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Der Greif

Der Greif

Titel: Der Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Jennings
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bereit.«
    Ich wich zurück, wie es jede Frau getan hätte, und
    antwortete gelassen: »Entschuldigt, Clarissimus, doch hier muß ein Mißverständnis vorliegen. Ich bin nicht gekommen, damit mir ein Dienst erwiesen wird. Ich stehe zu Euren Diensten.«
    »Ja, ja«, sagte er ungeduldig. »Aber meine Zeit ist knapp.
    »Zieh dich aus und mach die Beine breit.«
    »Wartet, Clarissimus«, zischte ich mit
    zusammengebissenen Zähnen. »Ihr solltet daran denken,
    daß Euch dies eine ganze Stange Geld kostet. Ihr wollt doch, daß ich mein Geld wert bin?«
    »Väi, Weib, ich bin bereit, kannst du das nicht sehen? Zieh dich gefälligst aus und laß mich hinein!«
    »Mehr wollt Ihr nicht?« Mein weibliches Ressentiment war nicht gespielt. »Geht und sucht Euch ein Loch in der Wand!«
    »Slavaith! Jeder in meinem Bekanntenkreis gibt damit an, dich gehabt zu haben. Was bleibt mir anderes übrig?«
    »Mehr wollt Ihr nicht?« Ich kochte wirklich vor Wut. »Ich stelle Euch frei zu sagen, Ihr hättet mich gehabt, und Ihr werdet keine Minute Eurer kostbaren Zeit verschwenden, und ich verspreche Euch, niemals zu verraten...«
    »Slavaith!« Er ballte seine riesige Faust und brüllte: »Ich sagte, du sollst den Mund halten, Dirne. Leg deine Kleider und dieses Metallding ab! Mach die Beine breit und hält's Maul!«
    Ich gehorchte, weil ich nicht wollte, daß er mich
    umbrachte, bevor ich ihn tötete (und ich bin überzeugt davon, daß jede Frau an meiner Stelle den Wunsch verspürt hätte, ihn zu töten). Aber ich zog mich langsam aus,
    aufreizend langsam, indem ich ein Kleidungsstück nach dem ändern ablegte, den spiralförmigen Brustschutz, den er
    »Metallding« genannt hatte, zuerst. Verführerisch sagte ich währenddessen: »Ob Ihr es wünscht oder nicht, Clarissimus
    - ich werde mein Geld wert sein.«
    Bevor er Einwände erheben konnte, bewies ich es ihm.
    Die Behandlung, die ich ihm angedeihen ließ, mußte neu für ihn gewesen sein, denn er rief schockiert aus: »Das ist unanständig!« Er zog sich allerdings nur ein klein wenig zurück und riß sich nicht vollständig von mir los, also hob ich den Kopf, lachte und sagte: »Nein, das ist nur das Vorspiel, Clarissimus. Keine Angst, das Unanständige kommt später.«
    Dann beugte ich mich wieder über ihn, und einen Augenblick später stöhnte er vor Lust.
    Um ehrlich zu sein - auch ich wurde immer erregter. Doch ich versuchte, bei klarem Verstand zu bleiben, während meine Hände sich an die Arbeit begaben. Ich glaube nicht, daß die Finger einer Frau kräftig genug gewesen wären, das Drahtende meines bronzenen Brustschutzes
    zurechtzubiegen, wie ich es in diesem Moment unbemerkt fertigbrachte. Ich konnte zwar nicht sehen, was ich tat, doch ich schaffte es irgendwie, ein ungefähr ellenlanges Stück Draht geradezubiegen - nicht kerzengerade, aber doch
    gerade genug für meine Zwecke - und es war so scharf wie ein Pfeil, weil ich schon einige Monate zuvor das stumpfe Ende des Metalls mit einem Wetzstein bearbeitet hatte.
    Kaum war ich sicher, daß meine Waffe fertig war,
    schenkte ich Tufa eine letzte pikante Liebkosung. Sein Fascinum schien dadurch noch mehr an Länge, Umfang und Härte zu gewinnen, bis er unwillkürlich laut aufschrie: »Jetzt!
    Ja! Liufs Guth! Jetzt!« Beim letzten »Jetzt!« zog ich mich zurück, rollte mich auf den Rücken und zog ihn auf mich.
    Obwohl er sich fast im Delirium befand, fing er sich wieder und pfählte mich brutal bis zum Schaft. Dann hob und
    senkte er sich auf mir leidenschaftlich in schnellem
    Rhythmus und drang dabei immer tiefer in mich ein. Ich klammerte meine Arme um seinen breiten Rücken und
    meine Beine um seine auf- und abhüpfenden Hüften. Ich
    bewegte mein Becken und grub die Fingernägel meiner
    freien Hand tief in Tufas Rücken, als befände auch ich mich in Ekstase. Zugegebenermaßen erfaßte mich tatsächlich die Leidenschaft, doch ich benutzte meine Fingernägel nur, damit Tufa nicht merkte, wenn der scharfe Bronzedraht in meiner ändern Hand seinen nackten Rücken berührte.
    Ich wartete noch auf den richtigen Moment zum Zustoßen jenen Augenblick, in dem ein Mann sich vergißt und völlig verwundbar und hilflos ist, jenen Augenblick letzten
    sexuellen Zuckens und des Sich-Ergießens, in dem einem Mann alles andere gleichgültig erscheint. Ich ließ mir Zeit, den Angriffspunkt sorgfältig auszuwählen - aus meiner Sicht rechts der Wirbelsäule, unterhalb des Schulterblatts,
    zwischen zwei Rippen. Dann stieß ich kraftvoll

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