde kam er zurück. Er erreichte das ZNK-Hochhaus in dem Augenblick, als jener Spruch von der Erde einlief, in dem er zur Überraschung aller zum neuen Chef der Zentralen Nachrichten-Kontrolle ernannt wurde.
    Er gab seine Bestätigung zur Erde ab, verschloß sich in seinem Zimmer und war ganze vierundzwanzig Stunden für niemand zu sprechen. Er schlief ununterbrochen, und als er dann nach diesem Schlaf als neuer Chef der ZNK seinen Dienst antrat, war er der gleiche griesgrämige, verschlampte Fi Lando wie vorher auch.
    Niemand ahnte, daß er das Geheimnis jenes riesigen Komplexes, in dessen Mitte das Hochhaus stand, entschleiert hatte. Niemand konnte wissen, daß vierundzwanzig Stunden ununterbrochenen Schlafes mit einer ebenso langen Dauerhypnose harmoniert hatten. Dieses letztere Experiment war Landos verzweifelte Flucht vor dem eigenen Ich gewesen.
    Ihn hatte das Schicksal damit gestraft, ihn erkennen zu lassen, was der Gral-Mutant war.
    Lando stand nun am Fenster seines Büros und starrte auf die Wüste hinaus. Seine Augen suchten etwas. Sie suchten einen Punkt, um an ihm Halt zu finden. Und sie fanden eine schwache Erhebung, und plötzlich wuchs diese Erhebung aus der Ebene heraus. Sie schien größer zu werden, deutlicher und schärfer in ihren Umrissen.
    Selbst-Hypnose! Fi Lando zwang einen Teil seiner Gehirnwindungen zur Lähmung.
    Der Spruch hinter den fünfhundert Zerstörern war abgeschickt.
    Sein Spruch mußte die Schiffe erreicht haben. Er war sich dessen ganz sicher. Ebenso glaubte er zu wissen, daß kein einziges Empfangsgerät im ganzen Universum seinen Spruch hatte aufnehmen können.
    Der Spruch war nicht für diesen Raum bestimmt gewesen. Er war nichts anderes als eine Ursache, die im Inter-Kontinuum zur Wirkung werden mußte.
    Fi wollte diesen Spruch vergessen, nie mehr daran denken und nicht einmal mehr etwas davon wissen, daß er ihn abgeschickt hatte.
    Den Start der Zerstörer-Flotte zu verhindern, hatte nicht in seiner Macht gelegen. Erst als sie den unheilvollen Bereich des Inter-Kontinuums erreichten, war es ihm möglich gewesen, mittels seiner Warnung einzugreifen.
    Plötzlich verschwand jene schwache Erhebung draußen in der Wüste, sie schrumpfte wieder auf ihre normale Größe und auf ihr natürliches Aussehen zusammen.
    Fi Landos Hirn war zum Empfänger geworden.
    Er selbst schwebte zwischen Wachsein und abklingender Hypnose. Er verstand die Gedanken des Gral-Mutanten und die zweier Erden-Menschen, die Gedanken Rhet Stylons und Ghor Crengks!
    Gleich körperlichen Schmerzen nahm er Stylons Überlegungen auf.
    Ein Mann, der sich weigerte, einem brutalen Erpressungsversuch zu unterliegen und der dennoch nicht wollte, daß 650 000 Menschen sterben mußten.
    Nackte Verzweiflung zeigten ihm Ghor Crengks Gedanken. Fern aller menschlichen Gefühle waren die Impulse des Gral-Mutanten.
    Fi sah wieder draußen in der Wüste jenen kleinen Hügel, er ließ ihn größer und deutlicher werden, brachte seine Umrisse aus Spiegelreflexen heraus …
    Ein Intrigant, ein schlampiger Mensch mit verkrüppelten Händen, ein verachtetes Wesen stürzte sich selbst in ein geistiges Gefängnis und wußte dann nicht mehr, wie er das Büro verlassen hatte und mit dem Expreß zur Sendestelle hochgefahren war.
    Dort riß er alles an sich. Die Macht seiner Persönlichkeit, die er vorher nie besessen hatte, schaffte sämtliche Widerstände auf die Seite.
    Er gab Anweisungen: Contra-Trans … Anti-Frequenzer … und Graduelle Modulationen … er

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