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Der Gral-Mutant

Der Gral-Mutant

Titel: Der Gral-Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. R. Munro
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Tag, der nicht mehr fern ist, wird unser Tag sein!“
    Danach war der Gral-Mutant verschwunden.
    Die Zeiger der Uhr besaßen hypnotische Wirkung. Stylon und Crengk starrten sie an. Jetzt war die Minute gekommen, in der das Schicksal von 650 000 Menschen sich erfüllte.
    Da stand Nono wiederum vor ihnen.
    Und Rhet Stylon und Ghor Crengk flogen aus ihren Sesseln hoch. Sie sahen ein verzerrtes Bild. Ins Grauenhafte verändert stand in drohender Haltung ein Wesen vor ihnen, das sich Gral-Mutant nannte.
    Strahlung ging von ihm aus. Er verströmte unbekannte Kräfte, die sie angriffen. Sie drangen in ihren Körper, versuchten dort Zerstörungen anzurichten. Mit dem Wutschrei eines Verzweifelten hatte Rhet den schweren Ascher gepackt und schleuderte ihn auf das Schemen. Ohne auf Widerstand zu treffen, ohne etwas zu zerstören, prallte das metallene Behältnis gegen die Wand.
    Crengk ließ die Strahlgewalt seines Pi-Gers los. Rhet schlug ihm die Waffe aus der Hand. Die Wand zum nebenliegenden Zimmer zeigte ein riesiges Loch.
    Nono lebte, Nono war unverletzlich.
    Aber er sprach nicht.
    Stylon zermarterte sich vergeblich sein Gehirn, um einen Weg zu finden, dieses Scheusal zu vernichten.
    „Und doch mußt du zu uns gehören!“ schrie Rhet Stylon auf. „Ich komme noch dahinter, warum du dir diesen verdammten Namen zugelegt hast. Es muß etwas mit der alten Sage, die Jahrtausende überstanden hat, zu tun haben. Du und deine Brut, ihr habt uns alle mit Blindheit geschlagen. Geschwätz ist deine Rederei von einem stagnierenden Weltraum; von unseren schöpferischen Kräften! Was du sagst, ist Lüge. Telepathische Kräfte beherrscht ihr, und lebensgefährlich seid ihr für uns. Dieser irrsinnige Krieg war euch nur Mittel zum Zweck, und meine närrische Welt sieht in dir den Wohltäter, aber nicht lange mehr. Und was willst du jetzt schon wieder hier?
    Drohst du mir vielleicht damit, das Leben auf der Erde vernichten zu wollen, wenn ich dir immer noch nicht Gefolgschaft leiste?“
    Wie ein Raubtier schlich Rhet Stylon auf den Gral-Mutanten zu.
    Der wand sich, besaß kaum noch die Kraft als Ebenbild der Menschen zu erscheinen. Doch die Stärke der Strahlung, die aus ihm heraussprang und auf die beiden Männer griff, wuchs von Sekunde zu Sekunde.
    „Zurück, Rhet!“ schrie Ghor Crengk. Er war es, der Stylon zurückriß. Er war es, der ihn nach draußen ins Freie riß.
    Aber jede Flucht war zwecklos. Der Gral-Mutant folgte ihnen wie ein Schatten.
    Wieder hielt Stylon ein Wurfgeschoß in der Hand, einen kleinen Blumenkübel. Er riß den Arm zurück, wollte den Kübel auf Nono schleudern, als er mitten in dieser schnellen Bewegung erstarrte.
    Der Gral-Mutant sprach. Er krächzte wie ein verrostetes Wiedergabegerät. Es mußte ihn unheimlich viel Energie kosten, Tonschwingungen zu erzeugen.
    „Du wirst das nächstemal noch erbärmlicher aussehen, du Gespenst!“ brüllte Rhet dazwischen. „Begreifst du nun endlich, daß ich dir über bin? Hast du nun verstanden, daß du doch nicht alle meine Gedanken lesen kannst, du Schemen? Und wie unsere Zerstörer-Flotte soeben das Cygnus-System erreicht hat, so werden die Schiffe auch wieder auf die Erde zurückkommen. Dann sind die Tage deiner Herrschaft gezählt. Dann liegt dir die Menschheit vor Dankbarkeit nicht mehr zu Füßen. Befrei uns endlich von deiner widerwärtigen Gegenwart!“
    Ghor Crengk war nur aufmerksamer Zuhörer. Er atmete erlöst auf, als Nono, der Gral-Mutant, zum drittenmal an diesem Tag sich vor ihnen auflöste.
    „Gib mir eine Zigarette, Ghor!“ sagte Rhet in diesem Augenblick.
    Er nahm sie mit zitternden Fingern. Er rauchte hastig. Allmählich wurde er ruhiger, und plötzlich schaute er Crengk an.
    In seinen Augenwinkeln stand ein listiges Lachen. „Nach wie vor wird er uns unter Kontrolle halten. Was wir denken und was wir sprechen, weiß er. Und doch ist er sich seiner Sache nicht mehr sicher. Solltest du aber gerade gedacht haben, ich sei schuldlos an den Vorgängen, die eine Flotte aus dem Inter-Kontinuum herausgeholt haben, dann wird er deine Gedankenkette als Bluff betrachten.“
    „Ich habe es wirklich gerade gedacht, Rhet!“ platzte Ghor überraschend heraus.
    „Das weiß ich. Ich lese deine Gedanken ebensogut wie dieser Nono es kann! Nur findet er bei mir die Wellenlänge nicht, auf der ich sie empfange. Ihm sollte es doch allmählich klar sein, daß ihm etwas mehr fehlt als nur unsere Schöpfungskraft.“
    Stylon trat an die Relaisbrücke heran und

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