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Der große Fetisch

Der große Fetisch

Titel: Der große Fetisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Spraque de Camp
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der flachen Seite eins auf den Kopf gegeben, um sie zu betäuben. Nehmen Sie ihr Schwert.«
    »Aber ich – ich kenne mich mit Waffen überhaupt nicht aus.«
    »Ach, Erde! Dann tragen Sie wenigstens meine Stiefel. Hier.« Marko nahm selbst das Schwert an sich. »Kommen Sie.«
    Sie liefen durch lange Gänge, über steile Treppen und sahen sich endlich vor dem Gemach der Stringiarchin. Marko versuchte die Holztür zu öffnen. Sie war verriegelt.
    Er machte sich ohne Erfolg an ihr zu schaffen und meinte schließlich: »Sehr stabil sieht sie nicht aus. Ich glaube, ich könnte sie aufsprengen, wenn ich mich kräftig dagegenwerfe. Wenn es aber beim ersten Mal nicht klappt …«
    »Ich verstehe«, sagte Halran. »Wäre es nicht besser, sie mit dem Beil zu zertrümmern?«
    »Nein, dazu wären einige Streiche notwendig. Der Lärm würde die Hexen aufwecken. Gehen Sie zur Seite.«
    Marko nahm Anlauf und warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür. Sie wurde innen von einem leichten Riegel gehalten, der an einer Platte befestigt war, die durch vier Nägel mit dem Holz verbunden war. Als Marko schwer gegen die Tür krachte, flog die Platte mit dem Riegel quer durch das Zimmer. Die Tür flog auf, und Marko stolperte ins Zimmer.
    Das Zimmer war kein Schlafzimmer, sondern eine Art Empfangsraum, der von einer schwachen Lampe, die auf einem Tisch stand, erhellt wurde. Marko hörte eine scharfe Stimme fragen: »Wer ist da? Was ist los?«
    Er ging der Stimme nach und stürzte in das Schlafgemach, fand das Bett und drückte der Stringiarchin das kleine Schwert gegen die Brust, als sie sich eben aufsetzen wollte.
    »Seien Sie still und tun Sie, was ich Ihnen sage, und Ihnen wird nichts geschehen«, sagte er.
    Im Gang ertönten Stimmen. Halran stolperte in das Schlafzimmer. »Die Hexen!«
    »Befehlen Sie ihnen, draußen zu bleiben«, knirschte Marko und drückte ein wenig fester zu.
    »Bleibt draußen, Mädchen!« sagte Katlin. »Was wollt ihr beiden Räuber denn?«
    »Wir wollen von der Insel fort«, sagte Marko. »Herr Professor, erklären Sie es unserer Gastgeberin bitte.«
    Halran teilte ihr mit, wie das Torffeuer anzulegen und der Ballon zu füllen sei. Als Katlin hörte, wieviel Torf benötigt wurde, fuhr sie zurück. »Lächerlich!« schrie sie. »Wir müssen jedes Stückchen Torf einführen, weil sich auf der Insel keiner findet. Sie …«
    Sie beruhigte sich, als Marko wieder ein bißchen fester zudrückte und sagte: »Wie lange wird es dauern?« Marko konnte ihre Kaltblütigkeit nur bewundern.
    »Wie spät ist es jetzt?« fragte Halran.
    »Erst dreißig nach fünfzehn. Ich habe mich gerade erst zu Bett begeben.«
    »Es wird mindestens bis Tagesanbruch dauern«, sagte Halran.
    »Und«, sagte Marko, »die ganze Zeit über werde ich diese Spitze gegen Ihren Körper drücken. Eine falsche Bewegung …«
    »Das melodramatische Getue können Sie sich sparen«, sagte Katlin und schälte sich aus ihren Decken. »Ich nehme an, Sie werden mich nicht die ganze Nacht nackt an den Klippen stehen lassen?«
    »Nein«, sagte Marko, wandte sich verlegen ab und reichte Halran die Axt. »Herr Professor, Sie stellen sich in die Tür, für den Fall, daß sie mir entschlüpft. Ziehen Sie sich an, meine Dame.«
    Die Stringiarchin hüllte ihren mageren Körper in Gewänder, während Marko Wache stand. Als sie angezogen war, packte er sie am Handgelenk, bog ihr den Arm auf den Rücken und marschierte mit ihr hinaus, wobei er ihr die Schwertspitze in den Rücken drückte.
     
    Muphrid stand schon recht hoch am türkisblauen Himmel, als der Ballon gefüllt war. Boert Halran prüfte den Wind und sagte: »Springen Sie hinein, Marko.«
    Halran löste den Schlauch aus Leinwand, der den Ballon mit dem großen Torfofen verbunden hatte, den die Hexen zum Landeplatz des Fluggeräts geschleppt hatten. Er schwang sich in den Korb. Marko hielt die Stringiarchin noch immer am Handgelenk fest und warf jetzt sein kurzes Schwert in den Korb. Dann kletterte er hinein.
    »Die Leinen los!« befahl Halran.
    Er leerte eine Reihe Ballastsäcke. Die Hexen lösten die Seile, die den Ballon hielten, von den Pflöcken. Als der Ballon rasch zu steigen begann, ließ Marko den Arm Katlins los.
    Die Stringiarchin sprang sofort, kaum hatte Marko sie losgelassen, vom Korb fort. »Bogen!« schrie sie. »Armbrüste!«
    Aus dem nahe gelegenen Dickicht von Zwergstupas brach eine Gruppe Hexen, die mit gespannten Armbrüsten auf den Ballon zu rannten. Als sie an die Stelle kamen, von

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