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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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weitere und schließlich viele der hundertdreiundneunzig Personen in die Lage, sich auf Kosten ihres Opfers selbständig zu machen. Sobald sie sich etabliert hatten und finanziell unabhängig waren, ließen sie ihren Wohltäter fallen. Während seit Jahren einer nach dem anderen der Schmarotzer aus der Armut zur Wohlhabenheit aufstieg, brachte Hanardy es zu nichts.
    Die von der Krankheit Befallenen befinden sich auf dem Wege der Besserung, und fast alle erfreuen sich erstaunlich zufriedener Gemütsverfassung. Einer der Betroffenen erwähnte sogar, er habe geträumt, durch das Erdulden dieser Krankheit eine Schuld zu begleichen, was ihn in diesem Traum sehr erleichterte.
    Ein Gerücht verbreitet sich, daß Hanardy Professor Ungarns Tochter geheiratet haben soll. Aber das zu glauben, wäre gleichbedeutend mit der Annahme, daß alles, was geschehen ist, nur als Kulisse für eine Liebesgeschichte gedient habe.
    Es gibt keine Beweise für das Gerücht. Das einzige, was feststeht, ist, daß niemand genau weiß, wo sich Hanardy gegenwärtig aufhält.
     

 
GESCHICHTSKORREKTUR
 
In Zusammenarbeit mit E. Mayne Hull
     
    Die weiße Sichel des Mondes huschte von Wolke zu Wolke, als sei auch sie ein großes dreimotoriges Flugzeug, das hoch über den nächtlichen Wogen des Nordatlantiks dahinbrauste.
    Zweimal schon, als die Umrisse des Mondes teilweise von Schäfchenwolken verschlungen waren, schien die Illusion einer zweiten, hellbeleuchteten Maschine auf Parallelkurs so echt, daß Staffelführer Clair zusammenzuckte, während seine Finger automatisch nach dem Funkgerät tasteten, und seine Lippen mit Mühe die Worte zurückhielten, mit denen er die lebensmüden Idioten warnen wollte, daß Krieg herrschte, und daß sie in spätestens einer halben Stunde die Gefahrenzone erreichen würden.
    »Dieser verdammte Mond mit seinen Reflexionen«, murmelte Clair erneut.
    Er wandte sich Wilson zu. Einen Augenblick drangen die Strahlen des Mondes mit solcher Intensität durch das gewölbte Glas der Kanzel, daß die hohe, kräftige Gestalt des Navigators wie von Millionen glitzernden und funkelnden Pünktchen übersät schien.
    Verwirrt schüttelte Clair den Kopf. »Noch nie habe ich den Mond so grell gesehen. Da muß man ja direkt an die alten Sagen und Märchen denken, in denen das Mondlicht allerlei Gestalten hervorzauberte und Dinge spiegelte, die gar nicht existierten …«
    Er brach ab und bückte auf den Mann neben ihm. Ungläubig stellte er fest, daß es gar nicht Wilson war, sondern einer der Passagiere.
    »Wie geht es denn?« fragte der andere.
    Es waren nicht einmal so sehr die Worte, als eine gewisse Suggestionskraft im Ton der Frage, die Clair plötzlich an seine Familie denken ließ: ihr Stammsitz am unteren St. Lorenz, das Lächeln seiner Mutter, sein bedächtiger Vater und seine jüngere Schwester, die kurz vor ihrer Hochzeit stand.
    Irritiert verscheuchte er das Bild. Was ging es einen Fremden an? Außerdem wollte der sicher sowieso nur wissen, ob mit dem Flug alles in Ordnung war.
    »Alles okay«, antwortete Clair medianisch und fügte dann schnell hinzu: »Es tut mir leid, Sir, aber Fluggästen ist der Aufenthalt in der Kanzel nicht gestatte. Ich muß Sie bitten …«
    Zum zweitenmal hielt er mitten im Satz inne und starrte.
    Es war fast unmöglich, das Gesicht des Mannes zu erkennen. Der Mond glitzerte und schien Funken zu sprühen, wo seine Strahlen auf den anderen trafen. Trotz der verwirrenden Spiegelreflexe erkannte Clair endlich feingeschnittene, überraschend feste Züge und graue Augen, die ihn mit einem geheimnisvollen Lächeln erwartungsvoll betrachteten. Es war ein ungemein interessantes Gesicht, nur …
    Es gehörte keinem der Fluggäste.
     
    Schnell ließ Clair die Passagiere vor seinem inneren Auge vorbeiziehen, so wie er sie vor Stunden, als sie an Bord gingen, kennengelernt hatte. Es waren zwei Dutzend typische Allerweltsgesichter gewesen; ein paar Diplomaten, eine Gruppe Militärs, mehrere Regierungsbeamte, und unter ihnen ein Wissenschaftler.
    Er erinnerte sich an jeden einzelnen, aber dieser Mann war nicht … Neben ihm sagte der Fremde mit ruhiger Stimme:
    »Ich möchte Ihnen hiermit meine Anwesenheit an Bord melden.«
    »Sie – was?« keuchte Clair. Seine Verblüffung war um so größer, als ihm die Wahrheit bereits dämmerte.
    Der Mann antwortete darauf nicht. Er saß ganz still und lächelte unbekümmert – und der Mond, der sich kurz hinter einer Wolke versteckt hatte, huschte wieder hervor

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