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Der große Fetisch

Der große Fetisch

Titel: Der große Fetisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Spraque de Camp
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rechtzeitig auf den Weg bringen.«
    Der Abfertiger schlug mit einem langstieligen Hammer auf einen Gong, der neben der Sonnenuhr hing. Der Führer stieß Befehle aus. Die Kamele erhoben sich unter Schnauben und Stöhnen. Marko war vorgewarnt worden und hielt sich an dem Griff vor ihm fest und wurde so nicht abgeworfen. Dies Mißgeschick widerfuhr dennoch einem anderen Passagier. Das Kamel, das die vier großen Krüge voll Stupagummi trug, stand ebenfalls auf und trottete an Markos Tier heran.
    Markos Sattel war Teil einer komplizierten Vorrichtung, die dem Vorderhöcker des Kamels angepaßt war. Hinter dem Höcker war ein Sitz, und auf ihm saß Marko. Vorne befand sich ein zweiter, auf dem Boert Halran Platz genommen hatte, wobei er die Füße auf dem Hals des Tieres ruhen hatte.
    Die Karawane bestand vor allem aus zweiunddreißig Kamelen, die entweder Reiter oder Lasten trugen. Außerdem war da noch ein Wagen, der von zwei Tieren gezogen wurde, eine Kutsche, an die zwei Pferde geschirrt waren, zwei weitere Reiter auf Pferden und die vier berittenen Bogenschützen. Die Kamele hatten kleine Stöcke mit Fahnen an die Schwänze gebunden, die den jeweiligen Besitzer anzeigten.
    »Los!« schrie der Führer, der auf den Namen Slim Qadir hörte. Die Wagen und Tiere nahmen ihren Platz in der Reihe ein, die langsam vom Hauptplatz Thinés kroch.
    Sie trotteten vom Platz, durch die Straßen und dann die Weststraße entlang. Sie kamen durch eine Allee von Stupabäumen, die vor langer Zeit von einem der Fürsten gepflanzt worden war. Es waren eher kleine Bäume, kaum mehr als drei Meter dick, nicht zu vergleichen mit den Riesengewächsen auf der Halbinsel Borsja.
    Als die Karawane die Hügelkette von Pindo hinaufzog, wurden die Bäume kleiner und seltener. An ihrer Stelle zeigten sich bambusähnliche Gewächse. Der Himmel bewölkte sich, und es begann zu regnen. Sie patschten über den Borgopaß, der zwischen den Vulkanen Elikon und Parnasso lag, und bewegten sich den flachen Hang zur Saar hinunter.
     
    Am nächsten Tag nach der Mittagspause sah Marko die Saar zum ersten Mal. Der sandige Boden reichte bis zum Horizont und war nur an wenigen Stellen mit dünnen Flecken von Phosphorgras und kleinen Pilzen bedeckt. Hier und da wuchsen ein paar Zwiebelpilze. Slim Qadir warnte seine Gruppe vor dem Verzehr, da diese Abart, die den gewöhnlichen Zwiebelpilzen sehr ähnlich sah, äußerst giftig sei. Wenn sie sich dem Mittelmeer näherten, würden sie die Zwiebelpilze wieder ohne Risiko essen können.
    Die Karawane schwankte durch die öde Weite, und die Stunden zogen sich zäh dahin. Die Landschaft war so trocken, weil die Gebirgsketten an ihrem Rand den vorherrschenden nordöstlichen Winden jede Feuchtigkeit entzogen.
    Das Gelände sah von Stunde zu Stunde verschieden aus. Manchmal bestand es aus flachem oder sanft gewelltem Sandboden, auf dem Pilze und Dornsträucher ihr Dasein fristeten. Manchmal zeigten sich nur unbelebte Dünen. Sie kamen an zerklüftetem Fels und niedrigen, steilen Hügeln, ab und zu auch an einer Gruppe rauchender Vulkane vorbei. Es war nur wenig Leben zu sehen, abgesehen von einer Herde von Dromsors, schlanken Laufechsen, deren Gestalt an Strauße erinnerte, oder am Himmel zog eine Schar fledermausähnlicher Tersors vorüber.
    Als sie tiefer in die Wüste eingedrungen waren, wurde den Reisenden von Slim Qadir untersagt, Feuer zu machen. »Räuber«, erklärte er. »In diesen Hügeln hier liegt Zaki Riadhis Bande auf der Lauer.«
    »Ach du meine Güte!« sagte Halran. »Ich hoffe nur, wir laufen ihnen nicht in die Arme.«
    Im Norden der L-förmigen Halbinsel von Vizantia lag das Khlifat von Arabistan. Es umfaßte nicht nur den Fuß der Halbinsel, sondern auch die große Insel Mahrib vor der Küste. Die Grenze des Khlifats folgte der Küste des Mittelmeers nach Süden und umschloß dann die gesamte Saar. Die Regierung des Khlifen Yubali III. war jedoch schwach und liederlich, und die Saar wurde daher so gut wie gar nicht überwacht.
    Während der ersten Tage nach der Abreise von Thiné lernte Marko, wie man mit einem Kamel umgehen mußte. Er versuchte außerdem, Boert Halran in ein Gespräch zu verwickeln. Er schloß eigentlich nicht rasch Freundschaft, fühlte aber, daß es zwischen ihnen so viel Gemeinsames gab, daß er nicht zögerte, mit ihm zu reden. Marko wurde sogar geschwätzig und plapperte offen über die Gedanken, die er sich von Mensch und Welt gemacht hatte.
    Halran war sonst nicht sehr

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