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Der Große Basar: Roman

Titel: Der Große Basar: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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worden, und wenn du nicht bereit bist, sie mir zu einem guten Preis abzukaufen, biete ich sie woanders an!«
    »Du kränkst mich, Sohn des Jeph«, lamentierte Abban. »Mich, der dir die Karten und die Ratschläge gegeben hat, die dich überhaupt erst zu diesen Schätzen führten!«
    »An dem Ort wimmelt es von seltsamen Dämonen«, beschwerte sich Arlen. »Das treibt den Preis in die Höhe.«
    »Seltsame Dämonen?«, wunderte sich Abban.
    Arlen nickte. »Sie haben stumpfe Schnauzen und dieselbe Farbe wie die Klippen«, berichtete er. »Die Biester sind nicht größer als ein Hund, aber sie wuselten dort zu Hunderten herum.«
    Abban nickte. »Lehmdämonen«, klärte er Arlen auf. »Baha kad’Everam ist buchstäblich mit ihnen verseucht.«
    »Bei der Nacht, das wusstest du?!«, brüllte Arlen. »Du hast es gewusst und mich trotzdem ohne ein Wort der Warnung dort hingeschickt?«
    »Was, ich hatte dir nichts von den Lehmdämonen erzählt?«, staunte Abban.
    »Nein, du Ausgeburt des Horc, das hast du nicht! Ich hatte nicht einmal wirksame Siegel dabei, um mich vor ihnen zu schützen!«
    Abban wurde blass. »Und wieso nicht, Par’chin ? Jedes dumme Kind kennt doch Lehmdämonen.«
    »Ja, wenn es in einer verdammten Wüste geboren wurde!«, knurrte Arlen. »Dasselbe habe ich schon zu hören gekriegt, als ich in den verfluchten Minen des Herzogs von einem Rudel Schneedämonen angegriffen wurde. Ich sollte meine gesamte Ausbeute in den Norden nach Fort Rizon bringen, einfach um es dir heimzuzahlen!«
    »Oh, das wird nicht nötig sein, Par’chin !«, rief jemand. Arlen blickte in die Richtung und sah einen dal’Sharum , der über die Straße auf sie zuhumpelte. Er hatte den Mann noch nie zuvor gesehen, war jedoch nicht überrascht, dass der ihn erkannte. Die meisten dal’Sharum hatten zumindest von dem Par’chin gehört, falls sie ihm noch nicht persönlich begegnet waren.
    Das Wort chin bedeutete dem Sinn nach »Fremder«, aber so, wie es üblicherweise angewandt wurde, sollte es eine Beleidigung sein und galt als Synonym für »Feigling« und »Schwächling«. Ein chin war noch geringer als ein khaffit . »Par’chin« hieß jedoch »tapferer Fremder«, und diese Anrede beschränkte sich ausschließlich auf Arlen, den einzigen Mann aus der Region der Grünen Länder, der jemals die Sitten und Gebräuche des
Wüstenspeers gelernt und im alagai’sharak Seite an Seite mit den dal’Sharum gekämpft hatte.
    »Erlaube mir, dass ich mich vorstelle«, begann der Fremde auf Krasianisch und griff in der Geste, mit der Krieger einander begrüßten, nach Arlens Unterarm. Er sprach nicht die Sprache des Nordens, wie Abban es tat, doch im Gegensatz zu den meisten anderen Kurieren beherrschte Arlen fließend Krasianisch. »Ich bin Amit asu Samere am’Rajith am’Majah«, fuhr der Mann fort. »Verrate mir, in welcher Weise dieser jämmerliche khaffit dich enttäuscht hat, und ich überbiete jedes seiner Angebote.«
    Abban packte Arlen beim Arm. »Wenn du ihm erzählst, dass du Keramiken aus einer geweihten Stätte gestohlen hast, Par’chin «, warnte er ihn im nördlichen Zungenschlag, »dann werden wir beide noch vor Einbruch der Nacht vor das Stadttor geschleift und an Pfähle gebunden.«
    »Khaffit!«, donnerte Amit. »Es ist der Gipfel an Unkultiviertheit, in der Gesellschaft von Männern irgendeine barbarische Sprache zu benutzen!«
    »Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, edler dal’Sharum «, winselte Abban, verneigte sich tief und wich ein Stück zurück, damit Amit ihn nicht noch einmal zu Fall bringen konnte.
    »Du wirst doch wohl keinen Handel mit einem wie dem da treiben, diesem schweinefressenden halben Mann«, wandte sich Amit an Arlen. »Du hast in der Nacht gegen die Horclinge gekämpft! Es ist unter deiner Würde, dich mit einem khaffit zu befassen. Ich hingegen habe
meine Hände in Dämonenblut getaucht, so wie du. Bevor ich mein Bein verlor, habe ich dafür gesorgt, dass zwölf dieser Ausgeburten die Sonne sehen konnten!«
    »Nanu«, murmelte Abban in Arlens Sprache, »als er das letzte Mal damit prahlte, waren es nur ein halbes Dutzend. Offenbar werden es immer mehr.«
    »Hey, was hast du gesagt, khaffit ?«, herrschte der Händler, der kein Wort verstanden hatte, sich aber denken konnte, dass es sich um eine Beleidigung handelte, Abban an.
    »Ach, gar nichts, verehrter dal’Sharum «, erwiderte Abban und verbeugte sich geschmeidig.
    Amit versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht. »Ich sagte bereits, dass es

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