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Der große Blowjob (German Edition)

Der große Blowjob (German Edition)

Titel: Der große Blowjob (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mattei
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geschafft», sagt er. Ich erkläre ihm, ich hätte mich vom Hotel aus um was kümmern müssen, eine Krise beim Allstate-Account, tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe. Es scheint ihn nicht weiter zu interessieren, und dann springt einer der Assistenten auf und bietet mir einen Stuhl an, und ich sage, nein, nein, danke, ich stehe lieber.
     
    Der restliche Dreh läuft wie geplant, obwohl ich mich nicht voll und ganz drauf konzentrieren kann. Ich ziehe mein Fake-Bonding-Programm mit den Kunden ab, zwei Typen, beide in Khakihosen und blauen Hemden und mit Bluetooth-Headsets. Ich schicke ein paar SMS an Sabi, keine Antwort, und ein paarmal spüre ich Phantomvibrationen in der Hosentasche, hole mein Handy heraus und muss feststellen, dass gar nichts war. Ich fühle mich verpflichtet, solange ich hier bin, durch kreativen Input zu glänzen. Also steuere ich den Vorschlag bei, dass, wenn Abbys Mann nach Hause kommt, in der Szene, in der wir sehen, wie er den Duft zum ersten Mal wahrnimmt, er die Hände heben und damit seine Nasenlöcher größer ziehen sollte, um noch mehr von der toll duftenden Luft einatmen zu können. Mit seitlich abstehenden Ellbogen, wie krass witzig! Das ist natürlich die hammermäßig dümmste Idee, die mir kommen konnte, und das weiß ich natürlich. Aber als Creative Director weiß ich auch, dass alle mir zustimmen werden, rückhaltlos, obwohl sie denken: Was für ein Idiot. Sogar Psyk, der radikale weiße Gangsta-Rebel-Skatepunk-Rocker, schleimt herum, er sagt ungefähr fünfmal « GEIL -O!», und daran merke ich, dass er nur ein Handlanger ist. Klar, in ein paar Jahren wird er trotzdem ein wichtiger Feature-Filmer sein. Während ich dasitze und auf dem Monitor verfolge, wie Abbys «Ehemann» Eddy seine Nasenlöcher größer zu ziehen versucht wie ein absoluter Trottel, muss ich mir selbst in Erinnerung rufen, dass ich das nur mache, damit Barry nicht behaupten kann, ich würde meinen Job nicht machen. Wenn ich wieder in New York bin, werde ich ihn auf meiner Seite brauchen.
    Am Abend gehen wir alle zusammen im Koi essen. Als Vorspeise gibt es Edamame, die in Dampf aus finnischem Seewasser gedünstet werden, der von einem Eisblock aufsteigt, der von kokelndem brasilianischem Rosenholz geschmolzen wird. Danach gehe ich kurz raus und rufe noch mal Sabis Nummer an, aber ich kann noch immer keine Nachricht hinterlassen. Psyk trinkt nicht, also bestellen Tom Bridge und ich die Riesenflasche Sake nur für uns und dann eine Stunde später noch eine. Als wir gegen zehn aus dem Restaurant kommen, torkeln wir beide ganz schön. Wir lassen uns vom Producer zum Chez Jay’s fahren, nicht weit vom Hotel. Um zwei Uhr früh sitzen nur noch Tom und ich an der Bar, und ich frage ihn, ob er eine Ahnung hat, wo die Praktikantin steckt.
    «Sie war bei der Pre-Production dabei», sagt er. «Aber heute habe ich sie nicht gesehen.»
    «Vielleicht hat sie von der Werbung die Nase voll und ist zurück nach New York», sage ich.
    «Die ganze Nummer mit dem Tanzen-Schrägstrich-innere Freude-Dings war ihre Idee.»
    «Du meinst, dieser Scheiß mit Fiffy Cent?»
    «Na ja, den Track benutzen wir ja im Spot nicht, da läuft dann was Zielgruppenfreundlicheres, aber, ja. Das Tanzen. Die innere Freude. Psyk wird sagen, er hätte sich das ausgedacht, aber es war ihre Idee.»
    Tom wirft mir einen Blick zu, und ich kann nicht entscheiden, ob er mehr weiß, als er sagt, oder ob er bloß so besoffen ist, dass sein Gesichtsausdruck vor sich hin mutiert.
    «Ist das dein Ernst?», sage ich.
    «Schon möglich», sagt er und wendet den Blick ab.
    «Nein, wirklich», sage ich. «Wie läuft das genau ab? Du lässt also eine Praktikantin bei der Pre-Pro Ideen beisteuern?»
    «Ich schätze schon, ja.»
    «Ist sie wenigstens gut? Was weißt du über sie?»
    «Weniger als du», sagt er.
    «Scheiße, was soll das denn heißen?»
    «Hör zu, Eric, ich weiß nichts über die Schlampe», sagt er. «Okay?»
    «Nenn sie nicht Schlampe, das ist nicht nett.»
    «Verstanden, Sir, du auch?», sagt er, und ich starre ihn an, versuche zu verstehen, was er damit sagen will, falls überhaupt. Dann lacht er und streckt mir seine Faust entgegen und hält sie eine Weile dort, Fistbump. Ich starre ihn noch etwas länger an. Irgendwas nagt an dem Typen, und egal wie lange ich hier sitze und ihn ansehe, ich komm einfach nicht drauf, was. Ein Stück weiter weg sitzt eine sexy ausgebrannte Frau an der Bar, die ein paarmal von ihrem Handy aufgeblickt und zu

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