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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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seiner ganzen Kraftreserven beraubt.
    Sie wirbelte herum und sauste auf Hanardy zu, um das Metallrohr zu holen. Als sie sah, daß er darauf lag, versuchte sie, ihn zur Seite zu rollen. Es war unmöglich. Er schien in dieser verdrehten Stellung mit dem Boden verwachsen.
    Aber sie durfte nicht noch mehr Zeit verlieren. Verzweifelt langte sie unter seine Seite und zerrte am Rohr.
    Es bewegte sich keinen Millimeter, so sehr sie sich anstrengte. Hanardy hatte es mit eisernem Griff umklammert, und das Gewicht seines Körpers wirkte noch als zusätzliche Kraft. Ihre Bemühungen waren vergeblich.
    Diese Position konnte kein Zufall sein. Pat war sicher, der Dreegh hatte dafür gesorgt, daß Hanardy in dieser Lage auf dem Boden landete. Einen Augenblick fühlte sie widerwillige Bewunderung. Der Dreegh hatte die Gefahr vorhergesehen, und das einzig Mögliche dagegen unternommen.
    Es war ein Schachzug gewesen, gegen den eine kleine Kluggfrau nichts auszurichten vermochte, deren Kraft nicht ausreichte, das Gewicht Hanardys genügend zu heben. Und ihre Talente, Probleme zu lösen, halfen ihr nicht, eine muskulös verkrampfte Hand zu öffnen. Aber sie war auf den Beinen und bis zum Letzten entschlossen – es würde ihm nichts helfen!
    Der Dreegh besaß auch eine Waffe. Seine einzige Hoffnung war bestimmt, daß sie sich nicht in seine Nähe wagen würde.
    Augenblicke später wagte sie es. Ihre zitternden Finger suchten nach einer Tasche in seiner Hose.
    Sie fand keine.
    Aber er hatte doch eine Waffe gehabt, sagte sie sich verwirrt. Er hat damit auf Steve geschossen. Ich hab’s doch selbst gesehen! Hastig untersuchte sie noch einmal das einzige Kleidungsstück, das er trug – aber vergebens.
    In ihrer Verzweiflung erinnerte sie sich, daß ja ihr Vater am Schirm sicher alles beobachtete. Vielleicht wußte er, wo der Strahler sich befand.
    »Dad!« rief sie bebend.
    »Ja, mein Liebes?« kam die sofortige Antwort.
    »Hast du eine Ahnung, wie man den Dreegh töten kann?« fragte sie und beobachtete gleichzeitig mißtrauisch die unheimliche Kreatur.
    Der Alte in der Zentrale des Asteroiden seufzte. Auf einem der Monitorschirme vermochte er das Mädchen, den schlafenden Hanardy und Sween-Madro zu sehen, und auf einem anderen das Dreeghschiff, das soeben an einer der Luftschleusen anlegte. Während er den zweiten Schirm beobachtete, stiegen drei Männer und fünf Frauen aus dem Raumer und betraten einen der Asteroidenkorridore. Es war offensichtlich sinnlos, Sween-Madro jetzt noch zu töten.
    »Er muß seine Supergeschwindigkeit noch einmal angewendet haben, ohne daß ich es überhaupt bemerkte, und die Waffe versteckt haben. Hast du gesehen, was er damit gemacht hat?« drängte sie.
    Das einzige jedoch, daß Professor Ungarn gegenwärtig sah, waren die neuangekommenen Dreeghs, die sich Sween-Madros Schlafzimmer näherten.
    Während er sie beobachtete, überlegte der Professor, daß Pat tatsächlich recht gehabt haben mußte. Sween-Madro hätte getötet werden können. Aber nun war es zu spät.
    Er machte sich nutzlose Vorwürfe und eilte zu seiner Tochter.
     
    Als er ankam, lag Sween-Madro wieder auf dem Bett und Hanardy auf einer motorisierten Bahre neben einer Maschine, die aus dem Dreeghschiff stammen mußte.
    Die offensichtlich unkomplizierte Maschine verfügte über ein Paar kugelförmige, durchsichtige Behälter und ein Saugsystem. Eine Nadel steckte in Hanardys rechtem Arm, und aus dem daran befestigten Schlauch drang eine blaurote Flüssigkeit in eines der beiden Gefäße. Professor Ungarn schätzte die Menge auf ungefähr einen Liter, wie er seiner Tochter zuflüsterte.
    Wortlos begab sich einer nach dem anderen der Dreeghs zu der Maschine. Eine zweite Nadel wurde hintereinander bei jedem von ihnen angesetzt, und jeder erhielt einen Teil der roten Flüssigkeit aus der Kugel, bis ungefähr die Hälfte verbraucht war.
    Der Rest war für Sween-Madro.
    Pat beobachtete die immer noch schweigsamen, furchtbaren Wesen mit größtem Interesse. Ihr ganzes Leben hatte man sie vor ihnen gewarnt, und nun war sie ihnen ausgeliefert – den vier Männern und fünf Frauen.
    Drei der fünf weiblichen Dreeghs waren brünett, eine blond und die fünfte rothaarig. Jede war groß und schlank. Und jeder der Männer war über zwei Meter groß und ausgesprochen hager. War die Größe durch die Dreeghkrankheit bedingt? fragte sich Pat.
    Die Gestalt auf dem Bett bewegte sich. Sween-Madro Öffnete die Augen und setzte sich auf. Er schien sehr schwach

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